Grüne Seite von Rio de Janeiro

Zuletzt bearbeitet: 27. Dezember 2012

Auswertungen via Satellit zeigen, dass 29% des Stadtgebietes von Rio de Janeiro vom Grün bedeckt sind. Die Niederung von Jacarepaguá hat den grössten Waldbestand der Stadt. Als Veranstaltungsort der “Rio+20“, einer Weltkonferenz der UNO über die “Nachhaltige Entwicklung“, ist Rio de Janeiro besonders stolz auf den grössten Stadtwald der Welt, den auf seinem Territorium erhaltenen “Floresta da Tijuca“.

Begünstigt durch ihre unregelmässige, hügelige Topografie, hat die Stadt einen Teil ihres Atlantischen Regenwaldes erhalten können und präsentiert heute eine beneidenswert grosse Fläche grüner Decke: Jeder Carioca (Bürger von Rio) verfügt damit statistisch über 55,8 Quadratmeter Atlantischen Regenwaldes. Diese Zahl kann gefeiert werden, denn sie übertrifft das von der Organisation für Weltgesundheit (OMS) empfohlene Minimum um das Vierfache. Das zeigt eine vom Sekretariat für Umwelt herausgegebene Karte der grünen urbanen Areale.

Diese Daten kann man auf der Site der “Sigfloresta“ abrufen, auf der weitere Informationen über den nativen Regenwald aufgeführt sind – inklusive der vorherrschenden Spezies. “Wir sind eine Ausnahme unter den Weltmetropolen. Andere Grossstädte besitzen zwar auch Wald, wie zum Beispiel São Paulo, jedoch befinden die sich ausserhalb der urbanen Areale, sie bedecken lediglich die Umgebung“, erklärt Brasiliano Vito, verantwortlicher Geograph der Studie.

WasserfallDie Beobachtungen werden via Satellit durchgeführt, und diese Bilder haben eine hohe Auflösung. Aus dem All kann die Ausrüstung jedwedes Objekt im Wald erfassen, das grösser ist als 50 cm. Die Daten werden jährlich aktualisiert, und wie die erste Auswertung von 2011 zeigt, besitzt Rio de Janeiro zirka 352 Millionen Quadratmeter bedeckt von Wald, Sumpf, Uferdickicht und Mangrovedschungeln – insgesamt 29% des Munizips. Die Hauptstadt ist jedoch noch grüner, denn diese Aufstellung enthält keine Parks mit exotischer Vegetation, wie zum Beispiel den “Aterro do Flamengo“. Die Aufstellung hat allerdings auch ein weitgehendes Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Stadtteilen aufgedeckt. Der führende Stadtteil Jacarepaguá ist eine wahrhaftige grüne Oase, die für jeden Bewohner 145 Quadratmeter Wald bereithält. Das Gebiet wird von dem Monolithen “Pedra Branca“ begünstigt und seinem drittgrössten Waldreservoir der Stadt. Andererseits besitzen 80 Stadtteile weniger als 1% vegetativer Decke, und die Situation ist besonders kritisch in der Nordzone, in der jedem Bürger nur 3,4 Quadratmeter Grün zur Verfügung stehen.

Floresta da Tijuca - Rio de Janeiro
Floresta da Tijuca - Rio de Janeiro
Floresta da Tijuca - Rio de Janeiro
Cidade Maravilhosa
Floresta da Tijuca - Rio de Janeiro
Pedra da Gávea - Rio de Janeiro
The Stone Wall of Gávea, Climbing to the Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 710 m (2,329 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
The Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 844 m (2,769 ft) MSL, Rio de Janeiro, Brasil.
The Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 840 m (2,756 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
The Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 844 m (2,769 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
The Summit of Pedra da Gávea from a Drone ('the Topsail Stone') at 844 m (2,769 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
The Gávea Zipline, the Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 844 m (2,769 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
The Gávea Zipline, the Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 844 m (2,769 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
The Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 840 m (2,756 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
The Summit of Pedra da Gávea ('the Topsail Stone') at 844 m (2,769 ft) MSL, Rio de Janeiro Brasil.
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Um diese Diskrepanz zu verringern, setzt die Präfektur auf die kommunale Beteiligung. “In bedürftigen Gebieten und an den Küsten führen wir mit Hilfe der Kommunen eine Aufforstung durch, so wie in Campinho, sagt Brasiliano. Bis 2016, dem Jahr der Olympiade in Rio de Janeiro, planen wir, drei Millionen Bäume im Munizip zu pflanzen und Grünflächen in Stadtteilen wie Madureira zu schaffen – letzterer wird einen Park mit 113.000 Quadratmetern bis zum Jahr 2013 erhalten.

Ein bewundernswertes Beispiel in Brasilien ist die Stadt Curitiba. Diese Hauptstadt des Bundesstaates Paraná hat massiv in den Schutz der Waldgebiete investiert und ist deshalb in der Statistik von 51 Quadratmetern Grün pro Bewohner im Jahr 2011, auf 64,5 Quadratmeter im Jahr 2011 gestiegen. Eine weitere Öko-Hauptstadt ist Vitória, im Bundesstaat Espirito Santo, mit 91 Quadratmetern Wald für jeden ihrer Bürger – ein siebenfach höherer Index als von der OMS empfohlen. Unter den Städten mit den schlechtesten Bedingungen findet man auch São Paulo, mit 5,2 Quadratmetern und Recife, mit 0,7.

Im Ausland haben sich ebenfalls viele Grossstädte bemüht, ihre pflanzliche Decke auszuweiten. New York, zum Beispiel, mit acht Millionen Einwohnern, hat eine alte Bahnlinie in einen Park voller Pflanzen verwandelt – heute verfügt jeder New-Yorker über 23,1 Quadratmeter Vegetation. Die Stadt Edmonton, im Kanada, führt die internationale Aufstellung an als ökologischste Stadt des Planeten: Ihre glücklichen 730.000 Bürger können jeder von 100 Quadratmetern Natur profitieren.

Die 10 grünsten Stadtteile von Rio de Janeiro

Sehen Sie hier eine Statistik von Stadtteilen, in denen Waldgebiete wahre Naturoasen bilden – mit dem jeweiligen Prozentsatz an Grün:

  • 01° Alto da Boa Vista mit 88,42%
  • 02° São Conrado mit 61,03%
  • 03° Grajaú mit 48,21%
  • 04° Gávea mit 40,51%
  • 05° Urca mit 37,85%
  • 06° Vidigal mit 36,74%
  • 07° Leme mit 35,26%
  • 08° Humaitá mit 28,97%
  • 09° Jardim Botânico mit 25,39%
  • 10° Laranjeiras mit 22,15%
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