Mit Bahias touristischen Regionen und interessanten Sehenswürdigkeiten beginnt man am besten in der Hauptstadt Salvador. Die Stadt besitzt ein schönes historisches Zentrum – von der UNESCO als “Erbe der Menschheit“ aufgenommen – unzählige Museen, herrliche Strände, Restaurants internationalen Standards und ein bewegtes Nachtleben. Nicht zu vergessen, der Karneval, zu dem alljährlich Besucher aus allen Enden der Welt anreisen.
Das “Recôncavo Baiano“
Darunter versteht man das Umfeld der “Baía de Todos os Santos“ – der Allerheiligenbucht – und natürlich auch die Bucht selbst mit ihren zahlreichen grossen und kleineren Inseln. Das ruhige Wasser der Bucht ist ideal für alle Arten von Wassersport – Windsurf, Segeln, Rudern und Kanu fahren, Tauchen, Wasser- und Jetski. Wer gern wandert, findet interessante Pfade inmitten des Atlantischen Regenwaldes, befahrbare Flüsse und Wasserfälle für ein erfrischendes Bad. Und die kleinen historischen Städtchen des “Recôncavo“ haben ihre ganz besonderen Reize und eine gute Infrastruktur – auch für einen längeren Aufenthalt.
Die “Baía de Todos-os-Santos” – die Allerheiligenbucht
Eine Expedition unter dem Kommando des Italieners Americo Vespucci, aus der Flotte des Portugiesen Pedro Álvares Cabral, mit dem Auftrag, die Küste der indigenen Tupiniquim zu erkunden, sichtete am 1. November des Jahres 1501 eine “grosse, schöne Bucht“, die er dem Datum gemäss “Baía de Todos os Santos“ (Allerheiligenbucht) nannte – er hatte die grösste Meeresbucht Brasiliens entdeckt.
Sie ist eins der schönsten brasilianischen Szenarios überhaupt – mit einem ruhigen, kristallklaren Meer, umgeben von einer Jahrhunderte alten, historischen Aura und dem Atlantischen Regenwald, der mit den weiten Mangrovedschungeln kontrastiert, mit Restingas und Korallenriffen. Die Bucht ist die strahlende Wiege dieses Bundesstaates, der sich mit ihrem Namen geschmückt hat und bis zum heutigen Tag Besucher aus aller Welt anlockt mit seinen besonderen Reizen und einer spürbaren Magie – ein Land der Lebensfreude mit einer dem Menschen wohlgesinnten Natur.
Die Stadt Salvador besitzt mehr als fünfzig Kilometer Strand – der grösste Teil ist von Kokospalmen begrenzt. Der kleine Strand “Porto da Barra“, an der nördlichen Einfahrt zur Bucht, wird von ausländischen Besuchern vorwiegend frequentiert, weil er in der Nähe ihrer Hotels, noch im Stadtbereich, liegt. Gleich neben dran der “Farol da Barra“ mit dem historischen Leuchtturm, ein beliebtes Postkartenmotiv, vor dem Korallenbänke bei Ebbe schöne Natur-Pools präsentieren. Nicht zu vergessen, der herrliche Strand von “Itapuã“, verewigt in der Musik von Dorival Caymmi und Vinícius de Moraes. Aber Salvador hat auch Parks, wie den “Pituaçu“ – ein ökologisches Reservat mit verschiedenen Attraktionen – oder der “Parque Costa Azul“, mit seinen Sport- und Freizeiteinrichtungen.
Kurz und bündig: Die Eigenschaften der Strände von Salvador
- Ribeira – ein geradliniger Strand, gut für Kanuausflüge.
- Penha – geradliniger Strand, gut zum Segeln.
- Boa Viagem – geradliniger Strand, mit grobem Sand und schwachen Wellen.
- Porto da Barra – Strand mit grobem Sand und schwachen Wellen.
- Farol da Barra – ausgedehnter Strand mit grobem Sand und schwachen Wellen – Korallenriffe präsentieren bei Ebbe Natur-Pools.
- Ondina – Strand mit grobem Sand und starken Wellen – Riffe bilden Natur-Pools.
- Amaralina – ausgedehnter Strand mit grobem Sand und starken Wellen.
- Jardim dos Namorados – Strand mit grobem Sand und starken Wellen.
- Jardim de Alá – Strand mit Grasfläche und grobem Sand, starke Wellen, schön für Picknicks.
- Armação – ausgedehnter Strand mit grobem Sand und starkem Wellengang.
- Boca do Rio – Strand mit feinem Sand und schwachen Wellen.
- Corsário – Strand mit feinem Sand und schwachen Wellen – Riffe mit Natur-Pools.
- Jaguaribe – ausgedehnter Strand mit feinem Sand und schwachem Wellengang.
- Piatã – langer, ausgedehnter Strand mit feinem Sand, schwachen Wellen und Natur-Pools zwischen den vorgelagerten Korallenriffen.
- Itapuã – schmaler Strand mit feinstem Sand und schwachen Wellen.
- Farol de Itapuã – Strand mit grobem Sand, starken Wellen und Natur-Pools bei Ebbe.
- Stella Maris – ausgedehnter Strand mit grobem Sand und starkem Wellengang.
- Flamengo – weitläufiger Strand mit feinem Sand und starken Wellen.
Der Rio São Francisco
Brasiliens drittgrösster Strom, der den Bundesstaat Bahia an seiner westlichen Peripherie von Süden nach Norden durchquert, ist ein Tipp für diejenigen, die ein unverfälschtes Brasilien kennenlernen wollen, mit schönen Landschaften und bescheidenen, aber sehr freundlichen Menschen – am besten kombiniert mit einer Schiffsreise auf dem “Velho Chico“ (alten Franz) – so nennen die Einheimischen ihren Fluss.
Die Chapada Diamantina
Das bahianische Hinterland ist im Ausland noch wenig bekannt – ganz zu Unrecht, denn seine Mittelgebirgslandschaften sind nicht nur sehenswert – sie sind einfach spektakulär. Sicher auch deshalb, weil sie vom internationalen Tourismus noch kaum entdeckt worden sind. Besonders das Gebiet der “Chapada Diamantina“, einem Mittelgebirge, das seinen Namen durch die einstigen Diamantenfunde bekam, ist eine Delikatesse für Naturliebhaber, die gerne wandern – historische Städtchen wie “Lençois, Palmeiras oder Jacobina“ bieten dem Besucher eine bescheidene, akzeptable Infrastruktur.
Die Costa dos Coqueiros
Die so genannte “Kokospalmenküste” erstreckt sich von Salvador aus in nördlicher Richtung – die “Praia do Forte“ und “Sauipe“ sind unverzichtbare Highlights in dieser wunderschönen Gegend, in der es alles gibt, was ein Urlauberherz begehrt: bequemer Luxus oder Simplizität, Abenteuer, Sport, Bewegung oder Ruhe. In dieser Region liegt auch “Mangue Seco“, mit Wanderdünen, vom Sand vereinnahmten Palmen, Flussläufen, Mangrovewäldern und den Geschichten von “Tieta“ (Jorge Amado).
Die Costa do Dendê
Das ist die Küste der “Dendê-Palmen” – aus deren Früchte man das Öl mit dem typischen afro-brasilianischen Geschmack gewinnt, der die bahianische Küche auszeichnet – sie beginnt am südlichen Bogen der Allerheiligenbucht mit einem sehr zerklüfteten Relief, in das verschiedene Inselarchipele eingefügt sind. Der Ort “Morro de São Paulo“ gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Stranddomizilen, er liegt auf der “Ilha de Tinharé“, einer Insel, die mit der “Praia Cassange“ und “Praia Taipus de Fora“ auch zwei der allerschönsten Strände Südamerikas für Sie bereithält.
Die Costa do Cacau
Die so genannte “Kakao-Küste” ist landschaftlich von ganz besonderem Reiz – sie wurde nach den zahlreichen Kakao-Plantagen in Inland benannt, durch die Brasilien einst den Preis auf dem Weltmarkt diktierte. Diese Region hat auch Brasiliens Romancier Jorge Amado zu mehreren seiner Werke inspiriert.
Die Costa do Descobrimento
Die “Küste der Endeckung” wird so genannt, weil hier die ersten portugiesischen Seefahrer im Jahr 1500 an Land gingen. Dieser Abschnitt der bahianischen Küste hat besonders schöne Strände – einige davon inzwischen weltbekannt, wie die Strände rund um “Porto Seguro“ zum Beispiel, andere etwas weiter weg vom Trubel, aber ebenso spektakulär und fast unberührt – die “Entdeckung“ lohnt sich.
Die Costa das Baleias
Die “Baleias” (Wale) nach denen dieser Küstenabschnitt benannt ist, gibt es immer noch – eigentlich müsste man sagen: es gibt sie wieder, seit Jagd auf die Meeressäuger verboten wurde und sie auch in Brasilien geschützt sind – inzwischen haben sich ihre Populationen soweit erholt, dass man sie wieder regelmässig zwischen Juli und November an dieser Küste beobachten kann. Aber nicht nur die Buckelwale machen dieses Gebiet für Besucher interessant, sondern vor allem die schönen Strände, an denen man Wassersport betreiben kann, die zahlreichen Flüsse, die eine spektakuläre Landschaft durchqueren, und die gute Küche auf Meeresfrüchte-Basis. Ausserdem starten von hier aus die Touren zum Abrolhos-Archipel, einem der interessantesten “Marineparks“ Südamerikas – ein Abenteuer für Taucher.