Die vom Musiker Nando Reis verfasste Selbstbiografie. Getauft wurde ich auf den Namen José Fernando – als Sohn von Cecília Leonel und José Carlos Galvão Gomes dos Reis – ich erblickte das Licht der Welt am 12. Januar 1963. Wie meine Brüder, José Carlos und José Luiz, erhielt auch ich den Vornamen José, der die streng katholische Haltung meiner Familie ausdrückt. Meine Schwestern, Cecília und Luiza bekamen jeweils den Vornamen Maria aus demselben Grund. Ich wurde zwar getauft, nahm jedoch nicht an der ersten Kommunion teil.
Zuhause hörten wir stets viel Musik. Meine Mutter war Gitarre-Lehrerin und mein Vater Ingenieur. Sie sang sehr schön, hatte eine herrliche Stimme. Und er verehrte den brasilianischen Sänger Jorge Ben und besonders dessen erste Platte “Samba Esquema Novo“. Mein älterer Bruder Carlito führte mich in den Rock’n-Roll ein – mit einer Platte von den Rolling Stones “Between the Buttons“. Meine ältere Schwester Quilha lehrte mich Gitarre zu spielen, und sie nahm mich mit zu “Barra 72“, einer Show von Gal Costa und Gilberto Gil – gleich nachdem dieser aus dem Exil zurück war (Verschiedene Protestsänger Brasiliens waren während der Militärdiktatur, von 1964 bis 1985, ins Ausland geflohen). Ich war klein. Mein anderer Bruder, Zeco, war taub und lehrte mich, die Stille zu respektieren. Und Lulu, meine jüngste, behinderte Schwester, lehrte mich zu spielen.
Als ich sieben Jahre alt war, bekam ich meine erste Gitarre von meiner Grossmutter Jú. Es war eine kleine Gitarre der Marke “Giannini“, die ich nur kurze Zeit behielt. Ich lernte die ersten Akkorde von meiner Schwester – aber ich glaube, dass ich das Gitarrenspiel erst richtig gelernt habe, indem ich allein alle Kompositionen der “Londoner Platte“ von Caetano Veloso nachzuspielen versuchte. Die Musik spielen zu können, die ich liebte, gab mir ein beeindruckendes Glücksgefühl.
Carlito, mein Bruder, hatte mit ein paar Freunden eine Rock-Gruppe gegründet. Sie übten in einer Garage, die der Bassist der Gruppe zur Verfügung stellte. Ich erinnere mich, dass ich an einigen dieser Übungstreffen teilnahm und von den Soli des Gitarristen beeindruckt war. Ich bat ihn, mir das Solospiel beizubringen. Ich fand es eigenartig, dass es jemand Spass machte, Bass zu spielen. Ich übte mich dann an der Perkussion, mit der Lehrerin Arlete. Soli auf der Gitarre zu spielen ist mir nie gelungen. Ich wurde Bassist.
Der erste Song der Beatles, der mich begeisterte, war “O-bla-di O-bla-da”. Ich tanzte nachmittags in unserem Wohnzimmer herum. Meine Grossmutter brachte mir “Let it Be“ aus England mit – ein Album, in dem auch eine Fotoserie der einzelnen Aufnahmemomente enthalten war. Mein Lieblings-Beatle war George Harrison – auf einem der Bilder trug er ein violettes Hemd. Das alles war für mich sehr exotisch und äusserst attraktiv. Einige Zeit später bekam ich von meiner Mutter die Platte “Led Zeppelin III“ – nie zuvor hatte ich ein schöneres Platten-Cover gesehen.
Im Alter von 10 bis 11 Jahren pflegte ich tägliche Auswahlen meiner Lieblingskompositionen zu treffen. Alice Cooper gewann mehrmals hintereinander. Ich pflegte ihn vor dem Spiegel zu imitieren, angezogen mit einem “Minhocão“ (einer Pyjama-Hose), Stiefel meiner Schwester, mit hohen Schäften, und auf einem Besenstiel spielend. Unbeschreiblich meine Freude, als ich erfuhr, dass er nach Brasilien kommen würde. Bei Alice Coopers Show im “Palácio das Convenções” dabei zu sein, war für mich ein unvergessliches Erlebnis.
Ich nahm Harmonie-Kurse und klassische Gitarre bei Alexandre, den sie “Maranhão“ nannten, ein Freund von Carlito aus der Gruppe, der sehr gut spielte. Zu jener Zeit beschäftigte ich mich ganze Nachmittage mit der Gitarre und erfand meine eigenen kleinen Songs. Ich habe immer sehr viel geschrieben – schrieb “Bücher“, Gedichte und verschickte gern Briefe. Ich erfand eine Melodie für ein paar Gedichte.
Dann trat ich 1978 ins “Colégio Equipe“ (Hochschule) ein. Dort gab es eine Gruppe von Freunden, die ein Fussball-Team bildeten und auch ein Gi-Bi-Heft produzierten, das sie “O Papagaio“ nannten. Fast alle spielten irgendein Instrument. Als ich erfuhr, dass der TV-Kanal Santa Cruz die Einschreibungen für das “Segundo Festival Secundarista de Música” (Zweites Musik-Festival) eröffnet hatte, rief ich Tonico Carvalhosa, Paulo Monteiro, Cão Hamburguer und Marcelo Mangabeira zu mir, um zusammen unseren musikalischen Beitrag zu schaffen. Die Gruppe “Os Camarões“ (Die Shrimps) wurde geboren – inspiriert durch die Band “Zé Pretinho“ von Jorge Ben, und den “Wailers“ von Bob Marley – mit femininen “Backing-Vocals“ (ausgewählt wurden Teca Berlinck, Inês Stockler und Gláucia, die Schwester von Britto).
Wir standen zum ersten Mal auf der Bühne, ganz in Weiss gekleidet, um die Komposition “Pomar“ (Obstgarten), aus meiner und Paulo Monteiros Feder, zu präsentieren. Wir überstanden die Ausscheidungsrunden und erreichten – zur Verblüffung und unser aller Begeisterung – den Ersten Platz. Das war ein Gefühl, das ich nie mehr vergessen werde – das Publikum war ganz auf unserer Seite und hatte bereits den leichten Refrain unseres Songs gelernt. Das waren die dreizehn längsten Minuten meiner Geschichte. Angespornt vom Erfolg unseres Auftritts (und durch das Geld des Titelgewinns, welches uns erlaubte, zwei Giannini-Verstärker zu kaufen, die bis zu den ersten Proben der “Titãs“ durchhielten) begannen wir regelmässig zu üben.
Im Umkreis der Schule waren wir “die Erfolgsgruppe”. Wir schrieben uns ein zum “Festival da Feira da Vila Madalena” mit unserem Song “O Cheiro de Beterraba” (Der Geruch roter Rüben), von Vange Leonel, der zu jener Zeit in unserer Gruppe mitwirkte. Wir gewannen nichts – aber wurden in die Platte aufgenommen, welche der Verlag Continental mit den Songs der Gewinner und der Mitwirkenden auf den Markt brachte. Auf dieser Platte waren auch Itamar Assumpção (Zweiter Platz mit “Nego Dito Beleléu“), Paulo Miklos und Arnaldo Antunes mit der Komposition “Desenho“, (selbst geschrieben) unter anderen, zu hören. Unsere Musik-Band löste sich auf – so wie sich eben die Dinge im Alter von siebzehn Jahren aufzulösen pflegen – ohne zu wissen warum.
Nachdem ich die Schule beendet hatte, musste ich drei Jahre warten, um beim “Vestibular“ (Zwischenprüfung) in Mathematik durchzukommen. Als ich dann endlich in die UFSCAR (Staatliche Universität von São Carlos) eintreten konnte, begann die Gruppe “Titãs“ (Titanen), der ich inzwischen beigetreten war, bereits mit den Vorbereitungen für die erste Show. Ich glaube, dass meine mangelhafte Eignung für die Naturwissenschaften, zusammen mit der Entfernung, in der ich wohnte, und durch die ich viele Proben verlor, dazu führten, dass ich bereits vor Vollendung meines ersten Studienjahres die Uni verliess. Ich erinnere mich, dass ich viel geweint habe an dem Tag, als ich meinen Eltern gestehen musste, dass ich mit meinem Studium nicht mehr weitermachen würde. Und sie, obwohl sehr besorgt, haben meine Pläne unterstützt.
Am 15. Oktober 1982, um Mitternacht, in der Bier-Bar des SESC Pompeia, traten wir dann als “Titãs“ zum ersten Mal auf eine Bühne, um unsere erste Show zu präsentieren – mit Szenarien, Kostümen, Licht und eigenem Repertoire präsentierten wir in zwei aufeinander folgenden Abenden eine fremdartige, gewagte Show, die zuerst einmal nur unsere Freunde angelockt hatte, die aber, Gott sei Dank und dank unserer eigenen Ausdauer, in sämtlichen Löchern des Städtchens wiederholt wurde, solange, bis ein Plattenverlag sich für uns interessieren würde. Zu jener Zeit gehörte auch Ciro Pessoa zu unserer Gruppe.
Nachdem wir Tonband-Kassetten mit unserem Repertoire an alle Verlage geschickt hatten, die uns einfielen – die Aufnahmen hatten wir in der Garage unseres Schlagzeugers André Jung gemacht – und nachdem wir das Angebot zur Aufnahme einer einfachen Single, durch die Vermittlung von Pena Schmidt, vehement abgelehnt hatten – bekamen wir einen Vertrag für Aufnahmen einer Langspielplatte in den Studios der Warner Music.
In ihren Studios – in den Löchern, die uns ihre überladene Agenda für Aufnahmen von Werbespots zur Verfügung hielt – vervollständigten wir im Juli 1984 die LP “Titãs“. Das war meine erste Erfahrung in einem “richtigen“ Tonstudio, mit einem 24-Kanal-Tisch. Ich spielte Bass in einigen Stücken, auf einem geliehenen Instrument. (Ich vergass zu erzählen, dass ich anfangs lediglich als “Backing-Vocalist“ bei den Titãs anfing – und mich erst im Lauf der Proben steigerte).
Als Sänger präsentierte ich mich zum ersten Mal in zwei meiner Kompositionen: “Marvin“ (mit Sérgio Britto) und “Querem meu Sangue“. Zu jener Zeit war ich bereits eingeladen worden, einige Reggaes in der “Sossega Leão“ zu singen – in Vertretung von Paulo Miklos. “Sossega Leão“ war eine Tanz-Band, die sich auf karibische Musik spezialisiert hatte, mit vielen Mitgliedern, professionelle Musiker mit einer vollgeladenen Agenda für Präsentationen ihrer “Karibischen Nächte“. Zum ersten Mal bekam ich ein bisschen Geld für meine Musik – und das liess meinen “alten“ Wunsch wieder aufflackern, mich zu verheiraten.
Ich heiratete am 14. Februar 1985 auf einem Standesamt, dort auf dem Platz “Praça da Árvore“, in der Nachbarschaft von Vânias Eltern – einer Mitschülerin, die ich damals kennenlernte, die Muse meiner ersten Komposition und jetzt meine Frau.
1985 luden wir Lulu Santos ein, unsere zweite LP zu produzieren. Sie wurde dann in São Paulo, in Studio Transamerica, aufgenommen, und ich beteiligte mich mit zwei Kompositionen: “O Homem Cinza” und “Pra Dizer Adeus”, unter Mitwirkung von Tony Bellotto. Am 16. Januar 1986 wird Theodoro Passos Reis, der Théo, geboren, unser erster Sohn – Vorbote eines besonderen Jahres, das vor uns lag.
Nachdem wir uns eine Zeit lang aus der Ferne taxiert hatten, schmolzen wir das Eis und begannen mit einer Partnerschaft, die unser aller Leben verändern sollte: die Titãs nahmen die LP “Cabeça Dinossauro“ unter der Produktion von Liminha auf. Die Aufnahmen entstanden nach jener absurden Verhaftung (Militärdiktatur) von Arnaldo – das Repertoire der Platte enthüllte eine totale Änderung unserer Texte. Ich beteiligte mich mit drei meiner Kompositionen: “Homem Primata” (der menschliche Primat), “Igreja” (Kirche) und “Bichos Escrotos” (abartige Tiere) – die Präsentation in Radio und Fernsehkanälen der letzteren wurden von der “Censura Federal“ prompt verboten. Später wurde diese Platte sogar prämiert und erreichte die Spitze als “Platte des Jahrzehnts“.
1987 kommt “Jesus não tem dentes no país dos banguelas” (Im Land der Zahnlosen hat Jesus keine Zähne) auf den Markt – es ist meine Lieblingsplatte – mit einer “elektronischen” und einer “elektrischen“ Seite. Von mir stammen “Diversão“ und “Nome aos Bois“ – diese letztere LP brachte uns eine enorme Polemik mit den Trägern der im Titelsong aufgelisteten Namen ein.
Am 1. Juni 1988 wird Sophia geboren, unsere geliebte Tochter. Zwanzig Tage später reisten wir nach London, um uns auf die erste internationale Präsentation der Titãs vorzubereiten: in der Rock-Nacht des 22. Jazz-Festivals von Montreux. Die LP “Go Back“, live aufgenommen beim Festival, erreicht die Radiokanäle und verwandelt “Marvin“ in einen fulminanten nationalen Erfolgs-Hit. Unser Leben zeigt sich allerdings sehr viel realer als unser Erfolg. Zerstört von einem unbesiegbaren Krebs, stirbt meine Mutter Cecilia am 19. Juni 1989.
Wir verschwinden drei Monate lang “in den Wolken“, um unsere ambitionierteste Platte “Õ Blésq Blom” vorzubereiten. Die Kompositionen “Raciosímio”, “Deus e o Diabo”, “Faculdade” und “O Camelo e o Dromedário” entstehen aus kollektiver Zusammenarbeit, die wir zunehmend perfektionieren.
Wir bekamen diese gesamte elektronische Paraphernalia satt, die wir jedes Mal vor einem Auftritt zu montieren hatten – und entschieden uns für die Rückkehr zu den Wurzeln. Wir gingen ins Studio, um erstmals eine Platte zu produzieren, die unserem persönlichen Geschmack entsprach (und nicht der Diktatur des Marktes). Und ebenfalls zum ersten Mal unterzeichneten wir die Kompositionen gemeinsam (als “Titãs“) – unsere Arbeit akzeptierte keine Grenzen mehr. Produktion, Arrangement, Komposition – alles wird ab sofort geteilt und von allen verantwortet. So entstand auch “Tudo ao mesmo tempo agora“ (Jetzt alles zur gleichen Zeit), eine Platte, welche die Kette der Einstimmigkeit um unsere Arbeit durchbrach. Die Radios spielten sie nicht, die Kritiker kommentierten sie nicht, und das Publikum kaufte sie nicht.
Ich wurde eingeladen, die Platte von Vange Leonel zu produzieren. Zusammen mit Charles Gavin, praktisch als Trio, beendeten wir “Vange“, mit einem Repertoire, das im Gesamt aus Kompositionen von Vange Leonel und Cilmara Bedaque besteht. Ein grosser Erfolg wird der Hit “Noite Preta“. Ich selbst durfte Bass und Gitarre auf dieser herrlichen Platte spielen.
Zu jener Zeit begann eine andere bedeutende Partnerschaft meines Lebens: Marisa Monte nahm ihre zweite Platte auf unter dem Titel “Mais“ (Mehr), mit drei Liedern von uns (“Ainda Lembro”, “Tudo pela metade” und “Mustafá”) sowie einem unveröffentlichten Song von mir “Diariamente“. Zum ersten Mal wurde eine meiner Kompositionen ausserhalb der Titãs aufgenommen. Ich beginne mich von den vielen Zweifeln hinsichtlich meiner kreativen Kapazitäten zu befreien und fange an daran zu glauben, dass ich die Fähigkeiten zur Schaffung guter Musik besitze.
Nun trete ich ein in die befremdlichste Periode meines Lebens – fühle mich zerrissen und unstet. Musikalisch erlebe ich eine Doppelsinnigkeit: Meine Gruppe wählt einen radikaleren und schwereren Weg für die nächste CD, aber nichts von dem, was ich komponiere, scheint in das angestrebte Repertoire zu passen. Mitten in den Proben zu “Titanomaquia“ verlässt Arnaldo unsere Gruppe. Wir wählen Jack Endino für die Produktion der Platte. Alles erscheint uns gegen den Strich zu laufen – nach der Tournee entschliessen wir uns, uns ein paar Ferien zu gönnen.
Ich kehre zur Arbeit mit Marisa zurück und komponiere für ihre nächste CD. Ich fühle mich sehr viel mehr integriert in ihr musikalisches Universum, zu dem auch mein eigenes kreatives Schaffen viel besser passt. Werde eingeladen, ein paar Kompositionen von “Cor de Rosa e Carvão (Verde, Anil, Amarelo)” aufzunehmen. Diese Platte spiegelt Momente seltener Inspiration: ein Meilenstein. Ich lerne Cassia Eller persönlich kennen – sie nimmt gerade “E.C.T.“ auf.
Ich werde eingeladen, als Producer am Programm “Gastão Redescobre o Brasil” (Gastão wiederentdeckt Brasilien) des MTV mitzuwirken. Ich produziere die CD der Band “Nomad“. Die Gruppe “Cidade Negra“ hat grossen Erfolg mit “Onde Você Mora“, komponiert von mir und Marisa. Wir werden ausgezeichnet (ich, Marisa und Carlinhos Brown) von der APCA als beste Komponisten der Platte “Cor de Rosa e Carvão“ (Farbe der Rose und der Kohle).
Im Januar 1995 ging ich ins Studio, um meine erste Solo-Platte aufzunehmen. Ich beginne in Bahia Schlagzeug und Gitarre von Roberto Mendes aufzunehmen. In Rio de Janeiro, zusammen mit Cesinha, Luiz Brasil, Dadi und Marcos Suzano beenden wir “12 de Janeiro”, was mich zufrieden und glücklich macht. Die Single “Me Diga“ läuft erfolgreich in den Radios. Der zweite Video-Clip “A Fila“ erhält den “Gold-Clip der MTV“ in der Kategorie MPB (Brasilianische Volksmusik). Ich werde erneut ausgezeichnet von der APCA als bester Komponist für meine Soloplatte. Am 13. Mai 1995, dem Tag der Sklavenbefreiung, erblickt Sebastião das Licht der Welt, mein Sohn Nummer drei.
Die Titãs sind begierig, ins Studio zu kommen. Ich bin ein bisschen zu spät an diesem Tag für die Proben – mein Kopf ist noch woanders. Unser Wiedersehen nach den “Ferien“ ist irgendwie komisch: Auch die Freunde verhalten sich misstrauisch. Als Wechsel zum POP-Universum erarbeiten wir die gute CD “Domingo“.
Neue Partner erschliessen neue Horizonte: Mit Samuel Rosa beginnt eine bedeutende Serie von Kompositionen “É uma partida de futebol”, auf der CD “Samba Poconé”; “Resposta” auf der CD “Siderado” – auch aufgenommen von Milton Nascimento in “Crooner“ – und “Ali“ in “Maquinarama“) und mit Roberto Frejat eine grosse Freundschaft und eine Lehre. Ich mag es, andere Kreativ-Methoden kennenzulernen. Alle haben wir im Grunde das gleiche Problem zu bekämpfen: nicht überflüssig zu werden.
Wir werden eingeladen, die Sendung “Acústico MTV“ zu gestalten. An einem klassischen Repertoire herumzubasteln schien uns ein delikates und kühnes Unterfangen. Wie sollten wir plötzlich anders klingen, ohne die Originalversionen in den Schatten zu stellen? Die Titanen akustisch? Das schien uns eine bizarre Idee zu sein. Also luden wir Liminha ein, mit uns zu arbeiten um in einem Schatz zu wühlen, den wir zusammen vergraben hatten. Extra für dieses Projekt komponierte ich “Os cegos do castelo“ (Die Blinden vom Schloss). Wir nahmen weiter vier unveröffentlichte Kompositionen auf. Der Erfolg war unerwartet gross – wir verkauften wie nie – fast zwei Millionen.
Nach einer monumentalen Tournee – zum ersten Mal auf der Bühne begleitet von Orchestermusikern – entschlossen wir uns zu ergänzen, was wir weggelassen hatten. Das Publikum verlangte nach weiteren Kompositionen in akustischer Version, und wir entschieden uns dazu, sie in unsere nächste Platte aufzunehmen. Mit einer Mischung aus Unveröffentlichten und Neuaufnahmen erstellten wir eine neue CD mit dem ironischen Titel “Volume Dois“ (Teil Zwei). Ich singe darauf mein “Sua impossível chance“ (Deine unmögliche Chance) und Paulo singt “Eu e Ela“ (ich und sie).
Cassia Eller lädt mich ein, ihre neue Platte zu produzieren. Vertieft in die Übersetzung ihrer musikalischen Multiplizität, um so einem Stigma zu begegnen, hörte ich mir ihr Repertoire an, um seine Feinheiten kennenzulernen. So entstand “Com você… o meu mundo ficaria completo” (Mit Dir… wäre meine Welt vollkommen) – eine Platte, auf der Cássia ihre starke Stimme weicher klingen lässt, in einem Dutzend unveröffentlichter Kompositionen. Die CD wurde für den “Grammy Latino 2000“ nominiert – in der Kategorie des besten brasilianischen Rock-Albums, und ihre Interpretation von “O Segundo Sol“ brachte dieser Komposition eine Nominierung in der Kategorie “Beste Musik in portugiesischer Sprache“ für denselben Grammy ein. Neben diesem Song waren drei weitere nominiert: “As coisas tão mais lindas”, “Infernal” und “O meu mundo ficaria completo (Com você)”.
Zu unser aller Überraschung wurde Vânia erneut schwanger. Am 27. September 1999, dem Tag von “Cosme und Damião“, wird Zoe geboren, meine kleine, rothaarige Tochter.
Wieder haben wir Tournee und Tonaufnahmen kombiniert, ohne uns dem ermüdenden Prozess einer Auswahl des Repertoires zu stellen – haben uns entschlossen, eine Platte nur mit “Covers“ zu gestalten, nur zum Spielen und Geniessen. Keine Unveröffentlichten, aber mit einer anderen Überraschung: Wir waren in Seattle und haben mit Jack Endino “As Dex Mais“ aufgenommen. Erste Musik im Radio: unsere Version von “Pelados em Santos“ (Nackt in Santos), gesungen von mit und Branco. Die Ablehnung ist allgemein, niemand hat nichts verstanden, beziehungsweise, niemand hatte Lust zu gar nichts. Nach 16 Jahren bei Warner wechselten wir den Plattenverlag – jetzt sind wir bei “Abril Music“ – und wir machen eine Pause, um individuelle Arbeiten zu realisieren.
Diese Periode nutze ich um “Para quando o arco-íris encontrar o pote de ouro” herauszubringen, aufgenommen in Seattle als Produktion von Jack Endino und vervollständigt in Rio de Janeiro mit der Produktion von Tom Capone. Mit einer amerikanisch-brasilianischen Band, bestehend aus Barrett Martin am Schlagzeug, Alex Veley am Keyboard, Fernando Nunes am Kontrabass und Walter Villaça an der Gitarre, ausserdem unter Mitwirkung von Peter Buck (R.E.M.), Cássia Eller und Rogério Flausino (von der Gruppe “Jota Quest“), präsentiere ich 11 unveröffentlichte Songs, die ich bisher für mich aufgehoben hatte.
Um die neun Monate Ferien der Titãs zu nutzen, plane ich eine Tournee zur Verbreitung der CD “Para quando“ und lade Barrett und Alex ein, drei Monate in Brasilien zu verbringen. Felipe Cambraia am Bass und Carlos Pontual an der Gitarre vervollständigen meine “Ferien-Band“ – die “Os Infernais“ werden aus der Taufe gehoben. Der relative Flop dieser Tournee kontrastiert mit der Produktion von Tom Capone bevor die Amerikaner nach Hause fliegen – wir machen die gesamten Aufnahmen an einem Wochenende.
Zu Beginn des ermüdenden Jahres 2001 spiele ich im “Tenda Brasil do Rock in Rio“, schon in Gegenwart von Mauro Manzoli am Schlagzeug. Im Februar fahre ich hoch nach Teresópolis, mitten im Karneval, um dort drei Wochen in einem Landhaus das Repertoire “MTV Acústico Cássia Eller“ durchzuproben. Ich produziere die Platte zusammen mit Luiz Brasil. Die Aufnahmen machen wir in São Paulo, im März, innerhalb von zwei Tagen. Cássia wächst über sich hinaus, als sie Edith Piaf, Riachão, Xis und Nação Zumbi imitiert. Sie nimmt “Luz dos Olhos“ auf und lädt mich ein, Gitarre zu spielen und mit ihr ein Duett in “Relicário“ zu singen. Sie nimmt “O Segundo Sol“ und „E. C. T.“ neu auf.
Im Mai bin ich im Studio mit Cambraia, Pontual, Manzoli und Maurício Barros, um drei Kompositionen aufzunehmen, die das Repertoire für die nächste Platte abrunden sollen: Versionen meiner Kompositionen, die bereits von anderen Künstlern aufgenommen wurden.
Die Titãs nahmen ihre Proben ab April wieder auf. Zwei Monate lang probten wir, um die Arrangements zusammenzustellen und die Kompositionen für unsere erste Platte mit nur Unveröffentlichten auszusuchen (seit 1997). Wir beauftragten Jack Endino, die Produktion zu übernehmen. Am Montag, den 11. Juni 2001, bin ich in Rio um mit den Aufnahmen der neuen Platte zu beginnen, als ich von einer schrecklichen Nachricht überrascht werde: Marcelo wurde in São Paulo beim Jogging angefahren. Ein Albtraum nimmt seinen Anfang. Während der folgenden zwei Tage verschlechtert sich sein Zustand und das Unglaubliche wird zur Realität: Marcelo Fromer stirbt im Alter von 39 Jahren, am 13. Juni 2001 in São Paulo. Ich verliere den Freund eines ganzen Lebens. Meine Welt ist ärmer geworden.
Aus dem Gleichgewicht gebracht, entschliessen wir uns, das Projekt unserer neuen Platte durchzuziehen, und nach einer Woche des Rückzugs trafen wir uns im Studio “A e R“ um unseren Freund zu ehren und unsere letzte gemeinsame Arbeit durchzuführen. Unter dem Titel “A melhor banda de todos os tempos da última semana” (Die beste Band aller Zeiten der vergangenen Woche”) folgten insgesamt 16 unveröffentlichte Kompositionen, die wir zusammen ausgesucht hatten – die Platte erschien im September 2001.
Am 29. Dezember 2001 eine weitere schreckliche Nachricht: Cássia Eller stirbt in Rio de Janeiro. In einem Moment fulminanten Aufstiegs, mitten in einer Tournee des Riesenerfolgs, unterbricht wieder eine Tragödie alles Leben und stiehlt ihm die Zukunft. Cássia ist tot – und meine Welt noch unvollständiger.
Nachdem ich das Erscheinen meiner CD verschoben hatte, damit sie nicht mit dem Beginn der Titãs-Tournee kollidieren würde, kommt sie im Februar 2002 unter dem Titel “Infernal – but there´s still a full moon shining over Jalalabad” (Infernal – aber es ist immer noch Vollmond über Jalalabad). Es war die letzte Platte im Verlag der Warner – ohne Neukompositionen. Heterodoxe Promotion, nur Shows zur Neuerscheinung, ohne Tournee und mit einem einzigen Promotion-Clip: “Eu e Ela“, dirigiert von Mauro Lima. Im März des Jahres produziere ich zusammen mit Liminha die Gruppe “Squadra“ aus Minas Gerais, die eine meiner, mit Carolina Lima komponierten, Songs aufnehmen möchte: “A jóia rara“. Im Mai unterzeichne ich einen neuen Vertrag mit der Universal Music betreffs meiner Solo-Karriere.
Erschüttert durch die Verluste der letzten Zeit, verausgabt von den Show-Sequenzen, hin und hergerissen zwischen meiner Band und meiner Solo-Karriere, konnte ich schliesslich den Reibereien nicht mehr ausweichen. Weil ich den Zukunftsplänen der anderen Gruppenmitglieder nicht mehr zustimmen kann, verlasse ich sie am 7. September 2002. Ich beende eine Geschichte von zwanzig Jahren, um eine andere Etappe meines Lebens zu beginnen.
Im Oktober desselben Jahres betrete ich das Studio in Begleitung von Lan Lan, Fernando Nunes und Walter Villaça zu Aufnahmen für einen Nachruf zu Ehren des 40-jährigen Musikschaffens der verstorbenen Cássia Eller. Unter grösster Konzentration, Emotion und Bewunderung produzieren wir die Platte “Dez de Dezembro“ (Zehnter Dezember).
Im Januar 2003 beginne ich mit den Proben zu meiner neuen CD. Ich versammle erneut Barrett Martin, Alex Veley, Felipe Cambraia und Carlos Pontual in Rio de Janeiro, und wir nehmen “A letra A” auf, eine Produktion von Carlo Bartolini. Es geht mir besser. Ich beende die Aufnahmen im Studio “Fast Horse“ in Taos, Neu Mexiko, USA. Dort komponiere ich “Do seu lado” – und gebe die Komposition weiter an die Gruppe “Jota Quest”.
Ich bringe die Platte als CD und Doppel-LP heraus. Meine erste Arbeit bei der Universal. Wir wählen die Komposition “Dentro do mesmo time“ als Single aus. Toni Vanzolini und Carol Jabor dirigieren den Clip. Wir gehen auf Tournee zur Verbreitung der Platte. In der Band ein neues Mitglied: João Viana besetzt den Platz des Schlagzeugers. Mit einem Szenario von Rodrigo Andrade – eine Landschaft kopiert von einer Plattenhülle – geben wir ein erstes Debut der Band “Zafenate“ in Mococa – mein Sohn Theodoro leitet sie. Ich präsentiere mich beim VMB mit dem Song “Tão diferente“. Trotz zahlreicher Nominierungen gewannen wir lediglich den Preis der besten WEB-Site – durch die geniale grafische Konzeption von Rodrigo Andrade, in Zusammenarbeit mit “14 Bits“. Im September ein neuer Schlag in meinem Privatleben: Ich trenne mich von Vânia, um mit Anna zu leben. Aufnahmen zu “Sangue Latino“ zu Ehren der Gruppe “Secos e Molhados“. Unter der Regie von Vitor Amat, Cássio Amarante und Oswaldo Santana nehmen wir den Clip “Luz dos Olhos“ auf – wir benutzen die Musik als Untermalung einer Hochzeit – so etwas wie ein “Reality-Clip“.
Mai 2004. In Partnerschaft mit Sérgio Peixoto gründe ich die “Infernal Produções“ – mit eigenem Büro, um mich um meine Karriere zu kümmern und meine professionellen Aktivitäten abzusichern. Wir werden vom MTV beauftragt, das Projekt “Ao vivo“ zu erarbeiten. Wegen der Schwierigkeiten, in São Paulo einen geeigneten Ort für die Show zu finden, entschieden wir uns für Porto Alegre (Bundesstaat Rio Grande do Sul). Mit Unterstützung der Universal, der “Caco de Telha“ und des MTV, sowie der “Infernal Produções“, nahmen wir im Juni 2004 jene Show auf, die sich in der CD und DVD “Nando Reis e os Infernais: MTV ao vivo” niederschlug. Für diese Show – die für unseren Schlagzeuger João Viana die letzte sein sollte – strukturierten wir das Repertoire neu, um daraus eine CD machen zu können, die ein Panorama meiner Karriere darstellen sollte. Ich komponierte drei neue Songs: “Mantra“, eine alte Melodie von mir, die einen Text von Arnaldo Antunes bekam und speziell für einen Chor von Hare-Krishna-Gefolgsleuten aus Teresópolis konzipiert war – dann “Por onde andei“ und “Quase que dezoito“ (unter Mitwirkung von Diogo Gameiro, dem zukünftigen Schlagzeuger der “Infernais“). Ich ergänzte die CD noch mit “Pomar“, von mir und Paulo Monteiro, dieser antiken Komposition, die ich damals für das Musik-Festival in Santa Crus geschrieben hatte (1979). Habe die Gaúcho-Band “Ultramen“ angeregt, diesen Song mit mir zu realisieren.
Unter der Regie von Joana Mazucchelli wird das Programm beim MTV im August 2004 ausgestrahlt. Die Komposition “Mantra“ wird als Single ausgewählt und in die 7-Uhr-Novela “Começar de Novo“ des Globo-Kanals aufgenommen. Der Aufwärtstrend der Platte ist überraschend, und in wenig mehr als einem Jahr erreichen CD und DVD ihre jeweiligen Pendents in Gold. Ich bekomme den Preis der APCA als bester Komponist zum dritten Mal.
Im September 2004 eine neue Tragödie: Tom Capone erleidet einen fatalen Motorradunfall in Los Angeles. Die Engel nehmen wieder einmal zu früh einen Freund zu sich, der mir sehr dabei geholfen hat, meinem “infernalen Ton“ aufzubauen.
Ich bekomme eine Einladung der Zeitung “O Estado de São Paulo”, für ihre Kolumne “Boleiros“ im Sportteil zu schreiben. Es stirbt auch Mauro Manzolini, ein guter Freund und zweiter Schlagzeuger der “Infernais“. Im April 2005 zwingt mich ein emotionaler Kollaps dazu, die Richtung und Führung meines Lebens definitiv zu ändern: Nach Jahren des Alkohol- und Drogenmissbrauchs, mit Unterstützung von Ärzten, Familie und Freunden, entscheide ich mich für eine Unterbrechung dieser auto-destruktiven Route. Ich arbeite hart an mir, finde es schrecklich schwierig, aber bleibe dabei, dass es notwendig ist. Mein neues Verhalten in diesem Leben und auf der Bühne verlangt von mir eine harte Periode der Selbstkontrolle und Neuorganisation. Ich öffne meine Augen, säubere meine Poren und verfolge mein Leben fortan mit viel Wasser. Werde angefragt, bei der 10-Jahrfeier des VMB meinen Song “Por onde andei“ (Wo bin ich umher geirrt) zu spielen.
Im November trenne ich mich auch von Anna. Ende eines verunglückten Jahres – zu guter Letzt reissen auch noch meine Sehnen am Fussknöchel beim Fussballspiel. Im Januar, in Rio de Janeiro, treffe ich mich mit den “Infernais“ und Chico Neves zu Aufnahmen meiner sechsten Solo-Platte: “Sim e Não“ (Ja und Nein). Für ein so widersprüchliches Subjekt wie mich gibt es wohl keinen besseren Titel.
Während der ernüchternden Aufnahmen von “Sim e Não“ tritt ein unerwartetes “Ja“ in mein Leben: Eine alte, platonische Beziehung verwandelt sich in die Realität einer konkreten Liebe – Nani, inspirierende Muse unzähliger Lieder, wird schwanger und beginnt sich auf das Leben eines zukünftigen “Ismael“ vorzubereiten – von dem sie am 24. Oktober 2006 entbunden wird. “Sou dela“ (Ich gehöre Ihr) wird als Single ausgewählt, deren Promotion-Clip von Gustavo Leme dirigiert wird. Mit einem Szenario von Carlito Carvalhosa und Beleuchtung von Rafael Auricchio gingen wir auf Tournee in einem komplizierten Jahr – in dem die Fussball-WM und Präsidentschaftswahlen anstanden.
Gegen Ende dieses Jahres wieder eine Anfrage von MTV, die erste DVD von einer Sommer-Variante ihres traditionellen Winterprogramms “Acustico MTV“ zu erstellen, die man jetzt “Luau MTV“ nannte. Das Projekt wächst und entwickelt sich auch zu einer CD. Ausgesöhnt mit Anna, arbeiteten wir wieder zusammen an diesem grossen Programm, in dem vier Gäste auftreten sollten: Samuel Rosa, Andreas Kisser, Negra Li e Andrea Martins. Ich schicke Pontual eine Einladung, die Platte mit mir zu produzieren. Nach einer Woche Proben auf der Terrasse meines Hauses am Strand “Praia do Lázaro“, machten wir die Aufnahmen am Strand “Praia Vermelha do Norte“ in Ubatuba (Bundesstaat São Paulo), an einem regnerischen Tag im Januar 2007. Unter der Regie von Romi Atarachi brachten wir die DVD und CD “Nando Reis e os Infernais – Luau MTV“ heraus, die lediglich eine unveröffentlichte Komposition, “Tentei fugir“ (Ich wollte weglaufen), enthielten. Mit Lan Lan und den “Backing-Vocals“ Micheline Cardoso und Juju Gomes montierten wir die Show in zwei Teilen: Der erste Teil als “Luau“ (Mondschein-Party) und der zweite dann, elektrisch. Später gingen wir auf eine Tournee, die sich bis ins Jahr 2009 hinzog.
Überraschenderweise erscheinen drei meiner Kompositionen in drei 8-Uhr-Novelas des GLOBO hintereinander: “Espatódea“, die ich für meine Tochter Zoe schrieb, untermalt die Novela “Paraíso Tropical“ – “Sou dela“ ist in der Novela “A Favorita“ zu hören, und ich nehme gerade eine Version von “Eu nasci há dez mil anos atrás“ (von Raul Seixas und Paulo Coelho) für die Novela “Caminho das Índias“ auf.
Erneut allein im Juni 2008, lerne ich Dri kennen, und für sie schreibe ich ein Bündel von 14 Kompositionen, die ich heimlich “Drês“ taufe. Das ist der Anfang einer neuen Platte, die ich im Januar 2009 mit den “Infernais“ produzieren werde, wieder mit meinem Partner Pontual in der Produktion. Unter Mitwirkung von Ana Cañas, mit dem Song “Pra você guardei o amor“ (Für dich habe ich mir die Liebe bewahrt), bringe ich die CD “Drês“ im Mai 2009 auf den Markt – 12 unveröffentlichte Kompositionen, alle aus meiner Feder. Weitere Tonträger folgten 2010 und 2011.
Diskographie Nando Reis
- Não Sou Nenhum Roberto, Mas as Vezes Chego Perto (2019)
- Jardim-Pomar (2016)
- Planeta Atlantida (2011)
- MTV Ao Vivo (Bailão do Ruivão) (2010)
- Drês (2009)
- Perfil (2008)
- Luau MTV (2007)
- Sim e Não (2006)
- MTV Ao Vivo (2005)
- A Letra A (2003)
- Infernal (2001)
- Para Quando o Arco-Íris Encontrar o Pote de Ouro (2000)
- 12 de Janeiro (2000)