Seinen irreführenden deutschen Namen bekam der Ameisenbär durch zwei seiner charakteristischen Merkmale: Als Insektenfresser bevorzugt er Termiten und Ameisen – vor allem Ameisen. Und die fälschliche Bezeichnung „Bär“ lässt sich aus seinem Verhalten ableiten, weil er sich bei Gefahr auf seine Hinterbeine stellt und mit seinen messerscharfen Sichelklauen der Vorderpranken „bärengleich“ droht.
Die südamerikanischen Tupi-Indios beschreiben seine eigentümliche und einzigartige Gestalt passender: „Yurumi“ bedeutet aus dem Guarani übersetzt „Kleinmund“ und bezeichnet das wohl charakteristischste Merkmal der Ameisenbären: Ihren langen, röhrenförmig geformtem Kopf, der je nach Art, in einer gerade mal bleistiftdicken Mundöffnung endet, aus der bei der Nahrungsaufnahme eine bis zu 55 cm lange Zunge hervorschießt.
Ameisenbären haben keine Zähne. Aber ihre langen. klebrigen Zungen sind mehr als ausreichend, um die bis zu 40.000 Ameisen und Termiten, die sie täglich verschlingen, in sich aufzunehmen. Der Riesenameisenbär ist die größte der vier Ameisenbärenarten und kann von der Schnauzenspitze bis zum Schwanzende bis zu zwei Metern Länge erreichen. Er hat ein graubraunes Fell mit weißen Vorderbeinen, schwarzen Streifen, die von der Brust bis zum Rücken verlaufen, und einen buschigen Schwanz.
Lebensraum
Der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) ist in ganz Süd- und Mittelamerika zu finden, auch wenn seine Zahl in letzterem Gebiet stark zurückgegangen ist. Um zu gedeihen, muss er in der Lage sein, sich in großen Gebieten mit Waldstücken zu bewegen. Man findet ihn häufig in tropischen, trockenen Wäldern, Savannen und offenen Graslandschaften, wo die Ameisen und Termiten, von denen er sich ernährt, reichlich vorhanden sind.
Die Art hat in den letzten Jahrzehnten stark unter dem Verlust ihres Lebensraumes gelitten. Die Hauptursache ist die Abholzung der Wälder infolge der Ausweitung der Viehzucht, der Landwirtschaft und der industriellen Aktivitäten. Um bis zu 40.000 Ameisen und Termiten pro Tag zu fressen und satt zu werden, benötigt dieses Säugetier einen relativ großen Lebensraum – die geschätzte Größe seines Gebietes hängt von der Art der Umgebung, der Dichte der Individuen derselben Art, der Verfügbarkeit von Nahrung, dem Vorhandensein von Waldstücken und anderen Faktoren ab.
Ernährung
Der Große Ameisenbär reißt mit seinen scharfen Krallen ein Loch in eine Ameisenburg oder einen Termitenhügel und setzt seine lange Schnauze, seinen klebrigen Speichel und seine effiziente Zunge ein. Aber er muss schnell fressen, denn die Ameisen wehren sich mit schmerzhaften Stichen, so dass ein Ameisenbär nur wenige Minuten damit verbringt, sich an einer Ameisenburg zu betätigen, deshalb schleudert er seine Zunge bis zu 160-mal pro Minute in das zuvor gegrabene Loch.
Allerdings zerstört er nie das ganze Nest, sondern kehrt nach einiger Zeit zurück, um erneut in denselben Ameisenstaat einzubrechen. Der Ameisenbär findet seine Beute nicht durch Sicht – sein Sehvermögen ist weniger hilfreich – sondern durch seinen phänomenalen Geruchssinn, der 40-mal stärker ist als der des Menschen.
Bevor die Insekten verschluckt werden, werden sie am Gaumen zerkleinert, und der Magen hat, ähnlich wie der Muskelmagen bei Vögeln, harte Wände und führt kräftige Kontraktionen aus, um die verschluckten Insekten zu zerkleinern. Die Verdauung wird durch die Aufnahme von Erd- und Sandanteilen unterstützt. Zur Verdauung wird die eigene Säure der verschluckten Beute verwendet, da der Ameisenbär keine eigene produzieren kann.
Aufgrund der minderen Qualität seiner Ernährung hat der Ameisenbär einen langsamen Stoffwechsel und folglich Schwierigkeiten, seine Körpertemperatur zu halten. Um diese Schwierigkeit zu überwinden, hat die Art die Angewohnheit entwickelt, sich vor Hitze oder Kälte im Wald zu verbergen.
Verhalten
Große Ameisenbären sind im Allgemeinen Einzelgänger. Sie sind nicht aggressiv, können jedoch sehr wehrhaft reagieren, wenn sie in die Enge getrieben werden – dann stellen sie sich auf die Hinterbeine, wobei sie ihren Schwanz als Stütze benutzen, und holen mit ihren gefährlichen Krallen aus. Die Krallen des Riesenameisenbären sind etwa vier Zentimeter lang, und das Tier kann sogar einen Puma oder Jaguar damit abwehren.
Obwohl er in den Tropen lebt, hat der Große Ameisenbär ein sehr dickes, grobes Fell, vor allem an seinem Schwanz. Um zu ruhen, gräbt er zunächst eine flache Grube in den Boden, legt sich dann hinein auf die Seite, und breitet seinen Schwanz wie einen Fächer aus, um den gesamten Körper damit zu bedecken. Das lange, grobe Fell des Schwanzes dient der Isolierung und der Tarnung des Tieres im Schlaf.
In freier Wildbahn werden die Ameisenbären etwa 25 Jahre alt. In Gefangenschaft kann sich diese Erwartung jedoch um circa fünf Jahre erhöhen. Andererseits sterben einige von ihnen in Gefangenschaft auch früher, da sie sich nicht ausschließlich von Insekten ernähren können. Es sind tag- oder nachtaktive Tiere – diese Eigenschaft variiert je nach der Region, in der sie leben, der Temperatur und dem jeweiligen Niederschlagsindex entsprechend – und wenn ihr Territorium von einer menschlichen Siedlung begrenzt ist, sind sie in der Regel eher nachtaktiv, um Begegnungen zu vermeiden.
Obwohl sie groß und schwer sind – ausgewachsene Männchen wiegen zwischen 45 und 50 kg – können sie mit Hilfe ihrer riesigen Krallen auch auf Bäume klettern. Das erweitert einerseits ihren Ernährungsplan, denn in den Tropen legen viele Ameisenarten ihre Nester in den Bäumen an – andererseits können sie sich dadurch vor den einzigen Feinden, dem Jaguar und dem Puma, besser schützen. Übrigens können Große Ameisenbären auch sehr gut schwimmen.
Fortpflanzung
Große Ameisenbären haben ein polygynes Paarungssystem, bei dem sich ein Männchen mit mehr als einem Weibchen paart. Die Fortpflanzung hängt von der Region ab; sie können sich entweder das ganze Jahr über oder saisonal fortpflanzen. Normalerweise paaren sich Männchen und Weibchen mehrmals und bleiben bis zu 3 Tagen zusammen.
Die Trächtigkeit dauert 6 Monate und bringt ein einziges Jungtier hervor – Zwillinge wurden zwar schon beobachtet, sind jedoch selten. Das Jungtier kommt mit vollem Fell und definitiver Zeichnung und Färbung zur Welt – mit geschlossenen Augen, die es erst nach sechs Tagen öffnet – und wird etwa 6 Monate lang von den Milchdrüsen seiner Mutter ernährt. Erst im Alter von drei Monaten beginnt das Kleine feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Das Weibchen trägt das Nesthäkchen auf dem Rücken, das durch die Fellzeichnung der Mutter getarnt ist, so wird verhindert, dass der Nachwuchs vor allem eine Beute von Greifvögeln wird.
Bis zum Alter von sechs Monaten ist die Fürsorge des Weibchens groß, danach nimmt sie ab und endet, wenn die Jungtiere zehn Monate alt sind. Die Mutter hat die Angewohnheit, die Jungtiere abzulecken, insbesondere die Schnauze und die Zunge.
Das Jungtier bleibt bis zu 2 Jahre lang bei seiner Mutter. Schließlich, wenn das Weibchen wieder trächtig wird, verlässt das Jungtier die Mutter, um sein eigenes Leben zu beginnen. Die Geschlechtsreife wird im Alter von 2-4 Jahren erreicht.
Bedrohungen
Laut der Roten Liste der IUCN ist der Große Ameisenbär die am stärksten bedrohte Säugetierart in Mittelamerika. In Guatemala, El Salvador und Uruguay wird er als gefährdete Art geführt und in einigen Regionen gilt er bereits als ausgestorben.
Eine der größten Bedrohungen ist der Verlust seiner Grasland-Lebensräume durch Brände, die von Zuckerrohrbauern gelegt werden, die ihre Felder traditionell vor der Ernte abbrennen, um die äußeren Blätter der Pflanze zu entfernen, damit die Stängel des Zuckerrohrs leichter geschnitten werden können. Diese Brände beeinträchtigen nicht nur den Lebensraum, sondern auch die Tiere selbst.
Eine weitere Bedrohung ist die Bejagung – sowohl zur Nahrungsbeschaffung als auch, weil manche Menschen Ameisenbären als Schädlinge betrachten – und ihre geringe Reproduktionsrate. Im brasilianischen Cerrado-Biom, wo ein ausgedehntes Straßennetz ihren Lebensraum durchquert – dort werden Ameisenbären häufig Opfer des Straßenverkehrs.
Naturschutz
In Argentinien hat das Iberá-Projekt mehr als hundert verwaiste Ameisenbären gerettet und sie wieder ausgewildert. In Brasilien wird das Verbrennen von Zuckerrohr in einigen Teilen des Landes langsam eingestellt, während Naturschützer – darunter auch National Geographic – im Cerrado-Biom Daten darüber sammeln, wie sich Straßen auf die Existenz von Ameisenbären auswirken, in der Hoffnung, neue Schutzmaßnahmen festlegen zu können.
Ursprünglich war der Ameisenbär in allen 27 brasilianischen Bundesstaaten anzutreffen, aber derzeit ist er in allen Regionen Brasiliens vom Aussterben bedroht und in den Bundesstaaten Rio de Janeiro und Espirito Santo, im Südosten des Landes, bereits verschwunden.
Die Hauptursachen für die Bestandseinbußen sind die Verschlechterung und Zerstörung seiner Lebensräume, aber auch die Jagd und Unfälle auf Autobahnen sowie Waldbrände fordern ihren Tribut und tragen dazu bei, dass der Riesenameisenbär auf der Liste der bedrohten Arten steht.
Strategien zur Erhaltung
Die wichtigsten Strategien zur Erhaltung des Großen Ameisenbären umfassen Studien zur Ermittlung des Populationsstatus, die Schaffung und ordnungsgemäße Pflege von Schutzgebieten, die Einrichtung ökologischer Korridore, Umwelterziehung und die Förderung alternativer Formen der nachhaltigen Entwicklung.
Aufgrund seiner Umweltmerkmale ist das Pantanal, das größte Feuchtgebiet der Erde, und eine der vorrangigen Ökoregionen des WWF-Netzwerks für die Erhaltung, der Lebensraumes einer großen Vielfalt von Tierarten – 263 Fischarten, 122 Säugetierarten, 93 Reptilienarten, 656 Vogelarten und 1 032 Schmetterlingsarten wurden für die Region registriert.
Im Pantanal ist es aufgrund der offenen Grasflächen noch relativ leicht, einen Großen Ameisenbären zu beobachten, und die Erhaltung dieses Ökosystems ist für das Überleben der Art von entscheidender Bedeutung.
Ameisenbären sind für das Ökosystem ihres Lebensraums besonders bedeutend. Als spezialisierte Vertilger bestimmter Insektenarten haben sie einen großen Einfluss auf die Ausbreitung lokaler Insektenpopulationen.
Andere Ameisenbär-Arten
Wie bereits erwähnt, gibt es mehrere Arten von Ameisenbären. Im Folgenden werden zwei weitere Arten vorgestellt, die in Brasilien heimisch sind.
Kleiner Ameisenbär (Tamandua tetradactyla)
Der Tamanduá ernährt sich hauptsächlich von Termiten und Ameisen, es wurde jedoch auch schon beobachtet, dass er die Nester wilder Bienen plündert und Honig frisst.
Der Tamanduá ist mit einer Größe von etwa 77 cm und einem Gewicht von 7 kg eine kleinere Art. Er hat eine goldene und schwarze Färbung, sein Schwanz ist jedoch am Ende unbehaart.
Dieser Ameisenbär bewohnt Regionen mit tropischen Wäldern, Savannen und sogar Mangroven. Er kommt in mehreren Ländern Süd- und Mittelamerikas vor, auch in Brasilien, Französisch-Guayana, Argentinien und Venezuela. Wie andere Ameisenbären ernährt er sich hauptsächlich von Ameisen und Termiten. Das Weibchen bekommt in der Regel ein Junges pro Jahr.
Nach der Roten Liste der bedrohten Arten der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur und der natürlichen Hilfsquellen (IUCN) wird der Tamanduá als gering gefährdet eingestuft.
Zwergameisenbär (Cyclopes didactylus)
Dieser Ameisenbär ist der kleinste dieser Gattung, er misst etwa 55 cm und wiegt nur 300 Gramm. Er lebt in tropischen Wäldern, Galeriewäldern und Mangrovensümpfen. Er kommt in einigen Regionen Mexikos vor; in Mittelamerika findet man ihn beispielsweise in Panama und Nicaragua; in Südamerika ist er unter anderen in Brasilien und Venezuela anzutreffen.
Im Gegensatz zu den anderen Arten ernährt sich dieser Zwerg ausschließlich von Ameisen. Das Weibchen bringt ebenfalls nur ein Junges pro Jahr zur Welt. Laut der Roten Liste der bedrohten Arten der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur und der natürlichen Hilfsquellen (IUCN) wird der Zwergameisenbär als wenig gefährdet eingestuft. Das Jungtier verbringt neun Monate seines Lebens auf dem Rücken seiner Mutter.
Gefährliche Begegnungen
So ein scheinbar friedlicher Ameisenbär kann auch anders, wenn er bedroht wird, das haben zwei Begegnungen zwischen Menschen und Ameisenbär mit tödlichem Ausgang bewiesen – tödlich in diesen Fällen für die Menschen, die ihnen in die Quere kamen!
Zwei Jäger wurden im Jahr 2009 von je einem Großen Ameisenbären in Brasilien getötet. Die langnasigen, behaarten Säugetiere sind in der Regel nicht aggressiv gegenüber Menschen und werden von der “International Union for the Conservation of Nature“ (IUCN) nicht als gefährliche, sondern gefährdete Art eingestuft, was vor allem auf die Abholzung der Wälder und menschliche Siedlungen zurückzuführen ist, die ihr Gebiet zunehmend vereinnahmen.
Die Fallstudien über zwei tödliche Angriffe von Großen Ameisenbären wurden in der Fachzeitschrift “Wilderness and Environmental Medicine“ beschrieben.
„Beide waren Landwirte auf der Jagd und wurden von verwundeten oder in die Enge getriebenen Tieren angegriffen“, sagte der Hauptautor Vidal Haddad von der “Botucatu School of Medicine“ der “São Paulo State University“ gegenüber AFP.
Im ersten Fall war ein 47-jähriger Mann mit seinen beiden Söhnen und seinen Hunden auf der Jagd, als sie im Norden Brasiliens auf einen Großen Ameisenbären trafen. Der Jäger schoss nicht auf das Tier, sondern näherte sich ihm mit einem gezückten Messer.
Der Ameisenbär stellte sich auf seine Hinterbeine und packte den Mann mit seinen Vorderbeinen, wodurch dieser tiefe Stichwunden in seinen Oberschenkeln und Oberarmen erlitt. Der Jäger verblutete noch am Tatort“, heißt es in dem Bericht, in dem darauf hingewiesen wird, dass sich die Begegnung am 1. August 2009 ereignete, aber in der wissenschaftlichen Literatur bisher nicht beschrieben worden war.
Ein anderer Fall betraf einen 75-jährigen Mann, der 2010 starb, als ein Ameisenbär mit seinen langen Vorderklauen – mit denen er sich normalerweise in Ameisenhaufen gräbt – seine Arterien in der Leiste und im Oberschenkel durchstach – er verblutete ebenfalls am “Tatort“.
Tamanduá-bandeira versus Jagdhund
Ein etwa 35 kg schwerer Großer Ameisenbär drang in das Haus eines älteren Ehepaars ein und griff einen Hund an, der dabei fast ein Auge verlor. Der Fall ereignete sich an einem Sonntagabend in Brasilia. Nestor, der Hund der Rasse Airedaleterrier, der als großer Jäger gilt, ist im Krankenhaus. Am Montagmorgen wandte sich die Familie an die Militärische Umweltpolizei und bat um die Entfernung des Eindringlings.
Als der 74-jährige Rentner José die Verspätung der Polizei bemerkte, rief er seine Tochter Carolina an, die Tierärztin ist, und bat um Hilfe, indem er ihr erklärte, was zwischen gestern Abend und heute Morgen geschehen war. „Ich habe alles bei der Polizei versucht. Ich habe sogar Nachrichten auf WhatsApp verschickt, mit einer Karte und dem Standort, aber es kam niemand“, erklärte er. Sobald sie hörte, was passiert war, rief Carolina ihre Freundin Gabriela an, die ebenfalls Tierärztin ist und eher mit wilden Tieren zu tun hat, und bat sie, zum Fundort zu fahren.
Gabriela erreichte das Haus der Familie Oliveira in Begleitung eines anderen Fachmanns. Aber im ersten Moment hatten sie nicht den Mut, sich dem Ameisenbären zu nähern. „Wir hatten Angst und verfügten nicht über die notwendigen Sicherheitsmittel. Was wir hatten, waren eine Decke, Gartenhandschuhe und guter Wille“, sagt Gabriela. Dennoch verabreichten die beiden dem Wildtier Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antibiotika. „Wir dachten, wir würden ein Jungtier finden, denn so ein ausgewachsener Ameisenbär lebt in der Stadt nicht so lange. Er wiegt über 35 kg und ist erwachsen“, fügte die Tierärztin hinzu.
Kuriositäten
- Der Große Ameisenbär hat ausgewachsen 2,20 Meter Gesamtlänge – inklusive eines 90 Zentimeter langen Schwanzes.
- Er legt täglich etwa 1,5 Kilometer zurück, um Nahrung zu finden.
- Er besitzt keine Zähne, eine Ausnahme unter den Säugetieren.
- Er frisst vorwiegend Ameisen und Termiten. und fängt die kleinen Insekten, indem er seine lange, klebrige Zunge (40 bis 60 Zentimeter) in ihre Behausungen einführt.
- Seine Zunge sondert eine süßliche Flüssigkeit ab, die als Köder für seine Beuteinsekten dient.
- Wenn er Insekten frisst, bewegt der Große Ameisenbär seine Zunge circa 150 Mal pro Minute hin und her – er frisst circa 30.000 bis 40.000 Insekten pro Tag.
- Der Große Ameisenbär lebt in Brasilien vorwiegend in der Cerrado-Region, in deren Savannen er ausreichend Insekten für seine Bedürfnisse findet.
- Er schläft in einer selbst gegrabenen, flachen Grube, indem er den Kopf mit seinem breitbuschigen Schwanz bedeckt.
- Sein Sehvermögen reicht nur bis zu einer Entfernung von circa fünf Metern – aber wenn man ihn aus der Nähe beobachten möchte, sollte man sich gegen den Wind anschleichen, denn sein Gehör und Geruchsinn sind äußerst sensibel!
- Der erwachsene Ameisenbär gibt nur wenige Laute von sich und gilt als stummes Tier. Es wurde allerdings von Gebrüll ähnlichen Lauten bei Kämpfen zwischen Männchen berichtet – und das Jungtier stößt hohe Pfiffe aus, um mit der Mutter in Kontakt zu bleiben.