Der Süden wird von der einfachen Lebensweise seiner italienischen Emigranten geprägt. Wer ihn besucht, wird die typischen Weinberge seiner Bewohner kennen lernen und ihre reiche Folklore, die sich in vielen Festlichkeiten präsentiert. Der Abbau von Steinkohle und die Keramik-Industrie sind die bedeutendsten wirtschaftlichen Aktivitäten in diesem Gebiet. Der Süden besitzt aber auch Thermalquellen und sehenswerte Canyons. Seine bedeutendsten Städte sind Criciúma, Tubarão, Gravatal, Araranguá und Urussanga.
Tubarão
Ist mit Criciuma das brasilianische Steinkohlerevier – aber auch mit ein paar guten Stränden in der Umgebung. Wir möchten Sie in dieser Stadt besonders auf ein sehenswertes Eisenbahn-Museum aufmerksam machen, das eine grosse Sammlung von in Südamerika gelaufenen Dampfloks präsentiert! Hier gibt es auch Thermalquellen im Stadtteil Termas da Guarda – 11 km vom Zentrum, Zufahrt über Kopfsteinpflaster!
Criciuma
Hier befinden sich die grössten Reserven von Steinkohle in Brasilien und verschiedene Industrien. Die Mina Modelo ist eine Kohlenmine, die für den Besuch geöffnet ist. Sie war von 1920 bis 1955 in Betrieb, hat zwei Galerien – mit 650 m und 3 km – aber nur zirka 300 m können per Bähnchen und unter Begleitung eines Guides besichtigt werden (30 Minuten). Die besten Restaurants sind in Nova Veneza (17 km).
Es gibt zwar auch italienische Kolonien im Norden und im Westen von Santa Catarina, denn ihre Vorfahren haben fast 65% der Gesamtbevölkerung gestellt, aber die bedeutendste und homogenste italienische Kolonie befindet sich zweifellos im Süden. Dort kann der Besucher ihre guten Weine probieren, ihre hausgemachten Spezialitäten kosten, ihrem Dialekt und den traditionellen Gesängen lauschen – einfache Freuden, die einer Reise Inhalt geben.
Urussanga
Ist die Hauptstadt von „Klein-Italien“ und Mittelpunkt eines alljährlichen Weinfestes. Ein sehr angenehmes Städtchen, bestückt mit kolonialen Häuschen und Kantinen, die in sympathische familienbetriebene Restaurants verwandelt worden sind. Eine Replika von Michelangelos „Pietá“ befindet sich im Innern der Igreja Matriz – sie wurde der Kolonie vom Vatikan gespendet.
In Orleâes stellt das Museu do Imigrante koloniale Gebäude, Weinkeltereien und Arbeitsgerät der ersten Emigranten aus, innerhalb eines nachgebauten Dorfes – ein sehr interessantes Freilicht-Museum. Der Leidensweg Christi wurde an anderer Stelle vom Bildhauer Zé Diabo aus dem Felsen herausgehauen.
In Nova Veneza gehört der antike Wohnkomplex der Familie Bratti zur sehenswertesten Architektur, die in historischer Zeit aus dem lokalen Felsengestein errichtet wurde. In diesem Vorort von Criciuma ist besonders das italienische Essen zu empfehlen, zum Beispiel: Galinha com Polenta no Fio – eine Spezialität der Emigranten-Küche von 1870, mit Huhn und Maisbrei – unbedingt probieren, wenn Sie in dieser Gegend sind!
Aus der Erde entspringen, warm und kristallklar, Santa Catarinas Thermalquellen – sie gehören, laut Messergebnissen, zu den Quellen weltbester Qualität und locken Tausende von Besuchern entweder zur Erholung vom Stress oder als Linderung suchende Patienten in die entsprechenden Thermal-Resorts. Die Quellen, mit einer Temperatur um 38ºC, heilen rheumatische Beschwerden, Arthritis, Magenprobleme, Darm- und Hautleiden, Schlaflosigkeit und Nervosität.
Die bekanntesten Thermal-Resorts von Santa Catarina sind, ausser ihren Kur-Einrichtungen, mit einer kompletten touristischen Infrastruktur ausgestattet. Unter ihnen sind zu empfehlen: Gravatal, Águas Mornas und Santo Amaro da Imperatriz, in unmittelbarer Nähe der Küste – oder Piratuba, Águas de Chapecó, Palmitos und São Carlos, im Westen des Bundesstaates.