Fafá de Belém

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

AF-FAFA de BELEM encarte paginado.inddFafá de Belém oder mit ganzem Namen Maria de Fátima Palha de Figueiredo, hat schon immer gern gesungen. Sie ist der Star unter den bedeutendsten Verkäufen auf dem nationalen Plattenmarkt, stets vertreten in den Hitparaden und sie steht auch ganz vorne in der nationalen Show-Agenda – in den letzten Jahren hat sich Fafá de Belém definitiv die Spitze unserer Volksmusik erobert. Angefangen von landwirtschaftlichen Ausstellungen im Innern Brasiliens und Shows auf öffentlichen Plätzen, bis hin zu Tourneen auf der Achse Rio- São Paulo – inklusive dem “Cassino Estoril” in Portugal – sie hat immer grössten Erfolg!

1976 brachte Fafá ihre erste LP heraus unter dem Titel “Tamba Tajá”. Ihr Gesang verführte sogar den bekannt destruktiven Kritiker der brasilianischen Musik von der Zeitung “Jornal do Brasil”, den gefürchteten José Ramos Tinhorão, der überfloss in Lobes-Artikeln über die junge Künstlerin, er bezeichnete sie als “eine Sängerin, die es verdient, in das Spitzen-Team der gegenwärtigen Generation grosser brasilianischer Interpreten aufgenommen zu werden”. Ihr nächstes Album, “Água” (Wasser), 1977) bestätigte dann sämtliche Voraussagen: es erreichte zirka 95.000 verkaufte Kopien.

Obwohl sie niemals daran gedacht hatte, eine professionelle Sängerin zu werden, war sie schon seit ihrem neunten Lebensjahr eine besondere Attraktion auf den von ihrer Familie oder ihren Freunden promovierten Festlichkeiten. Obwohl noch ein Kind, interpretierte sie wie eine Erwachsene “Ouça”, (Lausche) den Erfolg von Maysa, oder „Eu e a Brisa“ (Ich und der Wind) von Johnny Half. Sie war ein Mädchen, die wie ihre gesamte Generation die Beatles verehrte, Fan war von Roberto Carlos und der “Jovem Guarda” – aber auch fasziniert von Jazz und klassischer Musik – und sie verlor sich in Emotionen, wenn sie die grossen Gesangsstars der damaligen Zeit im Radio hörte, wie Cauby Peixoto, Angela Maria, Núbia Lafayette und Orlando Silva – “Leute mit einem Dolch in der Brust” und an denen sie sich mit ihren Interpretationen versuchte.

“Heute sehe ich mich als eine Sängerin der grossen Liebe, der Verluste und der Neubegegnungen. Wenn die Musik mich nicht packt, dann nehme ich sie nicht auf. Wenn ich mich nicht als die Person des Textes fühle, kann ich ihn auch nicht interpretieren. Ich bin eine Dramatikerin mit einer Passion”, pflegt sie zu kommentieren – zwischen herzerfrischendem Lachen aus dem Grunde ihres Herzens – die grosse Interpretin der “Nuvem de Lágrimas” (Wolke aus Tränen), dem ersten “Canção sertaneja” (brasilianische Country-Musik) der auf der Ultra-Kurzwelle in Rio damals zu hören war.

Die breite Palette ihrer musikalischen Bildung geht aus der Auswahl ihres Repertoires hervor. Sie hat tatsächlich schon alles interpretiert – ohne Vorbehalte. Regionale Musik, Perlen aus dem Volksmusik-Schatz, wie „Que Queres Tu De Mim“ (Was willst Du von Mir), von Evaldo Gouveia und Jair Amorim, oder „Você Vai Gostar“ (Das wird Dir gefallen) von Elpídio dos Santos. Rock, Boleros, Rhythmen der Karibik, Guaranias, Afoxé, Lambadas, Samba-Songs, Kompositionen der grossen MPB-Stars, Ranchinhos, Sertanejos und viele andere Rhythmen. Und, nicht zu vergessen, die polemische Präsentation ihrer Nationalhymne, die von der Justiz verurteilt und vom Publikum applaudiert wurde – einem Publikum, das jedes Mal zahlreicher ihre Shows besucht.

Fafá hat sich tief in der brasilianischen Seele eingenistet, mit einer Willenskraft, die für sie typisch ist, mit der Erfahrung vieler Jahre auf Tournée, einer starken Intuition und einer sicheren Hand in der Auswahl ihrer Songs entsprechend gewisser Momente in ihrem Leben, wie zum Beispiel “Bilhete” (Billet) von Ivan Lins und Victor Martins, mit dem sie die Stille des Jahres 1982 durchbrach. Oder “Memórias” (Erinnerungen) von Leonardo, einem populären Komponisten aus Pernambuco – der Song war verantwortlich für eine halbe Million Kopien (Platin-Schallplatte) des Albums “Atrevida” (Wagemutige), und Fafá erreichte damit den Höhepunkt ihrer Karriere – vor allem als romantische Sängerin.

Eine erstaunliche Leistung, die aber jene nicht überrascht, die Fafá und ihre scheinbaren Widersprüchlichkeiten ein bisschen besser kennen. Nicht von ungefähr hat sie einen ihrer grössten Erfolge mit entsprechender Emotion interpretiert: “Dentro de mim mora um anjo” (In mir wohnt ein Engel), von Suely Costa, und von Cacaso “Quem me vê assim cantando, não sabe nada de mim…“ (Wer mich so singen sieht, weiss nichts von mir) – und letzteres trifft haargenau auf Fafá de Belém zu, die ganz genau weiss was sie will und wozu sie fähig ist.

“Ich bin stets den Dingen auf den Grund gegangen, habe mein Leben gelebt und sehr gekämpft, meine Karriere stand oft auf Messers Schneide, bis ich erreicht habe, was ich heute bin. Das Publikum lehrt den Künstler, was er zu singen hat – der Sänger sollte nicht etwa dem Publikum vorschreiben, was es hören muss – wiederholt sie des öfteren bei ihren Interviews, Fafá de Belém, ein Star der brasilianischen Volksmusik.

Fafá de Belém wurde zum nationalen Markenzeichen. Einem Markenzeichen der Heiterkeit: mit jener explosiven Lache, die es versteht, die Niedergeschlagenheit eines jeden in ihrer Umgebung zu vertreiben. Einem Markenzeichen der Gesundheit: die wunderschöne brasilianische Frau mit ihrer atemberaubenden Oberweite hat sogar die Scheinwerfer des antiken VW-Käfers getauft – eine weitere Passion unseres Volkes! Einem Markenzeichen der Freiheit: Symbol einer politischen Bewegung, die es verstand, Millionen von Brasilianern mit ihrer Interpretation de Nationalhymne in Tränen ausbrechen zu lassen – das ist Fafá de Belém! Oder besser: Fafá do Mundo (der Welt).

2007 veröffentlichte sie das letzte Album mit den schlichten Titel “AO VIVO“. Ab August 2007 spielt Fafá die “Ana Luz“ in der TV Record-Telenovela “Caminhos do Coração“.

Diskographie Fafá de Belém
  • DO TAMANHO CERO PARA O MEU SORRISO AO VIVO (2017)
  • AO VIVO (2007)
  • TANTO MAR (2005)
  • O CANTO DAS ÁGUAS (2002)
  • PIANO E VOZ (2002)
  • MARIA DE FÁTIMA PALHA FIGUEIREDO (2000)
  • CORAÇÃO BRASILEIRO (1998)
  • PÁSSARO SONHADOR (1996)
  • FAFÁ AO VIVO (1995)
  • CANTIGA PRA NINAR MEU NAMORADO (1994)
  • DO FUNDO DO MEU CORAÇÃO (1993)
  • MEU FADO (1992)
  • DOCES PALAVRAS (1991)
  • FAFÁ (1989)
  • SOZINHA (1988)
  • GRANDES AMORES (1987)

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