Raça Negra

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Raça NegraDie Pagode-Gruppe Raça Negra wurde 1983 im Stadtteil “Vila Nhocuné“ in der Ostzone von São Paulo gegründet. Zu der Formation der ersten Stunde gehörten die Musiker Edson Café (Edson Bernardo de Lima – Trommel), Fabinho César (Fábio Cesário Cocolette 25/3/1977 – Gesang), Fena (Antonio Fernandes Leite – Surdo), Fernando Monstrinho (Fernando Alves de Lima 1/2/1971 – Percussion), Fininho (João Roberto da Silva 5/7/1958 – Percussion), Luiz Carlos (Luiz Carlos da Silva – Gesang und Gitarre), Paulinho (Paulo Isidoro 18/6/1956 – Bass) sowie Gabú (João Carlos da Silva – Pandurin).

Luiz Carlos und Paulinho riefen ihren Freund Fena, um das Schlagzeug zu übernehmen. Die ersten Präsentationen der Band fanden in der “Bar do Coalhada“ statt. Mit der Zeit traten neue Bandmitglieder auf, wie Fernando Monstrinho, Fininho, Gabú und Edson Café. Die Gruppe spielte Kompositionen anderer Musiker im Rhythmus des Pagode. Dann nahmen sie ihre Musik auf Band auf und bemühten sich um einen Plattenverlag. RGE interessierte sich für ihre Arbeit und machte ein paar Probeaufnahmen.

Ihre erste Platte erschien dann 1991 und hatte Erfolg mit dem Song “Caroline“, von Luiz Carlos. Weitere Hits waren “Quero ver você chorar“ (Ich möchte dich weinen sehen) – “Somente você“ (Nur du allein) und “Chega“ (Genug). Nach dem Erscheinen ihrer ersten Platte trat die Gruppe in Fernsehprogrammen von Rio und São Paulo auf, in denen sie ausser singen und spielen, auch die Choreographie ihrer Songs präsentierten. Ab diesem Moment vervielfachten sich die Einladungen zu Shows in verschiedenen Hauptstädten des Landes. Neben den Basismitgliedern wirkten als Gäste mit: Júlio am Keyboard und Irupê am Saxophon – ein Duo, das auch die Arrangements schrieb. Die zweite LP kam 1992, und wurde ein Erfolg mit “É o amor“ (Es ist Liebe) – ein Hit des Sertanejo-Duos Zezé de Camargo und Luciano, “Pensando em você“ (Ich denke an dich) und “Cigana“ (Zigeunerin). Auf der dritten Platte desselben Jahres, unter anderen, auch eine Neuaufnahme des grossen Erfolgs von Renato Russo mit seiner Band “Legião Urbana“: “Será“ (es wird). Weitere Erfolge dieser Platte waren “Cheia de manias“ (Voll von Manien) und “Jeito felino“ (Katzenhaft).

Die Platte “Raça Negra 4“ von 1993 war geprägt von den Songs “Estou mal“ (Mir geht’s schlecht) – “Doce paixão“ (Süsse Leidenschaft) und “Estrela guia“ (Stern, der mich führt), ausserdem “Tempo perdido“, von der “Legião Urbana“. Die Komposition von Luis Ayrão, “Ciume de você“ (Eifersucht wegen dir), ein Hit mit der Stimme von Roberto Carlos, wurde ebenfalls in das Repertoire integriert.

1994 erschien die fünfte LP, die in den Geschäften eine Verkaufszahl von 500.000 Kopien erreichte. Grösster Erfolg war eine Neuaufnahme der Komposition “Pro dia nascer feliz“ (Damit der Tag glücklich anfängt) von Cazuza, die die Band erneut in die Hitparaden integrierte und ihr die Teilnahme an einer nationalen Kampagne der Volksaufklärung über AIDS verschaffte. Weitere Erfolge dieses Jahres waren die Songs “Te quero comigo“ (Ich möchte dich bei mir) – “Me leva junto com você“ (Nimm mich mit dir) und “Volta“ (Rückkehr), romantische Balladen im Rhythmus des Pagode.

Das sechste Werk erschien im Jahr 1995, mit den Hits “Maravilha“ (Wunder), “A vida inteira“ (Das ganze Leben), “É tarde demais“ (Es ist zu spät), “Doce prazer“ (Süsse Lust), und andere. Wegen dem grossen Publikumsecho auf die Band wurde 1996 die Sammlung “Ao vivo“ aufgenommen, mit den bedeutendsten Hits der Gruppe bis dato. Die siebente CD propagierte die Kompositionen “Sozinho“ (Allein), “Preciso ter alguem“ (Ich brauche jemand) und “Anjo dourado“ (Goldener Engel).

1997 verliess Gabú (João Carlos da Silva), der bedeutendste Texter der Gruppe, die Band – er beschuldigte Luiz Carlos, dass er die Einnahmen der Shows und der CDs nicht gleichmässig unter die Mitglieder verteile. Im gleichen Jahr fand eine grosse Tournee der “Raça Negra“ durch die USA und Japan statt, während der Luiz Carlos, Sänger und Komponist der Band, sich für die schwarz-amerikanische Musik begeisterte und eingeladen wurde, eine Platte in diesem Stil aufzunehmen. Das Werk “Raça Negra 8“ erschien auch in Europa, Asien und Afrika – Schwerpunkte waren die Kompositionen “Preciso desse amor“ (Ich brauche diese Liebe, von Luiz Carlos und Antonio Carlos Carvalho) – “É amor demais“ (Das ist zuviel Liebe, von Luiz Carlos und Elias Muniz) und “Já paguei o preço“ (Hab schon den Preis bezahlt, von Elias Muniz und Luiz Carlos).

1998 nahm die Gruppe ihre neunte Schallplatte auf und in der Mitte von 1999 brachte sie die CD “Raça Negra ao vivo“ (Live) im Verlag Universal heraus – und war wieder in den Hitparaden. Auf dieser Platte befinden sich Neuaufnahmen ihrer Hits: “Deus me livre“ (Gott befreie mich, von Darci Rossi, Serginho Sol und Alexandre), “Estou mal“ (Es geht mir schlecht, von Luiz Carlos und Antonio Carlos de Carvalho) und “Preciso dar um tempo“ (Ich muss eine Zeit abwarten, von Luiz Carlos und Elias Muniz).

Im Jahr 2002 erscheint ein Duett der Band mit Neguinho da Beija-Flor, in einer Interpretation von “Talismã“ (Talisman) auf der Platte “Os melhores do ano III“ (Die Besten des Jahres III) des Verlags Indie Records. Im gleichen Jahr kommt das Buch “Velhas Histórias, memórias futuras“ (Editora Uerj) heraus, in dem der Autor Eduardo Granja Coutinho die Band Raça Negra mehrmals zitiert. Im selben Jahr erscheint die CD “Raça Negra samba Jovem Guarda“. Auf der Platte wirkt Erasmo Carlos in der Komposition “O Bom“ (Das Gute) mit, ausserdem sind verschiedene Hits aus der besten Phase der “Jovem Guarda“ enthalten – alle im typischen Rhythmus des Pagode.

2003 wurde die Gruppe eingeladen, mit Neguinho da Beija Flor an der Platte “Duetos“ (Duette) mitzuwirken – einer CD, auf der die Band auch “Talismã“ (Talisman) interpretierte. Im selben Jahr feierten sie ihr 20-jähriges Bestehen und kamen mit der CD “A vida é um beijo“ auf den Markt, eine Platte, die unter anderen acht Kompositionen von Luiz Carlos enthält, darunter eine Version von “I don’t want to talk about it“ (Ich möchte darüber nicht sprechen), ein Hit von Rod Stewart, der von ihm selbst genehmigt wurde und in der Version von Luiz Carlos den Titel “Vem me amar“ (Komm, liebe mich) erhielt.

2004 wurde in Fortaleza die erste DVD aufgenommen, unter dem Sponsorat der Universal – bis dato waren die jeweiligen Künstler für die Kosten von DVDs stets selbst verantwortlich gewesen.

Luiz Carlos, Leiter und Sänger der Band Raça Negra, hat vor, seine Shows und Tourneen in Brasilien und im Ausland weiter auszubauen, während er sich mit einem neuen Konzept befasst. Er sagt: “Ich muss nicht immer mit denselben Sachen, denselben Songs in Erscheinung treten, denn ich respektiere meine Fans. Ich möchte etwas Neues zeigen, Unveröffentlichtes. Meine Fans verdienen meine Anstrengungen und meinen Respekt“.

Im Jahr 2009 erscheint dann die neue Arbeit der “Banda Raça Negra“ – eine CD mit dem Titel “Boa Sorte“ (Viel Glück), mit unveröffentlichten Kompositionen, so wie es der respektable Luiz Carlos versprochen hat – herausgegeben von der MD Music. Und sie wird enthusiastische begrüsst von den Fans – und auch von der Kritik.

Heutige Bandmitglieder von “Banda Raça Negra“

  • Luiz Carlos da Silva als Leiter – Gesang und Gitarre
  • João Roberto da Silva, Spitzname “Fininho“ – Percussion
  • Fernando Alves de Lima, Spitznahme “Monstrinho“ – Tan-tan
  • Fábio Cesário Cocolette, Spitzname “Fabinho“ – Gesang und Gitarre
  • Antônio Fernandes Leite, Spitzname “Fena“ – Surdo
  • Juliana Bandeira, die Tochter von Luiz Carlos – “Back-Vocals“

In seine Shows integriert Luiz Carlos auch seinen Sohn Rafael mit einer wunderschönen Einlage unter dem Titel “A quebra de Tabu“ (Der Bruch des Tabus).

Als die Gruppe Raça Negra begann, hatte der Samba einen schlechten Ruf – die Leute glaubten, dass seine Texte nur von Personen erzählten, die in Favelas wohnen, und von der Polizei, die die Hügel erklommen und die Favelas beschossen. Einige bekannte Repräsentanten des Samba zu jener Zeit hatten Kompromisse mit TV-Shows und erschienen nicht – man verlor den Respekt vor ihnen, und die Leute fingen an zu glauben, dass Samba gleichzusetzen war mit Barmusik und Chaos – der Samba war “out“.

Die Gruppe Raça Negra polierte den Glanz des Samba neu auf und machte ihn wieder populär in Brasilien. Es gelang ihnen, den Musikmarkt wieder zu öffnen für den Samba, und sie machten die 90er Jahre zur Goldenen Epoche des Samba. Sie waren die ersten “Sambistas“, die auf berühmten Show-Bühnen, wie dem “Canecão“ und dem “Olympia“ als besondere Attraktion auftraten – Bühnen, die niemals zuvor Samba-Musik in ihren Agendas verzeichnet hatten.

Ach die UKW-Sender hatten sich zuvor niemals mit Samba befasst – “Rádio Transamérica“ war der erste Radiosender, der die Komposition “Caroline“ spielte.

“Raça Negra“ war das grösste Musik-Phänomen der 90er Jahre in Brasilien. Die Band revolutionierte den Samba und integrierte in ihren Kompositionen etwas, das man bis dato noch nie in einem Samba gehört hatte – Metallinstrumente.

“Raça Negra“ hält auch einen Rekord im Guinness Book, mit 600 Präsentationen ihrer Komposition “É tarde demais“ (Es ist zu spät) – an einem einzigen Tag! Die Gruppe hat vielen anderen Künstlern die Türen zum Erfolg geöffnet, die nach ihr kamen und hat deren Karriere und die schon existenter Sänger gefördert.

Diskographie Raça Negra
  • Raça Negra 25 Anos (2016)
  • Raça Negra Rei do Baile (2015)
  • Raça Negra & Amigos (2012)
  • Raça Negra Vol.36 (2012)
  • Raça Negra Boa Sorte (2010)
  • Raça Negra Canta jovem guarda II (2009)
  • Raça Negra 25 anos (2008)
  • Raça Negra Canta jovem guarda (2007)
  • Raça Negra Acústico (2007)
  • Raça Negra 23 (2006)
  • Raça Negra Roda de samba (2006)
  • Raça Negra Ao Vivo (2005)
  • Raça Negra Me leva junto com você (2004)
  • Raça Negra A vida por um beijo(2003)
  • Raça Negra O melhor de (2002)
  • Raça Negra Sem limit (2001)
  • Raça Negra Pérolas (2000)
  • Raça Negra Ao vivo (1999)
  • Raça Negra (1998)
  • Raça Negra (1997)
  • Raça Negra AO VIVO (1996)
  • Raça Negra (1996)
  • Raça Negra (1995)
  • Raça Negra (1994)
  • Raça Negra (1993)
  • Raça Negra (1992)
  • Raça Negra (1991)

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