So kommt man zur Praia dos Inglêses:
Vom Stadtzentrum aus in Richtung Norden fahren. Nachdem man den Stadtteil “Vargem Pequena“ durchquert hat, rechts abbiegen in Richtung “Ingleses“ und dann sich auf die “Praia dos Ingleses“ zu bewegen.
Lage:
Entfernung vom Stadtzentrum 36 Kilometer – im Norden der Insel – zwischen “Praia Brava” und “Santinho”.
Obwohl dieser Strand einer der von Touristen meist frequentierten ist, hat er sich die Traditionen der Açorianer bewahrt. Im Sommer steht er hinsichtlich der Konzentration von argentinischen Touristen an zweiter Stelle im Ranking, nur “Canasvieiras“ ist noch stärker besucht. Im Winter präsentieren die traditionellen Bewohner ihre folkloristische Kultur mit dem Fischerfest der “Tainha“ (Hering ähnlicher Schwarmfisch) und religiösen Festen.
Der “Strand der Engländer“ ist sicherlich der bedeutendste touristische Sammelpunkt des Ortes. Mit fast fünf Kilometern Ausdehnung wird der schmale Sandstreifen vom offenen Meer umspült, das hier blaues Wasser und mittelgrosse Wellen aufweist. In der Hochsaison hat das Meerwasser hier eine Temperatur von 22°C – ideal für ein erfrischendes, angenehmes Bad. An den bewegteren Tagen erreichen die Wellen keine gefährlichen Höhen, präsentieren aber eine gute Formation, von der die Surfer profitieren. In den kühleren Monaten kommen Fischschwärme aus Rio Grande do Sul an der Küste herauf, die nach wärmeren Gewässern suchen, um hier zu laichen – dann sind alle Bewohner von “Inglêses“ mit der Fischerei beschäftigt.
Die Dünen vom Ingleses-Strand sind nicht so berühmt wie die von “Joaquina“, sind jedoch besonders schön, und weil sie weniger propagiert werden, kommen auch weniger Besucher – sie muten an wie ein Wüstenszenario. Hier kann man mal das “Sandboard“ ausprobieren oder einfach durch das Dünenfeld ins Inland wandern und ein Buch am Ufer einer der Zahlreichen Lagunen lesen, die sich während der Regenperiode bilden.
Was die Infrastruktur betrifft, bietet Ingleses verschiedene Optionen an Unterkünften und für die Ernährung. Auch der Dienstleistungssektor ist gut entwickelt. In den meisten Einrichtungen kann man auf Personal treffen, das auch deutsch oder spanisch spricht.
Historische Kuriosität:
Nach einer Masseneinwanderung von Azorianern auf die Insel um 1747 und 1756, führten die Schwierigkeiten, jene abgelegeneren Teile der Insel zu erreichen dazu, dass die Regierung den Administrationsbereich dezentralisierte – die Insel wurde in so genannte “Freguesias“ (später Munizipien) aufgeteilt. “Ingleses“ hiess damals “Freguesia de São João Batista do Rio Vermelho”, gegründet 1831, und der Name seines Strandes stammt von einer englischen Fregatte, die dort auf Grund lief. Es gibt zwei Hypothesen über das Schicksal des englischen Schiffes: Die erste behauptet, dass das Schiff wieder flott gemacht wurde und seine Reise fortsetzte, aber einige Männer seiner Besatzung auf der Insel zurückblieben – die andere erzählt, dass das Schiff dort unterging.