Der Volksmund nennt sie auch: mandobi; mandobi-de-pau; xixá
Wissenschaftlicher Name: Sterculia chicha St. Hil. ex Turpin
Deutscher Name: Stinkbaumgewächse
Botanische Familie: Sterculiaceae
Herkunft: Brasilien – Mata Atlântica
Charakteristische Eigenschaften der Pflanze
Baum, der eine Höhe von bis zu 35 Metern erreichen kann – mit geradem Stamm, der an seiner Basis grosse, röhrenartige Wurzeln hervorbringt, die man im Volksmund „Sapopembas“ nennt. Charakteristisch in 3 bis 5 Lappen unterteilte Blätter, die während der Trockenperiode abfallen. Kleine, rötliche Blüten von unangenehmem Geruch – sie erscheinen zwischen November bis März.
Die Frucht
Eiförmig, Färbung kastanienbraun bis orange, die Früchte bilden sich an den Extremitäten der Zweige – zwischen Mai und September – und wenn sie reif sind, öffnen sie sich und präsentieren die Kerne von dunkler Färbung.
Verbreitung
Verbreitung mittels Samenkernen – wird auch als ornamentale Pflanze zu Dekorationszwecken benutzt.
Der Chichá ist ein nativer Baum des Atlantischen Regenwaldes, er kommt innerhalb des gesamten südöstlichen Küstenstreifens vor, der zwischen Süd-Bahia und São Paulo liegt. In diesem Gebiet, obwohl weit verbreitet, trifft man auf ihn allerdings nie in grossen Gruppen. Möglicherweise werden seine Samen von Vögeln gefressen oder liegen bedeckt im Boden, um im richtigen Moment zu keimen.
Mit seiner durchschnittlichen Höhe von über 20 Metern und einer, im oberen Abschnitt des Stammes von nur wenigen Ästen gestützten Krone, ragt der Chichá über die meisten anderen Bäume des Atlantischen Regenwaldes hinaus. Die Reife seiner Früchte vollzieht sich in einem richtigen Spektakel für Naturliebhaber: Hoch oben, an den äussersten Spitzen ihrer Zweige, bilden sich eine bis vier Früchte – aussen holzig und hart.
Die Früchte des Chichá von kastanienbrauner Farbe, sind rustikal, rauh und holzig anzusehen, und wenn sie reifen, verändern sie sich auf entzückende Art und Weise. Sämtliche Früchte desselben Büschels öffnen sich gleichzeitig, durch einen longitudinal verlaufenden Einschnitt an ihrer Seite. Jede Frucht hat jetzt eine Herzform, und die gesamte Gruppe präsentiert sich in der Horizontalen. Jetzt kann man auch die schwarzen, samtigen Samenkerne erkennen – nicht mehr als ein halbes Dutzend in jeder Frucht – die an diesem herzförmigen Mäulchen haften, das gerade aufgegangen ist. Die exponierten Lippen sind gelblich und das Innere der Frucht ist hohl.
Mit der Zeit, nachdem sie trocken geworden ist, geht der externe Teil der Frucht in ein kastanienbraun über, und die gesamte Gruppe, sehr hübsch und sehr dekorativ, wird vielerorts als wertvolle Zierde innerhalb von trockenen Pflanzen- und Blumenarrangements benutzt.
Die Samenkerne werden gesammelt, nachdem sie auf den Boden gefallen sind – oder auch, wenn sie noch auf dem Baum sind: gekocht oder geröstet sind sie essbar und können in der menschlichen Ernährung verwendet werden – von den Tieren werden sie geliebt, die nach deren Verzehr rasch an Gewicht zunehmen.
Der Chichá-Baum ist von leichtem, weichem Holz, wenig resistent gegen Wind und Wetter. Wegen seiner besonderen Charakteristika eignet sich dieses Holz gut für die Innenarchitektur, für Decken- und Wandtäfelungen, Kunsthandwerk und Rahmen, aber auch für die Herstellung von Cellulose und Streichhölzer. Weil er relativ schnell wächst, ist die Bepflanzung mit Chichá für die Aufforstung von Flächen zu empfehlen, sowie für verschiedene industrielle Zwecke.
Ein majestätischer Baum, der wenig kultiviert wird. Mancherorts findet er Verwendung zur Begrenzung von öffentlichen Strassen und Plätzen. Das berühmteste Exemplar steht in der Mitte des „Largo do Arouche“, einem historischen Platz im Zentrum der Metropole São Paulo.