Ilha do Mel

Zuletzt bearbeitet: 28. September 2021

Die Honiginsel (2.760 Hektar Fläche), ist eine eigenartig geformte Insel in der Einfahrt zur Baía de Paraná – man kann sie von Paranaguá aus mit einer Fähre erreichen: Ausser einer Festung aus dem Jahr 1767, die die Portugiesen gegen die Franzosen und Spanier errichteten, ist dort nicht viel an baulichen Veränderungen vorgenommen worden – die Insel steht als Patrimônio Nacional unter dem besonderen Schutz der Regierung und man verhindert so, dass sich reiche Privatleute ihren Grund untereinander aufteilen.

Ilha do Mel – Foto: Dietmar Lang/IAPF

Sehenswert sind auf der Insel: das Fort Fortaleza da Barra – aus dem Jahr 1767, im Auftrag des Königs von Portugal, Dom José, erstellt, um die Bucht von Paranaguá zu beschützen. 1850 fand zwischen dem englischen Kriegs-Dampfschiff Cormorant und dem Fort eine Auseinandersetzung statt, als der englische Kapitän drei brasilianischen Schiffen beladen mit afrikanischen Sklaven, die Einfahrt in die Bucht verwehrte und so den Kampf auslöste.

Die Capela de São Francisco – steht auf dem Morro Nhá Pina, auf einer Höhe von 151 Metern über dem Meer – schöne Aussicht von hier aus. Farol das Conchas ist ein alter Leuchtturm von 1872, gebaut im Auftrag von Dom Pedro II. zur Orientierung der Schiffe in der Bucht von Paranaguá. Die Gruta das Encantadas ist eine Höhle in der Inselmitte, innerhalb einer riesigen Felswand – ein Ort, der in viele Legenden und phantastische Storys verwoben wird.

Die Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel im Sommer, nicht zuletzt wegen ihrer ausgezeichneten Strände und ihrer landschaftlich schönen Spazierwege. Es gibt hier erst seit 1988 elektrische Energie, und man bemüht sich ganz bewusst, die Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten.

Es gibt auf der Insel vier kleine Fischersiedlungen. Für Romantiker und Naturliebhaber ein sehr empfehlenswerter Ausflug, dessen An- und Abfahrt per gemietetem Boot von Paranaguá aus rund 1h30 dauert. Es verkehren aber auch reguläre Boote: täglich um 8:00 – 9:30, 13:00 – 15:00 und 16:30 und 18:00.

Ilha da Cotinga
Als die ersten Kolonisatoren die Gegend von Paranaguá per Schiff von São Paulo aus anliefen, installierten sie sich zuerst einmal auf dieser Insel, aus Angst vor den als gefährlich bekannten Carijó-Indianern, welche damals die gesamte Region beherrschten. Heute findet man auf der Insel viele Inschriften auf Ruinen und Resten der damaligen Anfänge der paranaensischen Zivilisation.

Zur Geschichte dieser Insel gehört auch der Schiffbruch des französischen Piratenschiffes Boloret, am 9. März 1718 – natürlich behaupten viele Einheimische, dass die Piraten auf der Insel einen Schatz versteckt hätten. Die Nachfahren jener Carijós leben heute ihrerseits auf der Insel. Eine rekonstruierte Kirche auf der Insel gewährt eine schöne Sicht auf die Stadt und das Meer – von einer Anhöhe aus, zu der man nur über 365 steinerne Stufen hinaufgelangt.

Ilha dos Valadares
Diese Insel liegt nur 400 Meter vom Stadtzentrum entfernt, am rechten Ufer des Rio Itiberê – sie ist eine Flussinsel, mit einer Fläche von 2.800 m2.

Sie wird von Strandleuten und Fischern bewohnt, die sich mit dem Fischfang beschäftigen und unter anderem auch Traditionen pflegen, wie zum Beispiel den Fandango Paraense – das einzige typische folkloristische Manifest der Küstenbewohner von Paraná. Man versteht sich auch auf die Zubereitung des Barreado, jenes typischen Küsten-Schmauses, und stellt kunsthandwerkliche Dinge her – besonders Korbwaren, Keramiken und einige andere Gebrauchsgegenstände der Region. Die Insel ist mit dem Kontinent durch eine Fussgänger-Brücke verbunden.

Estrada da Graciosa
Eine Strasse, die mehr als ein Jahrhundert alt ist, und die man, wie die einmalig schöne Eisenbahnstrecke, ebenfalls erlebt haben sollte, wenn man in diesem Gebiet ist – am besten auf der Rückfahrt von Paranaguá nach Curitiba. Da die Eisenbahn schon sehr früh in Curitiba startet (7:30) reicht die Zeit (wenn man bis Paranaguá durchfährt, ist man um 11:00 dort) um sich Paranaguá anzusehen, dort zu Mittag zu essen und am späten Nachmittag über die Estrada da Graciosa zurück per Bus zu fahren. Wesentlich mehr haben Sie allerdings von dieser Tour, wenn Sie Morretes und Antonina ebenfalls einbeziehen – vielleicht noch die Ilha do Mel – und so eine Tour von 2 – 3 Tagen daraus machen, die Sie bestimmt nicht bereuen werden!

Aber noch ein paar Details zu dieser uralten Handelsstrasse: sie hat ihre Anfänge als Indianer-Pfad, die Carijós haben diesen einmal angelegt und benutzten ihn, wenn auf dem Plateau die Pinienkerne reif geworden waren, um sich mit entsprechenden Vorräten einzudecken. Unter dem Präsidenten der Provinz Paraná, Zacarias de Góes e Vasconcelos wurde aus dem Pfad eine erste Strasse – er liess sie 1873 mit einem Kopfsteinpflaster belegen. Die alte Strasse zweigt von der BR-116 beim Kilometer 37, hinter Curitiba ab – heute heisst die Estrada da Graciosa auch PR-410. Sie hat sich zu einer Art Erlebnis- und Ausflugsstrasse entwickelt, mit Grillplätzen, Toiletten, Kiosken, die typische Produkte verkaufen, Aussichtsplattformen und der eisernen Brücke über den Rio Mãe Catira, mit einem besonders beliebten Badeplatz an seinem Ufer.

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