PERU 1927 Datum: 30.10. – 27.02.1927 Anzahl Spiele: 6 Anzahl Tore: 37 Teilnehmende Länder: 4 Teams: Argentinien, Bolivien, Peru, Uruguay Copa-Sieger: Argentinien Final: Argentinien – Peru 5:1 Durchschnitt der Zuschauer: 16’500 Torschützenliste |
1927 Peru
Nach zehn Begegnungen, die in Chile, Argentinien, Brasilien und Uruguay ausgetragen worden waren, meldete Peru sein Interesse an, eine Copa América zu organisieren – Peru hatte nie zuvor an diesem Turnier teilgenommen. Die Partien fanden in einem antiquierten “Estádio Nacional“ statt – noch mit Tribünen aus Holz – und hatten zirka 16.500 Zuschauer pro Spiel. Der Rekord des Tore-Durchschnittswertes wurde zum zweiten Mal hintereinander eingestellt: 37 Tore in sechs Spielen, das ergibt einen Mittelwert von 6,17 Toren pro Partie – eine Zahl, die nie mehr übertroffen wurde. Bolivien und Peru waren die Prügelknaben, während Argentinien als Sieger aus dieser Begegnung hervorging – es besiegte Uruguay im Endspiel. Brasilien, Chile und Paraguay hatten ebenfalls Einladungen nach Peru erhalten, mussten aber aus wirtschaftlichen Gründen verzichten. Obwohl Argentiniens erste Seleção bei dieser Copa vollzählig angetreten war – ein Umstand, der bei den letzten Veranstaltungen stets gefehlt hatte – holte sich der Uruguayer Roberto Figueroa den Titel des besten Torschützen, mit vier Toren.
1929 Argentinien
Nach einem Jahr Pause – wegen den Olympischen Spielen 1928 – organisierte man die Copa América erneut in Buenos Aires. Und die Gastgeber zeigten den Uruguayern, was eine Harke ist – sie rächten sich für die Niederlage am Ende der Olympiade ein Jahr zuvor. Ohne ihre besten Spieler, mussten die Uruguayer gleich zu Anfang eine Niederlage gegen Paraguay hinnehmen, gewannen gegen Peru und verloren das letzte Spiel gegen Argentinien – so landeten sie auf dem dritten Platz. Die Argentinier gewannen alle drei Partien, aber der Held der Begegnung wurde der Paraguayer Aurelio González mit fünf Toren. Brasilien blieb insgesamt drei Veranstaltungen der Copa América fern, wegen administrativer Probleme. Als ein einziges Fiasko bei allen vorherigen Veranstaltungen, wurde Bolivien von der Teilnahme ausgeschlossen – Chile blieb wegen finanzieller Probleme ebenfalls draussen.
Peru 1935
Das Verhältnis zwischen Argentiniern und Uruguayern verspannte sich nach der Weltmeisterschaft von 1930 und die Copa América wurde fünf Jahre lang ausgesetzt. Endlich, im Jahr 1935, gab Argentinien nach, schob allen Druck und die Drohungen gegen Uruguay beiseite – und die folgende Begegnung fand wieder in Peru statt, unter Teilnahme von Peru, Chile, Argentinien und Uruguay. Brasilien, wie gesagt, war nicht dabei. Uruguay präsentierte sich wieder mit dem gewohnten Élan und holte sich seinen siebten Titel in der Copa América ganz ohne besondere Anstrengung: mit drei Siegen – 1:0 gegen Peru, 2:1 gegen Chile und 3:0 in der entscheidenden Partie gegen den Erzrivalen Argentinien. Der Argentinier Herminio Masantonio holte sich mit vier Toren den Titel als bester Torschütze. Dieselbe Begegnung erfuhr auch die Einführung einer neuen Regel im Fussball unseres Kontinents: die Auswechslung eines Spielers. Der Wechsel des Chilenen Enrique Sorrel gegen seinen Spielkameraden Arturo Carmona – in der Partie gegen Argentinien am 6. Januar – war der erste Spielerwechsel in der Geschichte der Copa América.
1937 Argentinien
Diese Veranstaltung im Jahr 1937 wurde zum ersten Mal “COPA AMÉRICA“ genannt. Bis zu diesem Datum hatte man alle vorherigen Veranstaltungen als “Copa Sul-Americana“ bezeichnet – erst später wurden sie als ein Teil der Geschichte der COPA AMÉRICA in dieselbe integriert.
Die in Buenos Aires ausgetragene Begegnung erlebte einen Teilnehmerrekord: sechs Länder (Brasilien, Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay und Peru). Brasilianer und Argentinier beendeten die erste Phase unentschieden und mussten um die Entscheidung spielen – die Brasilianer wurden von den Gastgebern mit 2:0 in der Verlängerung besiegt. Vicente de la Mata wurde zum argentinischen Nationalhelden mit den zwei Toren im Endspiel. Bester Torjäger der Chilene Raúl Toro, dem sieben Tore in dieser Begegnung gelangen.
1939 Peru
Nach 14 Jahren durchbrach Peru die Hegemonie Brasiliens, Argentiniens und Uruguays mit seinem ersten Titel in der Copa América von 1939 – als Gastgeber. Allerdings war diese Veranstaltung auch eine der schwächsten in der Geschichte der Copa América – ohne Brasilien und ohne Argentinien! Insgesamt bewarben sich fünf Nationalmannschaften um den Titel – inklusive des Neulings Ecuador – und Peru tat sich gleich bei den Anfangspartien hervor. Die Gastgeber beschossen die Ecuadorianer mit 5:2, besiegten Chile mit 3:1 und servierten Paraguay sogar ein 3:0. Die Uruguayer befanden sich auf der anderen Seite im Endspiel, mit drei Siegen, aber konnten sich gegen die Gastgeber nicht halten, die mit 2:1 gewannen. Jorge Alcade wurde ihr Held, er schoss die beiden peruanischen Tore. Teodoro “Lolo“ Fernandez nahm nicht am Endspiel teil, wurde aber trotzdem mit sieben Toren der Held der Begegnung.
1941 Chile
Eigentlich wollte man anfänglich diese 16. Begegnung der Copa América für 1942 ansetzen, aber das Gastgeberland Chile verlegte sie auf ein Jahr früher, damit sie mit der Einhundert-Jahrfeier der Hauptstadt Santiago zusammenfiele. Und, damit das Fest auch seinen besonderen Höhepunkt hätte, erweiterte man das “Estádio Nacional“, das 70.000 Gäste empfing. Nun fehlte nur noch die Mitarbeit ihrer Seleção: Die Chilenen gingen es recht gut an – mit Siegen über Ecuador 5:0 und Peru 1:0, aber verloren gegen Uruguay mit 2:0 und erreichten das Finale, in dem sie gegen Argentinien aufgestellt wurden, um den Titel zu erringen. Die Argentinier jedoch verdarben ihnen das Fest mit einem 1:0 Sieg und eroberten damit ihren sechsten Titel in der Copa América. Das Publikum nahm mit einer Durchschnittsziffer von 50.800 pro Spiel am Geschehen teil – bis dato ein Rekord für die Copa América. Brasilien glänzte bei zwei Veranstaltungen wieder durch Abwesenheit und blieb weit hinter der Zahl von gewonnenen Titeln der andern zurück. Der argentinische Stürmer Juan Marvezzi ging als bester Torjäger aus dieser Begegnung hervor – mit fünf Toren, alle im Spiel 6:1 gegen Ecuador.