Baden Powell

Zuletzt bearbeitet: 2. Dezember 2020

Baden PowellBaden Powell de Aquino wurde in Varre-Sai geboren, einer Kleinstadt im Norden des Bundesstaates Rio de Janeiro – am 06. August 1937. Sein etwas ungewöhnlicher Name erklärt sich aus der Leidenschaft seines Vaters, Lilo de Aquino, für die Pfadfinderschaft, in der er selbst eine leitende Stellung innehatte.

Baden Powell ist der Name jenes britischen Generals, der als Gründer der Pfadfinderschaft in die Geschichte eingegangen ist. Noch im selben Jahr 1937 verlegte die Familie, Seu Lilo, der Vater, Dona Adelina, die Mutter, Baden und seine Schwester Vera, ihren Wohnsitz in die Stadt Rio de Janeiro, wo sie sich im Stadtteil São Cristóvão niederliessen. Dort verbrachte Baden Powell seine Kindheit und Jugend, und er wurde stark beeinflusst von der markanten musikalischen Atmosphäre, durch die Rio de Janeiro in jener Epoche geprägt wurde.

Schon früh, im Alter von 8 Jahren, fing er an bei Jaime Florence Guitarre zu lernen – sein Lehrer war Mitglied der “Regionais” (Musikgruppe jener Epoche) von Benedito Lacerda und Canhoto. Später spezialisierte er sich auf der “Escola Nacional de Música” und studierte musikalische Theorie, Harmonie und Komposition. Im Alter von 10 Jahren hatte er das Programm “Papel Carbono” von Renato Murce gewonnen, und damit eine der besten Möglichkeiten seine Musik zu verbreiten. Mit 15 Jahren wurde er Musik-Profi, wozu er eine Sondergenehmigung des Jugendgerichts einholen musste.

Zusammen mit Vinícius de Moraes ging er eine der bedeutendsten Partnerschaften in der brasilianischen Volksmusik ein. Neben Vinícius hat er eine Reihe von hervorragenden Kompositionen mit einer weiteren Grösse der MPB, Paulo César Pinheiro, geschaffen, unter anderem komponierte er mit ihm die Musik “Lapinha”, welche die “I.Bienal do Samba” im Jahr 1969 gewann.

1962 ging Baden Powell zum ersten Mal nach Europa, wo er sich zum brasilianischen Künstler mit dem höchsten Prestige entwickelte – in diversen Ländern trat er auf und machte auch Plattenaufnahmen. Er starb am 26. September 2000 und hinterliess eine unersetzbare Lücke innerhalb der brasilianischen Volksmusik (MPB) von hoher Qualität.

Aus der Partnerschaft Baden / Vinícius sind erschienen: ”Berimbau”, ”Samba em Prelúdio“, ”Samba da Bênção” und eine Serie von Afro-Sambas, wie ”Canto de Xangô”, ”Canto de Ossanha” und ”Bocoxê”. Mit dem anderen bedeutenden Partner seiner Karriere, Paulo César Pinheiro, hat er u.a. komponiert: ”Samba do Perdão”,”Quaquaraquaquá”, ”Aviso aos Navegantes” (alle aufgenommen ins Repertoire von Elis Regina), ”Sermão” und ”Lapinha”, letztere gewann die “I Bienal do Samba” im Jahr 1969.

Baden Powells unvergleichliche Art Gitarre zu spielen – sie enthält sowohl virtuose Elemente klassischer Technik als auch solche des Swing gemischt mit Harmonien der brasilianischen “Música Popular” – reichte radikal bis an die Grenzen des Instruments und verwandelte ihn selbst in einen seltenen brasilianischen Virtuosen von internationalem Renomée. Ab der 60er Jahre wurde er in Europa bekannt, und dort nahm er verschiedene Platten auf – besonders in Frankreich und in Deutschland, und er hat in beiden Ländern einen Teil seines Lebens verbracht. Während der 90er Jahre schuf er ein bedeutendes Werk an der Seite seiner beiden Söhne Philippe und Louis Marcel (beide in Frankreich geboren), beide Musiker wie er (Philippe ist Pianist und Louis Marcel ist Geiger.

Diskographie Baden Powell
  • AT THE RIO JAZZ CLUB [live] (2005)
  • LIVE IN MONTREUX (2004)
  • O UNIVERSO MUSICAL BADEN POWELL (2003)
  • BADEN – JOÃO PERNAMBUCO E O SERTÃO (2000)
  • LEMBRANÇAS (2000)
  • VIVENDO VINICIUS AO VIVO – BADEN POWELL, CARLOS LYRA, MIÚCHA e TOQUINHO (1999)
  • SUÍTE AFRO-CONSOLAÇÃO (1998)
  • LIVE AT MONTREUX JAZZ FESTIVAL (1996)
  • BADEN POWELL À PARIS (1996)
  • BADEN POWELL & FILHOS AO VIVO (1995)
  • DE RIO À PARIS – DÉCEMBRE 94 (1994)
  • LIVE IN SWITZERLAND (1992)
  • THE FRANKFURT OPERA CONCERT 1975 (1992)
  • LIVE AT THE RIO JAZZ CLUB (1990)
  • AFRO-SAMBAS (1990)
  • VIOLÃO EM SERESTA (1989)
  • FELICIDADE (1983)
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