Die erlebenswerte Insel – Ilha Grande – liegt 125 Kilometer von Rio de Janeiro entfernt – und anschliessend noch etwa 1,5 Stunden per Fähre. Sie ist die grösste Insel innerhalb der Bucht von „Angra dos Réis“ – Gesamtfläche 193 Quadratkilometer – ein grosser Teil ihres Territoriums ist Naturschutzgebiet – der Verkehr mit motorisierten Fahrzeugen ist untersagt.
Bester Zugang für Besucher aus der Richtung Rio de Janeiro ist die Fähre in „Mangaratiba“. Für Besucher aus der Richtung São Paulo, die Fähre in „Angra dos Reis“. Beide Fähren legen in „Vila do Abraão“ an, in diesem kleinen Ort auf der Insel existieren Übernachtungsmöglichkeiten in Form von Pousadas. Andere, weiter entfernte Pousadas, bieten Vollpension und oft eigenen Transport der Gäste – auch übers Wasser.
Die Insel war Versteck von Piraten während des 17. Jahrhunderts und Zentrum des Sklavenhandels. Wesentlich später baute man hier ein Staatsgefängnis – einer der bekannteren Insassen war zum Beispiel der Schriftsteller „Gracilio Ramos“, der sich in seinen Schriften gegen das Regime ausgedrückt hatte. In Haft schrieb er „Memórias do Cárcere“ (Erinnerungen ans Gefängnis). Der Karzer wurde erst 1994 aufgelöst, und heute ist die Insel in ein Naturschutzgebiet verwandelt worden.
Zirka ein Drittel der Gesamtfläche (5.600 Hektar) bilden den „Parque Estadual und die Reserva Biológica da Praia do Sul„. Die Strände haben türkisgrünes Wasser, ganz klar und durchsichtig, mit vielen Fischen. Der dem Festland zugewandte Teil der Insel, mit ruhigem Wasser, wird von Wassersportlern bevorzugt (Windsurf, Segeln, Tauchen).
Verschiedene Wege und Pfade durch den Atlantischen Urwald, der die gesamte Insel noch bedeckt, sind wunderbare Optionen zum Wandern – einige verlangen gute körperliche Kondition! Die mit Urwald bedeckten Berge recken sich bis auf eine Höhe von 900 m empor.
Der höchste ist 959 m hoch und heisst „Pico do Papagaio„. Durch den nebligen Urwald führen die Wege zu den verschiedensten Stränden – zum Beispiel kann man innerhalb von zweieinhalb Stunden den Strand „Lopes Mendes“ erwandern, der von Kennern als der „schönste Strand Brasiliens“ bezeichnet wird! Die „Praia Parnaioca“ fällt meiner Meinung nach ebenfalls in diese Kategorie – und das sind nur zwei von den 102 Stränden, die es auf der grossen Insel gibt!
Tauchen wird praktisch an der gesamten Inselperipherie praktiziert, ist aber besonders rund um die kleinere Insel „Jorge Grego“ zu empfehlen – an der Spitze „Ponta do Acaiá“. Die „Ilha Grande“ liegt 12 Seemeilen vor der Küste. Offizielle Fähren verlassen den Hafen in „Mangaratiba“ täglich zwischen 9:00 und 17:00 – und den Hafen in „Angra dos Reis Montags, Mittwochs und Freitag um 15:00.
Wenn Sie mal so richtig schön ausspannen wollen – ohne Telefon und ohne Auto, unerreichbar im Paradies: dann ist die „Ilha Grande“ ist der richtige Ort für Sie!!!
Alle folgenden Strände befinden sich auf der Insel:
Praia Preta
Der schwarze Strand – sein Name kommt von seinem Monazit haltigen Sand. Am Meeresufer gibt es grosse, vom Wasser rundgeschliffene Felsen, die von ehemaligen eingeborenen Bewohnern mit eingravierten Zeichen versehen worden sind. Ähnliche Markierungen finden sich an den Felsen von „Lopes Mendes, Provetá, Júlia, Aventureiros“ und „Palmas“. Im Umkreis befinden sich die Ruinen eines ehemaligen Lepra-Hospitals, dessen Aquadukt interessant ist – es wird durch einen Wasserfall gespeist. Der Strand liegt gegen Nordost.
Praia do Abraão
Strand von zirka einem Kilometer Länge, mit seichtem Wasser und feinem, goldgelben Sand. Hier beginnen die verschiedenen Wanderwege über die Insel und zu den Stränden an der dem Festland abgewandten Seite der Insel. Liegt gegen Nordost.
Praia da Júlia und Praia Comprida
Sind zwei Strände von ähnlicher Beschaffenheit, die sich 200 Meter, beziehungsweise 500 Meter vom Strand „Praia do Abraão“ befinden.
Praia da Crena
Ein kleiner Strand im selben Bereich, 800 Meter von der „Praia do Abraão“ entfernt, mit gleichen Wasserbedingungen – liegt gegen Nordwest, in Richtung Festland.
Praia do Abraãozinho
Ein kleiner Strand im gleichen Bereich, 1.500 Meter von der „Praia do Abraão“ entfernt, mit gleichen Wasser- und Strandbedingungen – liegt ebenfalls gegen Nordwest, in Richtung Festland.
Praia do Morcego
Der Strand der „Fledermaus“ war die Zuflucht des spanischen Piraten „Juan Lorenzo“, der an dieser Stelle im Jahr 1629 sein Domizil errichtet hat, und zwar aus Backstein! Sein Haus war das dritte Gebäude dieser, für die damalige Zeit „modernen Bauweise“ in ganz Brasilien! Der Besitzer eines Privatpalastes unterhält Wachen am Eingang zum Strand, die Besuchern den Zugang verwehren.
Praia Grande das Palmas
Liegt in einer versteckten Bucht gegen Osten hin und hat eine Länge von 600 Metern, groben Sand und Palmenbestand – daher der Name. Hier befindet sich auch eine alte Fischersiedlung mit einer antiken Kapelle.
Praia dos Mangues
An den Ausläufern dieses halbrunden Strandabschnitts gibt es jeweils einen Bach, um den sich Mangroven gebildet haben. Die schöne Bucht „Enseada das Palmas“ ist ideal für Wassersport. Der Strand liegt gegen Nordost.
Praia Lopes Mendes
Einer der schönsten Strände der Insel und ganz Brasiliens! Er hat zirka 3 Kilometer Länge und sehr feinen Sand, ausserdem lauwarmes, völlig transparentes Wasser. Der Strandstreifen wird von drei Bächlein überquert und liegt gegen Süden. Er bekommt nicht nur von uns das Prädikat „sehr schön“! (Eigentlich müsste man für ihn noch eine Steigerung haben!) Man erreicht ihn entweder per Boot oder über einen 2,5 km langen Fussweg, der am Strand „Praia dos Mangues“ anfängt!
Praia do Cachadaço
Ein winziger Strand von nur 10 Metern Länge, eingefasst von hohen Felsen, die bis ins Meer hineinragen. Er liegt nach Südosten, zum offenen Meer hin, ist aber durch die Felseneinfassung so gut geschützt, dass man früher an dieser Stelle Lebensmittel auf die Schiffe ein- und Sklaven von den Schiffen auslud. Ein Bächlein, welches hier ins Meer fliesst, bildet vorher noch einen malerischen kleinen Wasserfall – ein märchenhafter Platz, der unser Prädikat „sehr schön“! verdient. Ein mit rohen Steinen gepflasterter Fussweg von 3 km Länge, konstruiert von Sklaven, führt zum nächsten Strand:
Praia Dois Rios
Ist der Strand, an dem das erwähnte Gefängnis errichtet worden war, dessen leerstehende Gebäude jetzt von der Vegetation vereinnahmt werden. Der Strand liegt gegen Südosten in einer grossen Bucht und kann zu Fuss, von „Abraão“ aus, in zirka zwei Stunden erwandert werden.
Praia Parnaioca
Hufeisenförmige Bucht gegen Südwesten gerichtet, von zirka einem Kilometer Umfang. Zur linken Seite hin wird sie von Felsen eingerahmt, die ideal zum Angeln sind – an der rechten Seite formt der Rio Parnaioca einen kleinen See und einen Wasserfall. Vor der Landspitze „Ponta Alta da Parnaioca“ liegt ein gesunkener Frachter auf Grund. Ein phantastischer Strand, der das Prädikat „sehr schön“! verdient.
Praia do Leste e do Sul
Hier handelt es sich um zwei Strandabschnitte: den Ost- und den Südstrand. Zusammen bilden sie einen Sandstreifen von 5 Kilometern! Sie werden durch die Insel „Ilhota do Leste“ voneinander getrennt. Das Gebiet befindet sich innerhalb des erwähnten Naturschutz-Reservats – kann besucht werden, aber der Daueraufenthalt ist verboten. In der Nähe befinden sich die Süsswasser-Seen „Lagoa do Sul“ und „Lagoa do Leste“ umgeben von Mangroven. Das Gebiet hat Wasserfälle und viele Tierarten, wie Pfauen, Wasserschweine, Affen und Reptilien.
Praia do Aventureiro
Der „Strand des Abenteurers“ liegt ebenfalls innerhalb des Reservats. Wenn das Meer manchmal bewegt ist, wird er von Surfern aufgesucht. Linker Hand befindet sich der kleine Strand „Praia do Demo“ (volksmündig: Strand des Dämons“). Es wird erzählt, dass an dieser Stelle drei Dämonen, mit Gesichtern von kleinen Jungs, einen Fischer dieser Gegend verfolgten. Der Strand liegt gegen Osten – ein Fusspfad verbindet den Strand mit der Siedlung „Provetá“, am südwestlichen Ende der Insel.
Praia dos Meros
Etwas schräg zum Wasser verlaufender Strand – das Wasser ist hier besonders fischreich, gut für die Unterwasser-Jagd. Zwischen diesem und dem Aventureiro-Strand liegen die Landspitzen von „Ponta do Drago“ und „Ponta dos Meros“, mit aufgewühltem Meer, schwierig für Boote. Nach einer lokalen Legende wohnte an der „Ponta do Drago“ ein Meeresungeheuer, das die einheimischen Fischer angriff und viele von ihnen getötet hat. Erst als ein Priester den Ort mit Weihwasser besprengte, verschwand das Monster im Meer. Der Strand liegt gegen Südwesten.
Praia de Provetá
Der Strand innerhalb der hufeisenförmigen Bucht hat eine Länge von 500 Metern – der Sand ist goldgelb, locker und von grober Beschaffenheit. In seinem Einzugsbereich liegt die Siedlung „Provetá“, eine Gemeinde von evangelischen Gläubigen. Das Meer ist ruhig, aber wenn der Wind von Südwesten her weht, wandelt sich die Wasseroberfläche und wird so wild, dass auch die Siedlung etwas abkriegt. Lage gegen Südwest. Prädikat „sehr schön“!
Praia Vermelha
Ein Strand mit grobem Sandstreifen und ruhigem Wasser, eine Siedlung mit Ankerplatz. In der Nähe liegt ein gesunkenes Schiff auf Grund – guter Platz zum Tauchen. Lage gegen Nordwesten.
Praia Grande de Araçatiba und Praia de Araçatiba
Sind zwei sich ergänzende Strandabschnitte, der eine hat 500 Meter Länge, der andere nur 150 Meter. Beide haben feinen Sand und ruhiges Wasser, denn sie liegen wieder zum Festland hin – gegen Nordwesten.
Praia de Ubatuba
Dieser Strand ist durch einen Fusspfad mit den nächsten Stränden „Tapera“ und „Sítio Forte“ verbunden. Hier gibt’s einen Bootsanlegeplatz. Der Strand liegt gegen Nordosten und hat wenig Wasserbewegung.
Praia da Tapera, Passaterra und Sítio Forte
Diese Strände liegen innerhalb der Bucht „Enseada de Sítio Forte“, die nach einer riesigen Felswand so genannt wird, von der sie eingerahmt ist. Die Strände sind durch Fusspfade untereinander verbunden. Hier gibt es kleine Siedlungen und Bootsanlegestellen. Viele Fische sieht man im ruhigen, klaren Wasser und ein gesunkenes Schiff – sehr schönes Tauchgebiet. Lage der Bucht gegen Nordwesten.
Praia da Freguesia de Santana Sul
Kleiner, einsamer Strand mit goldgelbem Sand und dichter nativer Vegetation. Lage an einer Landzunge gegen Südwesten.
Praia da Freguesia de Santana Leste
Strand von 300 Metern Länge an der gegenüberliegenden Seite der Landzunge – in Richtung Osten gewendet. Mit feinem, hellen Sand und grossen Felsen an den Strandausläufern. Hier befand sich die erste Siedlung der Insel – heute sind davon nur noch die Kirche, von 1796, und der antike Friedhof übrig geblieben, auf dem viele Piraten begraben liegen. Im Einzugsbereich, vor der „Ilha dos Macacos“ – der Affeninsel – bildet das Meer einen ganz seichten Natur-Pool mit blauem Wasser – die so genannte „Lagoa Azul“ (Blaue Lagune), ein wunderbarer Platz zum tauchen.
Praia da Baleia
Sehr gut von den umgebenden Felsen geschützte Bucht mit ruhigem Wasser. Von ihr führt ein Fusspfad zum Strand „Freguesia do Santana Sul“. Lage gegen Nordosten.
Praia dos Japaris
Ist ein kleiner Strand mit goldgelbem Sand und einer Fischersiedlung, mit einem Anlegeplatz für Boote. Liegt nach Nordosten, gegen das Festland gerichtet.
Saco do Céu
Bei diesem „Sack des Himmels“ handelt es sich um eine halbkreisförmige Bucht, die nach Osten gerichtet, so geschützt ist, dass die Wasseroberfläche spiegelglatt, und ohne auch nur ein Kräuseln, daliegt. Ihren Namen hat die Bucht von einem besonderen Phänomen: In einer klaren Nacht spiegeln sich die Sterne im unbewegten Wasser – der ganze Himmel erscheint in der Bucht reflektiert – und von einem etwas erhöhten Standpunkt auf den Felsen kann man dieses Spiegelbild im „Himmelssack“ wunderbar beobachten! Die Bucht wird von Mangroven eingerahmt und von hohen Felswänden beschützt. Ein ökologisches Sanktuarium mit kleinen Stränden, wie „Praia da Raposinha“ und der „Praia da Enseada“ – ein wunderschöner Ort. Unser Prädikat „sehr schön“! ist das mindeste, was wir für ihn tun können.
Praia de Fora
Ein Strand von 500 m Länge mit goldgelbem Sand und nativer Vegetation. In etwa 1 km Entfernung befindet sich der Wasserfall „Cachoeira do Perequê“. Der Strand liegt gegen Osten gerichtet.
Praia Camiranga
Ist ein Strand mit hellem Sandstreifen, umgeben von dichter Vegetation, mit Kokospalmen und Bananenstauden. An dieser Stelle mündet das Flüsschen „Riacho Camiranga“ ins Meer. Lage gegen Norden zum Festland.
Praia Feiticeira e Iguaçu
Strandabschnitt mit hellem Sand und lauwarmem, ruhigen Wasser – wunderbar zum Baden geeignet. Der Wasserfall „Cachoeira da Feiticeira“ strömt in der Nähe des Meeres über die Felsen. Lage gegen Norden zum Festland.