Brasilien – ein Land der Superlative

Zuletzt bearbeitet: 14. September 2023

Brasilien ist das fünftgrösste Land unseres Planeten, und es ist grösser als die Gesamtfläche Europas. Als Südamerikas Riese hat es Grenzen zu fast allen südamerikanischen Nachbarn – mit Ausnahme von Chile und Ecuador. Mit solchen Ausmaßen ist es nicht verwunderlich, dass dieser Gigant auch interessante Fakten und Zahlen zu bieten hat.

Biodiversität Brasiliens – Foto: Fotolia Michael Stifter_15997417

Hier präsentieren wir Ihnen ein paar brasilianische Rekorde und Superlative:

Aus der Fauna

Brasilien besitzt die größte Artenvielfalt auf unserem Planeten. Es gibt mehr als 120.000 wirbellose und etwa 8.930 Wirbeltierarten.

Amphibien
Von den 600 in Brasilien registrierten Amphibienarten, existieren 455 (76%) nur im Amazonas. Allein im Atlantischen Regenwald wurden 372 Arten klassifiziert, von denen 260 (70%) endemisch sind!

Giftschlangen
In Brasilien gibt es ungefähr 390 Arten und von diesen Schlangen sind ungefähr 100 Arten giftig. Einige der bekanntesten giftigen Schlangenarten sind die »Jararáca», die «Surucucú» und die «Korallenschlange».

Würgeschlangen
Bis zu 12m Länge (und mehr) erreichen die „Sucuris“ (Anakondas), die grössten Schlangen der Welt. Sie leben an den Ufern grosser Flüsse im Landesinnern, ist nicht giftig, sondern tötet ihre Opfer (Fische, Vögel und andere) durch Erwürgen.

Affen (Primaten)
In Brasilien gibt es eine Menge, nämlich rund 140 Arten. Die bekanntesten sind der Brüllaffe, der Kapuzineraffe, der Totenkopfaffe und der Wollaffe. Der kleinste Affe überhaupt ist der «Mico-Leãozinho» (das Kleine Löwenäffchen) – mit 13,6 cm Körper- und 20,2 cm Schwanzlänge ist – er lebt im Atlantischen Regenwald und ist vom Aussterben bedroht.

Faultiere
Sie sind die langsamsten Tiere überhaupt – 1,8 m bis 2,4 m pro Minute bewegen sie sich von Ast zu Ast, und zwar mit dem Rücken nach unten, hoch oben in den Baumkronen. Auf den Boden kommen sie nur sehr selten – höchstens, wenn sie den Baum wechseln.

Fledermäuse
Rund 3.000 Fledermäuse, darunter zehn verschiedener Arten, trifft man in einer Grotte im Bundesstaat Pará (Amazonien). Auch die berüchtigte Vampirfledermaus ist in Brasilien bekannt, normalerweise saugt sie das Blut von weidenden Kühen und Vögeln, verschmäht aber auch das Blut von Menschen nicht – gefährlich ist sie als Überträger der Tollwut – sie kommt zwischen Texas und Argentinien vor, also in ganz Südamerika!

Kleinster Vogel
Ist der Kolibri, man kennt ihn überall in Brasilien – die allerkleinste seiner Art – die Zierelfe (Lophornis ornatus) – ist rund 6 cm lang. Die Familie der Kolibris umfasst mehr als 371 Arten, die, alle von Blütennektar leben, den sie mit ihren filigranen Schnäbeln saugen.

Grösster Vogel
Das ist die Harpyie (Harpia harpyja), einer der grössten und stärksten Adler der Welt.
Die Harpyie bewohnt die tropischen Wälder Mittel- und Südamerikas, baut das Nest auf den über das Kronendach ragenden Urwaldriesen. Die Flügelspannweite geht von 1.76 bis 2.00 m. Die Harpyie ernährt sich vor allem von Faultieren und Affen.

Größter Süßwasserfisch
Der «Pirarucu» (Arapaima gigas) – er erreicht eine Körperlänge zwischen 2 bis 3 Metern und ein Gewicht zwischen 100 bis 200kg – man findet ihn im Amazonasbecken, in seinen größeren Zuflüssen.

Größter Papagei
Der Hyazinth-Ara – fast ganz in Blau – bis zu 100 Zentimeter lang und einem Gewicht bis 1,5 kg – ist er der größte flugfähige Papagei der Welt. Seine größte Population lebt im Biosphärenreservat Pantanal – sein Bestand ist gefährdet!

Großer Ameisenbär
Ein Tier, das nur Ameisen und Termiten frisst, ist in Mittel- und Südamerika verbreitet und auch in Brasilien heimisch. Er kann bis zu 2,2 m lang werden und ein Gewicht von bis zu 66 kg erreichen. Mit seinen Krallen bricht er die Bauten dieser Tiere auf und leckt sie mit seiner langen, eingespeichelten Zunge auf.

Aus der Flora

Die meisten Blütenpflanzen die gibt es in Brasilien, mit mehr als 55.000 Arten, von denen viele endemisch sind – und der Amazonas-Regenwald ist die Heimat von mehr als 40.000 – wie z.B. die «Riesen-Seerose», «Orchideen», «Bromelien» «Affenbürstenranke» «Helikonien» «Hot-Lips-Pflanzen» «Passionsblumen» und sehr viele andere.

Ein Land der Bäume
Laut dem «World Conservation Monitoring Center» gibt es in Brasilien ungefähr 40.000 Arten von Bäumen. Einige der bekanntesten Baumarten dort sind der «Paranussbaum», der «Kapokbaum», der «Pau-Brasil» und der «Jacaranda».

Die Faszination der Orchideen
Brasilien gehört zu den Ländern mit der höchsten Anzahl an Orchideenarten. Von den weltweit etwa 20.000 in freier Natur wachsenden Orchideenarten sind in Brasilien etwa 3.500 beheimatet. Ihre tatsächliche Zahl dürfte jedoch noch wesentlich höher sein.

Aus der Natur

Ein Gigant unter den Flüssen
Das ist der Amazonas – der voluminöseste und wasserreichste Fluss unseres Planeten. Er fließt zwar «nur» durch Peru und Brasilien, aber wenn man zusätzlich alle Nebenflüsse beachtet, dann kommen noch Kolumbien, Venezuela und Bolivien dazu. Der Amazonas entspringt in den Anden in Peru und fließt dann ostwärts Richtung Brasilien. Er durchquert ganz Nordbrasilien auf mehr als 3000 km – bis zu seiner Mündung in den Atlantik.

Das Mündungsdelta ist zirka 200 km breit. In den Amazonas münden etwa 10.000 Nebenflüsse, von denen über 100 schiffbar und 17 über 1600 km lang sind. Bei einer Messung aus den 1980er-Jahren kam der Fluss auf eine Länge von 6788 Kilometern. Damit ist er immerhin 117 Kilometer länger als der Nil.

Das grösste Waldgebiet unseres Planeten
Zweifellos ist das der Amazonas-Regenwald! Er bedeckt eine Fläche mit einer Ausdehnung, die der Entfernung von Berlin nach Bagdad entspricht. Es handelt sich um die größte verbliebene Regenwaldfläche der Erde. Er erstreckt sich über neun Staaten Südamerikas. Den größten Anteil hat Brasilien mit einer Landfläche größer als Westeuropa. Mehr als 40.000 Pflanzenarten, 427 Säugetierarten, 1.294 Vogelarten und mehr als 3.000 Fischarten wurden bisher hier identifiziert – dabei sind viele Gebiete im Amazonas-Regenwald noch nahezu unerforscht.

Amazonien ist außerdem eine Heimat für Menschen: Rund 320 unterschiedliche indigene Bevölkerungsgruppen leben hier, häufig noch auf sehr traditionelle Art. Doch ihrer aller Existenz ist bedroht: In den vergangenen Jahrzehnten sind in Brasilien bereits etwa 20 Prozent der Regenwaldflächen für immer vernichtet worden.

Die grösste Flussinsel
Das ist die Insel «Ilha do Bananal», mit einer Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern die größte Flussinsel der Welt, umgeben von den Flüssen Araguaia und Javaés, im Bundesstaat Tocantins. Im südlichen Bereich davon befindet sich der «Parque Indígena do Araguaia». In diesem Schutzgebiet gibt es indigene Dörfer der ethnischen Gruppen Karajá, Javaé, Avá-canoeiro und Tapirapé.

Das grösste Feuchtgebiet
600 km lang und bis zu 300 km breit ist das »Plateau des Pantanals» im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Bolivien. Eine Laune der Natur hat die grösste Sumpflandschaft der Erde geschaffen. Das Überschwemmungsgebiet erstreckt sich über ein Gebiet von 140.000 km². Dort leben über 1.000 verschiedene Tierarten.

Die grösste Höhle
«Toca da Boa Vista» gilt immer noch als die längste Höhle der südlichen Hemisphäre und als die längste Höhle Brasiliens – inzwischen hat das «Bullit Höhlensystem», in Australien [2022] sie an Länge noch übertroffen. Allerdings ist eine Höhle mit 114 km Ganglänge durchaus beeindruckend. Am berühmtesten ist diese Höhle jedoch für eine enorme Menge an prähistorischen Knochen, die in der Höhle gefunden wurden. 1.143 Höhlen gibt es in Brasilien, die meisten (437) befinden sich im Bundesstaat Minas Gerais.

Der größte Wasserfall Foz do Iguaçu
Eingebettet in den Regenwald liegen die Iguaçu-Fälle und bilden eine natürliche Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Vor 30 Jahren erklärte die UNESCO die 275 Wasserfälle zum Weltnaturerbe und seitdem steht das Gebiet unter Naturschutz. Die geologische Entstehungsgeschichte führt uns knapp 200 Millionen Jahre in die Vergangenheit und ist längst nicht so beeindruckend wie eine der vielen Legenden, die sich um die Entstehung der herabstürzenden Wassermassen ranken. Foz do Iguaçu setzt sich aus 275 einzelnen Wasserfällen zusammen, auf einer Breite von fast 3.000 Metern. Der höchste Wasserfall unter ihnen stürzt aus 80 Metern Höhe herab in den «Teufelsschlund», die «Garganta do Diabo», wie sie in Argentinien genannt wird.

Brasiliens längster Strand
Das ist die «Praia do Cassino», mit 240 km Länge, sie liegt im Bundesstaat Rio Grande do Sul, zwischen Rio Grande und Chuí.

Nun könnten wir noch in die Wirtschaft überwechseln, um Ihnen auch aus diesem Metier ein paar Recorde zu übermitteln, zum Beispiel von der Orangenproduktion berichten – deren weltweit größter Produzent Brasilien ist – oder ihnen erzählen, dass Brasilien weltweit größter Kaffeeproduzent ist – vermerkt im «Guinessbuch der Rekorde». Wir nehmen jedoch an, dass Sie inzwischen überzeugt sind, dass Brasilien nicht nur für den Tourismus Überraschungen bereithält , sondern auch insgesamt ein Land ist, das Sie einmal kennenlernen sollten.

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