Brasiliens illegaler Tierhandel – besonders im Pantanal und dem Amazonas-Gebiet – wird zu einer unrechtmässigen Ausbeutung ohne irgendwelche Planung (nach Studien des „Plano de Conservação para a Bacia do Alto Paraguai – PCBAP“).
Der Handel mit Wildtieren liegt an dritter Stelle der illegalen wirtschaftlichen Aktivitäten in Brasilien – übertroffen nur noch vom Handel mit Waffen und Drogen. Weltweit bewegt diese verwerfliche Aktivität 10 Milliarden Dollar – Brasilien ist in dieser Rangliste für einen jährlichen Schaden von 1 Milliarde verantwortlich (nach Auskunft der „Rede Nacional de Combate ao Tráfico de Animais Silvestres – Renctas“). Aus Quellen der Regierung wird geschätzt, dass der illegale Tierhandel im Land verantwortlich ist für den Schmuggel von zirka 12 Millionen Exemplaren.
Im Pantanal wird die Jagd und der Verkauf von Tierfellen und –häuten, sowie von wilden Tieren stammende Artefakte, als Nebenerwerb der Familie angesehen. Diese Aktivitäten bedeuten ein Überlebensrisiko für Arten von grossem wirtschaftlichen Wert, (sowohl für den Ökotourismus als auch für das Gleichgewicht der Natur selbst), so zum Beispiel: Jaguar, Tapir, Campus-Hirsch, Pantanal-Hirsch, Hiazynth-Ara und andere.
Um eine Idee vom Problem der illegalen Jagd zum Beispiel im Pantanal zu bekommen: Im Bundesstaat Mato Grosso do Sul unterhält die Polícia Federal 5 der insgesamt 8 staatlichen Kontrollposten innerhalb der Pantanal-Munizipien von Aquidauana, Miranda, Coxim, Corumbá und Porto Murtinho. Von 212 im Bundesstaat beschlagnahmten Wildtieren stammten 16 aus der Pantanal-Region. Die beschlagnahmten Vögel summierten sich auf 341 Exemplare, von denen 52 aus dem Pantanal stammten. Andere Aufzeichnungen der Polícia Federal zeigen eine Beschlagnahme von 16 Kilo Wildfleisch und 13 Tierfelle. Unter den von jenen feigen Tiermördern benutzten Hilfsmitteln wurden beschlagnahmt: 10 Feuerwaffen, 22 Fallen und 108 Käfige.
Ein paar Zahlen
Begehrte Tierarten im weltweiten Tierhandel
- 30.000 Affen
- 5 Millionen Vögel
- 10 Millionen Reptilien
- 500 Millionen tropische Zierfische.
In Brasilien stellen
- Vögel 82 Prozent
- Säugetiere 14 Prozent
- Schlangen drei Prozent des Handels dar.
Raritäten – tot oder lebendig
- Roter Ara: 3.000 USD pro Tier
- Flamingo: 5.000 USD pro Tier
- Harpia (Harpyie): 13.000 USD pro Tier
- Jaguatirica (Ozelot): 10.000 bis 15.000 USD pro Tier
- Goldtamarin oder Löwenäffchen: 20.000 USD pro Tier
- Jaguarmantel: 20.000 USD pro Tier
- Jararaca-ilhoa (Insel-Lanzenotter): 20.000 USD pro Tier
- Hyazinth-Aras: 30.000 bis 60.000 USD pro Tier
- Lear-Ara: bis 60.000 USD pro Tier
Aufruf an alle Natur- und Tierfreunde
Das Aktionsjahr „Internationales Jahr der Biodiversität zu Ehren allen Lebens auf der Erde und der Kostbarkeit ihrer Biodiversität geht seinem Ende zu. Der Schutz der unvergleichlichen Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten muss aber unbedingt weitergehen.
Mit dem folgenden Bericht möchten wir Sie über die illegale Ausbeutung der Natur und ihrer Fauna durch skrupellose Individuen und organisierte Verbrechergruppen informieren, deren Ignoranz und Geldgier das Aussterben Hunderter von Tierarten verschulden.
Bitte helfen Sie mit, die brasilianische (wie auch weltweite) Fauna zum Wohl und zur Freude aller Menschen nicht in vergitterten Käfigen, sondern in Freiheit zu erhalten.
Sollten Sie auf Ihrer Reise durch Brasilien (oder einer anderen Destination) auf Tierhändler und -schänder treffen, zögern Sie nicht, diese bei folgender Adresse zu denunzieren:
Linha Verde do IBAMA: 0800 – 61 8080
Oder bei Renctas und der Polícia Federal