Karnevals-Blöcke Salvador

Zuletzt bearbeitet: 16. Dezember 2012

Charakteristische & traditionelle Einheiten des Karnavals von Salvador

AFOXÉ
AFRO
ALTERNATIVO
BLOCOS DO TRIO
ÍNDIOS
INFANTIL
MASCARADOS
PERCUSSÃO
TRAVESTIDOS
TRIO INDEPENDENTE

AFOXÉ

Filhas D’Oxum (Töchter des Oxum)
Gegründet 1991, erschien dieser Block auf der Bildfläche mit dem Ziel, die Frau zum Mittelpunkt ihrer Huldigungen zu machen – ihre Tugenden als Gefährtin, Mutter und Berufsprofi herauszustellen. Die Vereinigung, die nur Frauen als Mitlieder akzeptiert, agiert auch auf gesellschaftlicher Ebene mit einem sozialen Projekt, mit dem sie die Lebensbedingungen der bedürftigsten Personen des Historischen Zentrums von Salvador verbessert.

Filhos de Gandhi (Söhne des Gandhi)
Dies ist einer der traditionellsten „Afoxés“ von Salvador, gegründet im Jahr 1949 von Stauleuten zu Ehren des indischen Führers Mahatma Gandhi. In Referenz zu Gandhis Ideal gegen die Gewalt, paradieren die Mitglieder (nur Männer) stets in weisser Kleidung und sprühen parfümierte Essenzen ins Publikum. Zuerst konzipiert als Karnevals-Block, erhielten die „Filhos de Gandhy“ kürzlich den Titel „Afoxé“ (ein Titel halbreligiöser Natur) für ihre einmalige Art der Präsentation beim Karneval.

Filhos do Congo (Söhne des Kongo)
Sie nahmen am Karneval von 1947 teil mit dem Angebot, ihre Kultur an ihre Nachfolger weiterzugeben. Im Jahr 1979 erschienen sie wieder auf der Bildfläche. Diese Vereinigung versteht sich unter ihrem Führer und Leiter, der Gottheit Ogum (der Schmied).   

Korin Efan
Die Gründung der Gruppe fand im Jahr 1981 statt – aber sie ging aus finanziellen Motiven nicht auf die Strasse, sondern verhielt sich 10 Jahre lang still und unbeteiligt. An einem Montag des Monats August 1990, während einer Versammlung der Gründer, entschied man sich, die Afoxé-Gruppe wieder aufleben zu lssen – und dann paradierte sie zum ersten Mal beim Karneval.

Ókánbí
Der Block erschien erstmals 1982 in der Öffentlichkeit, promoviert durch eine Gemeinschaftsarbeit, welche von der Gruppe „Cultural União“ im Stadtteil Engenho elho de Brotas entwickelt wurde. Sie wird als Pionier der Idee betrachtet, Harmonie- und Percussion-Instrumente in einer Präsentation zu vereinen. Der Verein gewann den Wettbewerb „Momo 83“ – damals vom Fernsehkanal TV ITAPOAN duchgeführt und von verschiedenen grossen Blocks disputiert. Sie wurde berühmt durch ihre Beteiligung am Karneval desselben Jahres, als sie sich mit ihrer „Okánbí-Band“ und dem Sänger Lazzo präsentierte.      

nach obenAFRO

A Mulherada (Die Weiblichkeit)
Im Jahr 2003 gegründet, ist diese Gruppe seither stets beim Karneval von Salvador dabei – unterstützt von der Präfektur der Stadt, von den traditionellen Afro-Blocks, wie Ilê Ayiê, Malê Debalê und Olodum, sowie anderen Partnern – sie wird stets in den lokalen und internationalen Medien hervorgehoben – und vom Kulturministerium gesponsert. Ihre Band repräsentierte Bahia während des Festivals “African arketpace“ und “Cultural Faire“ in Los Angeles im Jahr 2004.

Auch ihre Arbeit während des Jahres im “Grêmio Comunitário Cultural e Carnavalesco“ spiegelt die Erfahrung der traditionellen Afro-Vereine wieder, die sich der nationalen Gesellschaft nicht verschliessen. Anfangs bestand er Block ausschliesslich aus weiblichen Mitgliedern, aber seit 2004 paradiert er mit Mitgliedern beider Geschlechter und aller Rassen und Ethnien.

Für den Karneval präsentiert die Gruppe zeitgenössische Themen wie: “Africa, Baiana, Bahia“ 2003 – “Recicle seu Amor pela Vida“ 2004 (Recicle deine Liebe durch das Leben) – “Dos Quilombos ao Hip Hop“ 2005 (vom Quilombo zum Hip Hop) – “Capoeira Herança Africana“ 2006 (Capoeira, afrikanisches Erbe) – “Festa de Todas as Raças e Tribos“ 2007 (Fest aller Rassen und Stämme).

Amigos de Babá (Freunde der Babá)
Gegründet 1992, bemüht sich dieser Block, antike, populäre Traditionen des Karnevals wiederzubeleben und neu zu erschaffen. Sie präsentieren sich stets in Kostümen, welche die Essenz brasilianischer Kultur wiederspiegeln.

Araketu
Er existiert seit dem 8. März 1980, als ein paar Narren aus Periperi (einem Stadtteil der Eisenbahner-Aussenbezirke von Salvador) sich entschieden, einen Verein zu gründen, um beim bahianischen Karneval mitzumarschieren. Sowohl der Name des Vereins (Ara Ketu bedeutet „Volk von Ketu“) als auch die Thematik ihrer Kostüme und ihrer Musik enthüllten ihr Interesse an der Verbreitung und Pflege der afro-brasilianischen Kultur, ein damals gerade voran schreitender Prozess der Wiedergeburt in ganz Bahia.

Von allen Afro-Blöcken hat sich der „Ara Ketu“ als erster um eine antirassistische Haltung bemüht und deshalb Personen aller sozialen Schichten als Mitglieder akzeptiert – ohne Ansehen der Hautfarbe, des Geschlechts oder der Religion. Und damit entwickelte er sich zu einer der offensten und repräsentativsten Vereine der synkretistischen Kultur Brasiliens. Und seine Mitglieder haben auf diese Weise die Sympathie des Publikums errungen – drei Jahre in Folge wurden sie Sieger der Karnevals-Präsentation.

Ab dem Jahr 1990 kreierte die „Banda Ara Ketu“, besondere Attraktion des Blocks, den Afro-Pop, stets besorgt um die Herausstellung der Perkussion – untermalt von Gitarren, Synthesizer und Blasinstrumenten. Allerdings hatte der Block immer wieder Schwierigkeiten, seine Mitglieder an Karneval auf die Strassen zu bringen – es fehlten immer wieder die wirtschaftlichen Mittel. Dazu wurden sie noch von den neueren Parade-Auflagen der Stadt besonders getroffen – und schliesslich kamen sie mit den erhöhten Kosten gar nicht mehr zurecht, Sponsoren fanden sich auch keine, sodass für sie 1993 der Karneval ausfallen musste – sie hatten nicht das Geld dafür.

Mit Hilfe von privaten Sponsoren erhoben sie sich zum Projekt „Novo Ara Ketu“, und die Courage hat sich gelohnt. Die Gruppe organisierte sich neu, hatten Erfolg und Anerkennung überall, wo sie auftraten und schliesslich auch ein wirtschaftlich interessantes Budget. 1998 erreichten sie die Spitze des Marketings in der Kategorie „Tourismus, Freizeit und Unterhaltung“ – errangen den „Premio a Qualidade do Brasil“ im Jahr 1999 und wurden zur 500-Jahrfeier in Brasilien zur „Personalidade Jurídico-Brasileira“ gekürt (2002).

Arca de Axé (Die Arche des Axé)
Gegründet im Jahr 1999, ist dieser Block ein Teil des kulturellen Projekts “Engenho dos Negros“ – er bietet der Bevölkerung des Stadtteils Cabula verschiedene Aktivitäten wie zum Beispiel: Afro-Tanz, Percussion-Kurse, Informatik-Kurse, Fussball und andere Aktivitäten zur Belebung der regionalen Volkskultur.

Filhos de Jhá (Söhne der Ihá)
Gegründet 1992, nach einer Teilung der Direktion des Blocks “Raiz Negra“. Der Verein betont die Rastafari-Kultur und das Schwarze Bewusstsein – ihre Huldigungen gelten stets ihrem Idol Bob Marley.

Ilê Aiyê
Die Bedeutung des Namens ist “Haus der Schwarzen“ – dies war der erste Afro-Block bahianischer Gründung. Er wurde im Stadtteil “Curuzu“ (Liberdade) am 1. November 1974 aus der Taufe gehoben, mit dem Ziel, die afro-brasilianische Kultur zu erhalten, zu stärken und zu verbreiten – seine bedeutendste Leiterin war die Babalorixá (Hohepriesterin des Candomblé) Mãe Hilda. Während des Jahres beschäftigt sich die Gruppe mit öffentlichen kulturellen Aktivitäten, sie huldigt den afrikanischen Ländern und den Revolten der Schwarzen Brasiliens.

Mit rund 3.000 Mitgliedern darf sich der Block „Ilê Aiyê“ gegenwärtig als Vermächtnis der bahianischen Kultur betrachten.

Malê de Balê
Gegründet 1979 von einer Gruppe Bürger des Stadtteils Itapoã. Der Name des Blocks wurde zu Ehren der “Malês“ ausgesucht, schwarzen Moslems, die gegen die Sklaverei kämpften und eine aktive Widerstandsgruppe in Bahia gründeten. Die Gruppe “Malê“ präsentiert sowohl in ihrer Percussion als auch ihren Tänzen eine starke Verbindung mit der traditionellen afrikanischen Kultur, gemischt mit einer zeitgenössischen Kollektiv-Mentalität ihres heutigen Lebensraums.    

Mundo Negro (Schwarze Welt)
Gegründet 1983 und entstanden aus einer resistenten Kampfgruppe gegen die Änderung des Namens ihres Stadtteils, welcher einen grossen Führer der Schwarzen ehrt, der für die Freiheit seiner Brüder und Schwestern kämpfte. Ursprünglich “Beiru“ genannt, wurde der Name des Stadtteils offiziell in “Tancredo Neves“ geändert. Nach verschiedenen Versammlungen mit anderen Gruppen, welche für die Gleichberechtigung eintraten, entschlossen sie sich, einen Verein zu gründen, in dem die Stimmen jener mit der Namensänderung Unzufriedenen gehört werden sollten – und um die bedürftigen Kommunen der Stadtteile Beiru, Mata Escura, Narandiba und São Gonçalo zu unterstützen.

Mutuê
Gegründet am 20. Juni 1995. Der Name “Mutuê“ bedeutet “afrikanischer Kopf und Sprache“.

Muzenza
Aus der Taufe gehoben im Jahr 1981 in der “Ladeira de São Cristóvão“ (Stadtteil Liberdade). Die Basis bildete das historisch-literarische Konzept, welches im Namen “Liberdade“ (Freiheit) enthalten ist – der Stadtteil wurde im Andenken an sein Szenario der “Schlacht von Pirajá“ so genannt, die dort stattfand, und in der 80% der Soldaten aus Schwarzen bestanden. Der Name des Blocks ist ein Begriff aus dem “Batum Kikongo“ – gleichzusetzen mit einer femininen Figur aus der afrikanischen Religiosität.

Olodum
Der „Samba-Reggae“, eine Mischung der Rhythmen aus Bahia und Jamaica, begründeten den internationalen Ruhm von „Olodum“, einem Block, der im Jahr 1980 entstand, im Herzen des „Pelourinho“, jenem touristisch so stark frequentierten historischen Platz in der Oberstadt von Salvador.

Der starke Bums der Trommeln und die engagierten Themen ihrer Musikstücke erweckten die Aufmerksamkeit verschiedener Künstler wie Gilberto Gil, Caetano Veloso und Daniela Mercury – aber auch der amerikanische Sänger Paul Simon wurde hellhörig und machte verschiedene Aufnahmen mit dieser Gruppe. Sogar Michael Jackson liess eine kleine Einlage ihrer Perkussion in einen seiner Clips einfliessen.   

Os Amantes do Reggae (Die Liebhaber des Raggae)
Gegründet 1984 mit dem Ziel, die afro-brasilianische und die jamaikanische Kultur zu verbinden – gegen sämtliche Formen der Unterdrückung und Ausnutzung zu kämpfen, Solidarietät mit allen, die gegen den Rassismus zu Felde ziehen, die individuelle und die kollektive Freiheit zu verteidigen, die soziale Gerechtigkeit zu respektieren sowie die Menschenrechte zu achten – und die Rechte der Frauen zu unterstützen.

Tempero de Negro (Schwarze Würze)
Der Name wurde 1990 von dem Volkssänger Rui da Cuíca kreiert. Weil er sich auch als Koch betätigte, kam er auf diesen Namen: die Gewürze waren sein Beruf und schwarz war er von Geburt. Vier Jahre später gründete er seinen Block.

Vulcão da Liberdade (Vulkan der Freiheit)
Ein karnevalistischer Block, der unter den Afro-Pop gezählt wird – seine “Madrinha“ (Patin) ist die in Brasilien sehr beliebte Sängerin Daniela Mercury.

nach obenALTERNATIVO (Die alternativen Blocks)

A Barca (Die Barke)
Wurde im Jahr 1993 in Salvador gegründet – als Alternative zum Block „Cheiro de Amor“. Zu jener Zeit machte die Parade Barra/Ondina ihre ersten Gehversuche und begann das Interesse der Narren und Blöcke zu schüren. Die Idee des Namens „A Barca“ entstand aus einer alten bahianischen Redensart, die damit ein gutes Programm oder eine ausgelassene Runde von Freunden bezeichnet. „Vamos nessa barca“ – Los, steigen wir in dieses Boot“!

Zum ersten Mal präsentierten sie sich nur an einem einzigen Tag zum Klang der ebenfalls neu gegründeten Band „Pimenta N’Ativa“. Die „Barca“ und ihre Geschichte sind eng verbunden mit Serguinho und seiner Truppe, welche den Block seit seinem ersten Jahr begleiten. Von da an bis heute hat sich die „Barca“ als einer der konstantesten alternativen Blöcke des Karnevals von Salvador behauptet. Grosse Attraktionen haben seine Mitglieder und Fans bereits animiert während dieser vergangenen Jahre – wie zum Beispiel „Banda Cheiro do Amor“, „Ara Ketu“, „É o Tchan“, „Harmonia do Samba“ und, wie stets, natürlich die „Galera do Pimenta“.

Darüber hinaus haben sich Franchise-Blöcke der „Barca“ über ganz Brasilien verbreitet, welche bei den „Karnevals ausserhalb der Saison“ mitmachen – wie zum Beispiel dem „Fortal“ (in Fortaleza) – dem „Carnatal“ (in Natal) – dem „Recifolia“ (in Recife) – dem „PréCaju“ (in Aracaju) etc. Heute hat die „Barca“ zehn Filialen und hat einen Riesenerfolg bei den so genannten „Micaretas“ des Landes. Neuheiten sind die „Barca von Feira de Santana“ die bei der „Micareta de Feira“ paradiert, und die „Barca de Brasília“, die im August 2002 an der „Micarecandanga“ der Landeshauptstadt zum ersten Mal teilnahm.

Nicht umsonst hat die „Barca“ so grosse Erfolge. All das verdankt sie ihrer hart arbeitenden Equipe von Organisatoren, Direktoren und Kommisären. In jeder Stadt, die aufgenommen wird, stellt man ein Team von Profis zusammen, deren exklusive Aufgabe es ist, den Mitgliedern Komfort, Sicherheit und natürlich viel Vergnügen zu vermitteln. Wer sich der „Barca“ anschliesst, dem ist bewusst, dass er hier bestens umhegt und mit einer besonderen Service-Qualität gepflegt wird. In Salvador bricht die „Barca“ inzwischen alle Rekorde – ihre „Abadas“ (Schärpen) sind in der Regel ausverkauft – und Sie können mit dabei sein, wenn es dieses Jahr wieder losgeht mit dem bahianischen Karneval.

Acadêmicas (Akademikerinnen)
Im Jahr 1990 entschloss sich eine Gruppe von Studenten der „Escola Bahiana de Medicina“ am Karnevals-Samstag bei der Parade mitzumachen. Der Block der Akademiker wurde aus der Taufe gehoben. Und er lockte andere Fakultäten auf den Plan, die sich ein Kontingent von jungen Fans sicherten, in einem Alter zwischen 18 und 25 Jahren.

Motiviert durch ihren Erfolg, entschlossen sich die Akademiker zukünftig auch am Karnevals-Freitag zu paradieren – später nahmen sie noch den Donnerstag hinzu – eine Revolution des bahianischen Karnevals, denn als erster Alternativ-Block paradierten sie im Zirkel Barra/Ondina während ganzen drei Tagen! Der „Acadêmicos“ ist inzwischen 15 Jahre alt. Und auch mit ihm sind schon ganz grosse Namen der bahianischen Musik marschiert, wie Daniele Mercury, Netinho, Banda Beijo, Araketu, Terra Samba, É o Tchan, Ricardo Chaves, das Trio Elétrico Armandinho, Dodó und Osmar, und viele andere.

Alô Inter
Gegründet im Jahr 1992 von den Direktoren des Blocks “Os Internacionais“. Die Gruppe präsentierte sich erstmals auf der Strasse zusammen mit der Sängerin Vânia Mercury und der Bizz-Band – als Alternative für jene Narren, die den Karneval im Stadtteil “Barra“ feiern wollten. 1996 ging der Block eine Partnerschaft mit der Sängerin Márcia freire ein, die gerade aus der Band “cheiro de Amor“ ausgeschieden war, um eine Solo-Karriere zu beginnen. 1999 teilte sich Márcia Freire das Kommando der “Alô Inter“ mit André Lélis und seiner Band “Banda de Maçã“.

Bloco A Novidade (Block der Neuheiten)
Gegründet im Jahr 2005 von drei befreundeten Universitätsprofessoren, die sich entschlossen hatten, beim Karneval von Salvador einige Innovationen einzuführen – mit Vorschlägen, die sich von denen anderer Blocks abhoben. Im Jahr 2007 präsentierte sich der Verein zum ersten Mal im Kreis der Narren.   

Cerveja e Cia (Bier und Kompanie)
Ging aus einem Hindernislauf (Gincana) im Jahr 1989 der Privatschule Sartre in Salvador hervor, in der die Gründer des Blocks studierten. Ein Meeting unter Freunden verwandelte die Ideen der Einzelnen in Realität ab dem Jahr 1991, als sie an einem Karnevals-Freitag zum ersten Mal in der Öffentlichkeit paradierten. Der Block wurde mit grossem Interesse begrüsst, wo immer er sich zeigte, zum einen wegen seiner Attraktionen, zum andern wegen seiner hübschen Mitglieder, die ausgelassen die neue Alternative „Barra/Ondina“ für ihre Paraden wählten.

Daniela Mercury und die Band „Asa de Águia“ waren unter anderen zu Gast bei der „Cerveja & Cia“ im Lauf der Jahre. 1998 erfuhr der Block verschiedene Veränderungen – besonders erwähnenswert die Mitgliedschaft der bahianischen Muse Ivete Sangalo. Heute hat sich „Cerveja & Cia“ zu einem der ersten Alternativen entwickelt und bereits die Trophäe „Dodó e Osmar“ des besten Alternativ-Blocks des Karnevals 2000 erhalten.

Cocobambu (Kokos & Bambus)
Gegen Ende des Jahres 1993, nach einem vergnügten Essen in Salvador, zerbrachen sich Durval Lelis, Marcelo Brasileiro und Pedrinho da Rocha den Kopf, um einen Namen für einen Treffpunkt zu finden, an dem man verschiedene Festlichkeiten der Stadt organisieren könnte. Pedrinho schlug vor, der Name sollte etwas von den Kokospalmen und den Bambushainen des Ortes widerspiegeln. Marcelo gefiel diese Idee sofort und verband die Worte „Coco“ und „Bambu“ zu „CocoBambu“ – und Durval fing an, auf dem Tisch einen Rhythmus zu trommeln, der später der Erkennungsrhythmus der Band „Asa de Águia“ wurde.

Ja, so ist er entstanden, der eigenwillige Name des Blocks, der ein Jahr später allerdings erst einmal in „Bloco do Asa de Águia“ umgetauft wurde. In jenem Jahr 1994 – als eine der zahlreichen Unverschämtheiten von Durval – eröffnete dieser Block den Karneval von Salvador noch vor dem Einzug des „Rei Momo“ (Karnevalskönig – eröffnet traditionell den Karneval) – und die Neuheit blieb haften: seither fängt der Karneval in Salvador bereits am Mittwoch an und dauert bis zum Aschermittwoch.

Während der letzten sieben Karnevals-Feste hat sich „CocoBambu“ zu einem der grössten Blöcke entwickelt – und er war auch der Pionier der Alternativ-Parade „Barra/Ondina“. Ab 1998 breite er sich auch über die nationale Szene aus – erstmals tauchte er beim „Marafolia“ auf, dem Karneval ausserhalb der Saison in der Hauptstadt São Luís (Bundesstaat Maranhão). Nach dem besonderen Erfolg im Karneval 1999, entschieden sich Durval und Marcelo, ihre Marke „CocoBambu“ zum Synonym der Band „Asa de Águia“ in ganz Brasilien zu promoten. Diese Idee ging auf: in den Folgejahren wurde „CocoBambu“ tatsächlich in den Hauptstädten Fortaleza, Brasília, Goiánia, São Paulo, Uberaba, São Luís, Belém João Pessoa und Natal zum Inbegriff der bahianischen Lebensfreude. Ab dem Jahr 2000 kamen die Städte Campina Grande, Teresina, Vitória, Macapá, Recife und Maceió dazu – in diesen insgesamt 16 Städten ist „CocoBambu“ inzwischen ein Begriff für Lebensfreude mit Qualität. Wo auch immer man einen Karneval ausserhalb der Saison in Brasilien veranstaltet, ist die Band „Asa de Águia“ dabei – und wo die auftreten, erlebt man die Qualität und die Sicherheit des besten Karnevals-Blocks von Brasilien: dem „CocoBambu“.     

Eu Vou (Ich geh’)
Wurde 1992 gegründet – der Block wird in seiner Basis von jungen Leuten gemanagt (Studenten und Freiberufler), innerhalb eines Alters zwischen 20 und 35 Jahren. Obwohl er ein Alternativ-Block ist – er paradiert zwischen Donnerstag und Samstag – lockt er doch in seiner besonderen Art Touristen aus allen Teilen Brasiliens an, welche zirka 30% seiner Mitglieder ausmachen. Die unterschiedlichsten Bands und Künstler stehen auf der Programmliste des Blocks, unter ihnen „Cheiro de Amor“ – „Banda Beijo“ – „Netinho“ und „Araketu“.

Fissura (Spaltung)
Der Block präsentierte sich erstmals 1994 mittels eines anspruchsvollen Projekts: 1.500 Gäste der Brauerei ANTARCTICA zum Strassenkarneval zu geleiten. Beim Karneval 1999 festigte sich der Verein als eine der spassigsten und best strukturiertesten Alternativ-Gruppen   von Salvador.

Gula Gula (Gefrässigkeit, Völlerei)
Gegründet 1993, präsentierte sich der Verein schon im nächsten Jahr (1994) überraschend gross: mit mehr als 2.000 eingeschriebenen Mitgliedern, die zum Sound des Gula-Trios und der Gula-Band in den Karneval tanzten.

Me Deixa à Vontade (Lass mich sein wie ich will)
Gegründet 1973 – die Idee kam aus dem Vorstand der “Associação Baiana de Deficientes Físicos“ (Bahianische Vereinigung Körperbehinderter) die nicht an finanziellem Gewinn interessiert war. Die Arbeit der ABADEF stellt einen wichtigen Beitrag zum Wohl Körperbehinderter dar, die trotz ihrer Grenzen das Recht haben, ihre persönlichen Möglichkeiten innerhalb der Vereinseinrichtungen auszuschöpfen – auch bei der Parade im Karneval.

Nana Banana
Erschien erstmals 1993 in der Öffentlichkeit als Alternative zum „Camaleao“. Heute ist er der alternative Block mit dem grössten Erfolg im Karneval von Salvador – und er präsentiert sich ausserdem auch auf den bedeutendsten Karnevals ausserhalb der Saison in ganz Brasilien.

Charakteristisch sind seine Massen von Jugendlichen, schön anzusehen, hoch motiviert und begeisterungsfähig. Seine Paraden finden stets am Freitag und Samstag statt, den tagen, welche dem offiziellen Karneval voraus gehen – und zwar im Barra/Ondina Zirkel – traditionell mit der Band „Chiclete com Banana“.

Ab dem Karneval 2000 bekam der „Nana Banana“ einen weiteren Tag in seinem Festkalender dazu: den Donnerstag, der stets einen eingeladenen Künstler als Überraschung präsentiert. Namen wie Netinho, Banda Beijo und Ricardo Chaves haben ebenfalls den „Nana Banana“ schon an diesen Donnerstagen angeführt. Freitag und Samstag übernimmt dann die Band „Chiclete com Banana“ diese Rolle mit all ihrer bekannten Energie.    

Nú Outro Eva
Wenn es einen Ort gibt, an dem die Wirtschaftslehre sich in Samba verwandelt hat, dann ist es Salvador. Der Beweis stammt aus dem Jahr 1992, als eine Gruppe von Freunden aus der Wirtschafts-Fakultät der „Universidade Católica“ den Block „Nú Outro“ ins Leben rief, der dann zum Karneval 1993 zum ersten Mal paradierte und sofort als eine der grossen Alternativen des bahianischen Karnevals gefeiert wurde.

Nicht umsonst! Inzwischen haben so bekannte Namen wie Ricardo Chaves, Banda Crocodilo, Asa de Águia, Daniela Mercury, Timbalada, Cátia Guimma, Jota Quest, Jammil und viele andere ihm die Ehre gegeben. Im Jahr 1997 verbanden sich die animierten Wirtschaftsfachleute mit der Gruppe EVA und damit auch mit deren Namen.

Tá Rindo de „Q“ (Worüber lachst Du?)
1988 gegründet von einer Gruppe von Freunden mit der Absicht, allen interessierten Narren einen neuen Platz für das grösste Strassenfest der Welt zu bieten.  

nach obenBLOCOS DO TRIO (Blocks, die auf allen drei Circuito-Alternativen paradieren)

As Muquiranas (Die Läuse)
1966 entstand aus einer Versammlung von Freunden etwas Neues für jene Zeit: ein Block von als Frauen verkleideter Männer. Die Idee fand die Zustimmung aller und sie beschlossen, sie in die Tat umzusetzen. Der nächste Schritt war die Wahl des Namens und, im Anschluss, wurde beschlossen, dass man in jedem Jahr ein neues Thema auflegen wolle. Und dann gingen sie auf die Strasse und hatten sofort einen Riesenerfolg. Im darauf folgenden Jahr war ihre Anhängerschaften schon gewaltig gewachsen und sie wächst immer noch.

Beijo (Kuss)
Dieser Verein wurde 1983 von einer Gruppe von Narren des Salvador-Karnevals gegründet. Zuerst hatten sie dem Block den Namen „Mobi Dick“ verpasst, aber nach einem Meeting mit Experten einigte man sich auf einen sensuelleren Namen, einen, der sich mit dem Karneval von Salvador eher verbinden liess. Auch den Block „O Beijo“ haben grosse Namen der bahianischen Musik begleitet, wie Luiz Caldas und Jorge Zárath. Dann wurde er von der „Banda Beijo“ promotet, die zu jener Zeit noch unter dem Kommando von Netinho stand.

Ab 1993 fand dann der Karneval in Salvador ohne den beliebten Block statt – man hatte kein Geld mehr für die Teilnahme. Und 1999 war dann „O Beijo“ plötzlich wieder da, mit enormer Kraft und zur Freude des jungen Publikums, in dessen Herzen er sich einen bevorzugten Platz eroberte. Und ab dem Jahr 2000 hatten sie dann die wirtschaftlichen Sorgen definitiv überwunden: sie wurden von der Plattenfirma „Cara Caramba“ gesponsert, die auch die Blocks „Camaleao“ und „Nana Banana“ von Salvador unterstützt. Diese Partnerschaft hat aus dem „Beijo“ einen der best strukturiertesten Blocks des Karnevals von Salvador gemacht, der nicht nur von den Medien sondern vor allem auch vom jungen Publikum anerkannt wird, das unser alljährliches Fest in Salvador besucht.

Brilho do Sol (Glanz der Sonne)
1997 kamen ein paar Freunde im Stadtteil “Brotas“ zusammen, um die kulturellen Probleme ihrer Kommune zu besprechen. Daraus entstand die “Sociedade Cultural e Recreativa Brilho do Sol“ welche sich im Folgejahr beim Karneval präsentierte. 1999 paradierte dieser Block im Verein mit dem “Afoxá Badaué“.   

Bróder (Verunglimpfung des englischen “Brother“)
Mit der Absicht, den Narren des Paraderinges “Dodô“ (Barra/Ondina) etwas Neues zu bieten, entstand dieser alternative Block im Jahr 1993 – im folgenden Jahr überraschte die Gruppe mit ihrer Verwandlung in einen traditionellen Block, als erste in der Paradereihe des entsprechenden Circuits. In den letzten Jahren stimmulierte der Verein die “Barra“ (Stadtteil) zum Sound der Timbalada, Olodum und der Bands Bragada und Bom Balanço.   

Camaleão (Chamälion)
Entstand 1978 mit der Absicht, den Karneval von Salvador besser zu oirganisieren. Der Block bekam seinen Namen vom Maler Bel Borba, der ihn zu Ehren der vielen Reptilien dieser Gattung auf dem Platz Praça da Piedade ausgewählt hatte. In diesem Verein waren grosse Namen der bahianischen Musik vertreten, wie zum Beispiel Carlinhos Brown und Luiz Caldas. Ab 1990 ging der Block eine Partnerschaft mit der Band “Chiclete com Banana“ ein, die bis heute andauert.

Cheiro de Amor (Duft der Liebe)
Gegründet 1980 von fünf Freunden aus der „Cidade Baixa“ (dem Unteren Stadtteil von Salvador), welche die Bewohner ihres Viertels zur Teilnahme am Karneval motivieren wollten. Ihre Initiative gelang nicht nur, sondern ihr Block lockte in den folgenden Jahren bereits mehr als 1.000 Personen hinter ihrem Trio Elétrico her, die mit der beliebten Band „Pimenta de Cheiro“ besetzt war. Und seit 1992 kann es sich der Block auch leisten, seine Präsentationen zu variieren. Die tiefgreifendste Variante war der Gebrauch von thematischen Schärpen – eine für jeden Tag an dem der Block im Stadtteil Campo Grande auftrat. Und später versicherten sich seine Mitglieder des Beistands von Carla Visi, die Lead-Sängerin der Band „Cheiro de Amor“ – 2002 erhielt der Block ausserdem Verstärkung durch die Rückkehr von Márcia Freire.

Coruja (Eule)
Die „Eule“ gehört zu den traditionellen Blocks von Salvador – sie ist immer die Zweite in der Parade auf der zentralen Avenida, am Sonntag, Montag und Dienstag. Nachdem er von grossen Namen der Musikszene frequentiert wurde, erfuhr der Block inzwischen eine totale Umstellung und begibt sich mit seiner neuesten Attraktion, der Lead-Sängerin Ivete Sangalo, in eine neue Phase seiner langen Geschichte.

Die „Coruja“ wurde im Jahr 1963 gegründet unf gehört heute zu den ältesten und erfahrendsten Blocks von Salvador. Am Anfang nahm er exklusiv männliche Mitglieder auf. Ab 1996 erfuhr er dann eine komplette Reform und zeigte sich auf der Avenida mit neuem Gesicht. Ricardo Chaves wurde zu seiner besonderen Attraktion bis zum Karneval 2001. Die Zahl seiner Mitglieder vergrösserte sich bedeutend, weil der Block sich von nun an auch den Frauen öffnete – so bekam er auch ein jüngeres Image. Inzwischen präsentiert er eine ähnliche Struktur wie die anderen grossen Blocks der Stadt, mit einem schönen und ausgelassenen Publikum.

Der Karneval 2002 verdient es, in der Entwicklung der „Eule“ besonders erwähnt zu werden, denn er gehörte dem debüt der Sängerin Ivete Sangalo, die den Block entlang der Avenida präsentierte. Zweifellos hat sie die „Eule“ während der drei tollen Tage ihrer Präsentation wieder in die oberste Ebene der besten Karnevals-Blocks katapultiert – sie empfing ihre Mitglieder auf einem enormen roten Teppich, der im Stadtteil Campo Grande für sie ausgebreitet worden war.

Crocodilo (Krokodil)
Gegründet 1985 von einer Gruppe Ex-Studenten des traditionellen „Colégio Baiano“ – der Block präsentierte sich im Jahr 1987 zum ersten Mal auf der Avenida unter dem Kommando von Jorge Zárath. Die Band „Asa de Águia“ war ebenfalls eine Zeit lang Mitglied.

1996 übernahm die Sängerin Daniela Mercury das Kommando des „Krokodils“. Aus einer Provokation heraus verliess der Block die zentrale Avenida und verlegte seine Parade auf die Alternative „Barra/Ondina“. Das Ergebnis war ein grosser Erfolg, der im übrigen dazu beitrug, auch für andere Blocks den alternativen Paradezirkel attraktiv zu machen. Vom Jahr 2000 an wurde der „Crocodilo“ Mitglied der „Central do Carnaval“ (Dachorganisation) und konnte von nun an auf deren Qualitäts-Struktur und Service zählen. Der Rücklauf kam sofort im ersten Jahr dieser Partnerschaft: „Crocodilo“ gewann die Trophäe „Dodó e Osmar“ des besten Trio-Blocks der Barra. Insgesamt hat er 1992, 1994, 2000 und 2001 ähnliche Preise gewonnen.

Eva
Der historische Block „Eva“ vermischt sich mit dem bahianischen Karneval als Ganzes. Gegründet 1980 von einer Studentengruppe des „Colégio Maristas“ (Privatschule), entstand der Block aus verschiedenen Treffen auf einem Landsitz an der alten Strasse zum Flughafen. Und es waren die Initialen dieses Ortes: „Estrada Velha do Aeroporto“, die dem Block seinen originellen Namen verliehen. Und von da an, als ein typischer Block, der von jungen Leuten dirigiert wurde, die als Meinungsgeber geschätzt und als Arrangeure von Fröhlichkeit und Animation beliebt waren, eroberte der „EVA“ seinen Platz im Karneval von Salvador.

Die grössten Attraktionen der Axé-Musik präsentierten sich auf seinem Trio. Durval Lellis, Ricardo Chaves, Ivete Sangalo, Daniela Mercury – das sind nur ein paar der berühmten Namen, die mehr als 150.000 begeisterte Narren animierten, die sich dem „EVA“ allein in Salvador angeschlossen haben. Ab 1992 expandierte der Block mit einem Franchise-System nach Brasília, inzwischen über ganz Brasilien, wie zum Beispiel nach Sao Paulo, Rio de Janeiro, Belém, Fortaleza, Ribeirao Preto, São Luís, Aracajú und andere Städte.

Der „EVA“ hat einen starken Pioniergeist bewiesen, er war zum Beispiel der Erfinder des „Hilfsfahrzeugs“ im bahianischen Karneval – und hat damit dem Strassenfest zu einem neuen Qualitätsstandard verholfen. Als noch niemand daran dachte, den Karneval hinunter bis zur „Barra“ zu bringen, waren die Organisatoren des „EVA“ schon dort, um sich nach neuen Flanier-Flächen für den Karneval umzusehen. 1993 brachten sie erstmals die schon erwähnte „Schärpe“ heraus, um damit die unbequeme und ermüdende „Mortalha“ (eigentlich „Totenhemd“) abzulösen. Und schon im darauf folgenden Jahr taten es ihnen alle anderen Blocks nach: die „Abada“ war als offizielle Erkennungsschärpe geboren.

Im Jahr 1998 glänzte der innovative Block mit einem Fashion-Konzept, das er auf die Karnevalskostüme übertrug – die so genannte „Beça“, eine junge und komfortable Bekleidung aus noch nie getragenen Stoffen. Darüber hinaus erfuhr der Hilfs-LKW eine besondere Behandlung: die Ladefläche wurde mit Synthetik-Rasen ausgelegt, die interne Akustik-Anlage verbessert und ein Kellner-Service eingerichtet – eine fahrende VIP-Lounge.

Frenesi
Gegründet 1985 – erstmals bei der Parade im folgenden Jahr 1986 – zusammen mit dem TRIO 69, das in der Regel grossen Attraktionen beim Karneval von Salvador auf die Beine hilft.

Internacionais
Während die brasilianische Nationalmannschaft ihre Eroberung der Zweifachen Weltmeisterschaft 1962 feierte, erschien im bahianischen Karneval – im Stadtteil Santo Antônio – der Block “Os Internacionais“. Anfangs paradierte er ausschliesslich mit Männern in wunderschönen Kostümen. In den 80er Jahren dann, präsentierte der Verein der restlichen Welt die Band “Chiclete com Banana“ die heute eine der bedeutendsten Attraktionen der Axé-Musik geworden ist. Anfang der 90er Jahre nahm man dann auch Frauen in den Verein auf. Er ist der erste Block, der die Parade der Traditionellen am Karnevalssonntag in Campo Grande eröffnet.

Internet
Um gleich gewissen Vorurteilen vorzubeugen: hinter dem „Internet“ verbirgt sich eigentlich der Block „Internacionais“ (die Internationalen), der im Jahr 2002 den Sänger „Netinho“ als Anreisser seines Trio Elétrico verpflichtet hatte – daher der zusammengesetzte Name.

Apropos – es ist nicht das erste Mal, dass eine solche Fusion stattfindet. 1997, als die Band „Asa de Águia“ mit dem Block eine Verbindung einging, die vier Karnevals lang dauern sollte, nannte sich der Block um in „InterAsa“. Der „Inter“ wurde vor vierzig Jahren bereits gegründet und ist der älteste Trio-Block von Salvador. Mit ihm haben sich schon Künstler wie Daniela Mercury, Chiclete com Banana“ und Durval Lélis präsentiert. Die vielen Jahre, die dieser Block nun schon auf dem Buckel hat, haben ihm auch eine besondere Stellung beim Karneval verschafft: er ist der erste Block in der zentralen Parade die im Stadtteil Campo Grande ihren Anfang nimmt.

Me Abraça (Umarme mich)
Nach dem Karneval von 1993 gründeten Freunde und Ex-Mitglieder eines grossen Karnevalvereins von Salvador den karnevalistischen Club “Me leva com Amor“ (Nimm mich in Liebe). Durch die Tatsache, dass es im Innern des Staates eine Band mit demselben Namen gab, wechselte man den Namen in “Me abraça“ und 1999 wurde der Block von der Produktionsgesellschaft “Pau D’Arco“ und der Sängerin Ivete Sangalo gemietet.

Mel (Honig)
Der “Honig“ entstand aus einem Gespräch am Strand, mitten im bahianischen Sommer, nach einem Fussballspiel unter Freunden. Idealisiert wurde er dann mitten in der Hektik der Festvorbereitungen zum Jahreswechsel.

Os Mascarados (Die Maskierten)
Von seinen Mitgliedern wird er “Block der Unterschiede“ genannt – Personen, die anders sein wollen und auch anders denken. Er präsentiert sich mit besonders freizügigen Choreographien, Pierrots, Kolumbinen und Piraten.

Papa Léguas (Kilometerfresser)
Gegründet 1979 von einer Gruppe von Schülern des Salesianer-Kollegs in Salvador. Fünf Jahre später präsentierte der Block einen der emotionalsten Momente aller Karnevale: die Interpretation des “Ave Maria“ auf dem Platz Castro Alves, der das Publikum in ein Delirium versetzte. Danach wurde die Gruppe vom damaligen obersten Kardinal Brasiliens, Dom Avelar Brandão Vilela, beglückwünscht. Ein weiterer Moment des Stolzes für die Gruppe: Sie durfte an einer Ehrung des Schriftstellers Jorge Amado teilnehmen, die von einem französischen TV-Kanal aufgenommen wurde.

Pinel
Von einer Gruppe Jugendlicher im Jahr 1982 gegründet, dauerte es nicht lange, bis er unter den Grossen des Karnevals von Salvador figurierte. Er präsentiert als seine Marke die Puppe “Pinel“, geschaffen von Zé Vieira und stilisiert vom Zeichner Pedrinho da Rocha.

Qual É (Was gibt’s?)
Gegründet 1992, präsentierte sich der Block gleich im ersten Jahr mit dem Sänger Ricardo Chaves. Gegenwärtig gehört er der Band “Jammil e Uma Noites“.

Saudade da Folia (Sehnsucht nach Spass)
Im Jahr 1990 schufen ein paar Arbeiter der PETROBRAS einen Karnevals-Block. Erste Idee war, eine Freizeit-Anlage zu schaffen, in der sich die Angestellten des Ölförderungsunternehmens mit ihren Familien in Komfort und Sicherheit vergnügen könnten. Der Name des Vereins wurde gewählt, weil die Mehrheit der Musik während ihrer Paraden auf dem Circuit “Osmar“ an die antiken Karnevale erinnerte. Dier Block wuchs dermassen, dass er 1994 schon mit eigenem Trio Elétrico und einem Assistenz-Wagen paradierte.

Timbalada
Dieser Block wurde 1994 von Carlinhos Brown ins Leben gerufen, indem er den momentanen Aufwind seiner Band mit gleichem Namen ausnutzte. 1995 präsentierten sie sich zum ersten Mal als Block auf den Zirkel Barra/Ondina am Donnerstag, Freitag und Samstag.

Als der „Timbalada“ bekannt gab, dass er mitmarschieren würde, waren seine Club-Schärpen in kürzester Zeit ausverkauft. In jenem Jahr gewann der neue Block gleich den Titel „Campiao da Folia“ (Champion des Karnevals). 1998 änderte der Block seine Präsentations-Tage – jetzt marschiert er am Freitag, Samstag und Sonntag im Karneval von Salvador – stets im Zirkel Barra/Ondina.

nach obenÍNDIOS (Indianer)

Apaches do Tororó (Apachen vom Tororó)
Gegründet 1968, repräsentiert dieser Block die Organisation des Volkes zur Verteidigung der Werte einer afro-indigenen Kultur in Bahia.

Commanches do Pelô (Komanchen vom Pelô)
Gegründet 1974 unter Einfluss der bekannten nordamerikanischen Indianer-Nation.

nach obenINFANTIL (Kinder-Block)

Algodão Doce (Zuckerwatte)
Gegründet 1999, paradiert dieser Block an zwei Tagen – am Samstag und Sonntag im Circuito “Osmar“. Die Animation übernehmen die Kinder selbst, mit Clowns und Musik-Bands, unter dem Kommando des Starlets Carla Perez.

nach obenMASCARADOS (Maskierte)

Pierrô Tradição de Plataforma
Im Jahr 1970 erschienen sie im Stadtteil Plataforma – anfangs eine Gruppe von 15 Personen, die maskiert auftraten und durch die Strassen schlenderten und mit den Kindern spielten. Trotz ihrer geringen Mitgliederzahl entwickelte sich diese Gruppe bald zum Hauptspass des Stadtteils. 1980 formierte sich die Gruppe Pierrô in der alten Tradition der Plataforma und lockte viele neue Mitglieder an zu den lokalen Paraden. Zehn Jahr später erschien die Gruppe auf dem Circuito von Campo Grande und 1996 beim Karneval auf dem Pelourinho. Im Jahr 1997 erhielt der Block den Namen   “Pierrô Tradição de Plataforma“ mit inzwischen 80 eingeschriebenen Mitgliedern.

nach obenPERCUSSÃO (Percussion)

Abuse e use (Missbrauche und gebrauche)
Gegründet im April 1996 zur Erneuerung der karnevalistischen Tradition des Stadtteils Cardeal de Brotas.

Alvorada (Morgenröte)
Gegründet 1975 von einer Gruppe Jugendlicher, die am staatlichen Kolleg Severio Vieira studierten. Sie beabsichtigten damit, ein permanentes Zentrum zu schaffen, in dem sie ihre Freundschaft und kameradschaftliche Verbindung aufrecht erhalten könnten.

Amigos de Cajá (Freunde von Cajá)
Gegründet 1980 als Percussion-Block. Im Jahr 1994 gelang es dem Gründer und Präsidente schliesslich, den Traum der Gruppe zu verwirklichen und ein eigenes Trio Elétrico auf die Avenida zu bringen – dank einer Partnerschaft mit offiziellen Touristik-Unternehmen.

Arte e Cia (Kunst und Kompanie)
Im Jahr 1996 – auf Einladung des Projekts “Pelourinho Dia&Noite“ begann die Gruppe mit ihrer Arbeit einer kulturellen Animation in den Strassen und auf den Plätzen des Hitorischen Zentrums von Salvador – und lockte die Menschen in Massen aus ihren Häusern – was ihr Wiedererscheinen 1997 begründete. Die Gruppe hat sich vorgenommen, alle auf dem kulturellen Sektor partizipierenden Schüler als Mitglieder aufzunehmen.

Axé Dadá
Nachdem sie die Bar “Cantinho da Dadá“ im Stadtteil Mussurunga einer gründlichen Säuberung unterzogen hatten, unterhielt eine Gruppe von Freunden die Passanten mit ihren improvisierten Percussion-Instrumenten – was eine Welle von weiteren Teilnehmern zur Folge hatte. Schliesslich gründeten sie einen Block mit dem Ziel, die Kultur iher Kommune und ihres Stadtteils zu verbreiten.

Filhos do Mar (Söhne des Meeres)
Gegründet 1942 auf einem Kriegsschiff, das in Bahia vor Anker lag. Eine Gruppe brasilianischer Seeleute versammelte sich, um einen karnevalistischen Block zu gründen und sich auf der Avenida zu präsentieren – als Frauen verkleidet. Heute setzt sich derselbe Block aus Männern und Frauen zusammen, welche die Traditionen der Seeleute beibehalten haben.

Mudança do Garcia (Umzug des Garcia)
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gründeten Musiker der Militärpolizei, unter ihnen die Brüder Zequinha und Candinho, sowie die unvergessenen Jaima Maromba und Waldomiro, den Block “Arranca Tocos“ – in Anlehnung an den Schlamm und die Baumstümpfe, welche man überall in den Strassen des Stadtteils Garcia finden konnte. 1950 änderte die Gruppe ihren Namen um in “Faxina do Garcia“, weil die Menschenmenge, die durch die Strassen des Stadtteils paradierte – mit Keulen, Büchsen, Wassereimern, Bessen und Wischlappen – viel Staub aufwirbelte, den sie später gemeinsam wieder wegputzten (faxina=Reinigung). Im Jahr 1959 änderten sie ihren Namen erneut in “Mudança do Garcia“ – sie paradieren stets am Karnevals-Montag im Circuito “Osmar“ (Campo Grande).

Mutantes (Mutanten)
Die “Associação Comunitária e Carnavalesca Mutantes“ ist ein Verein ohne lukrativen Interessen, gegründet 1997, nach einer Idee von Freunden aus den Stadtteilen Engenho Velho de Brotas und Tancredo Neves (welche sich an den Wochenenden zu treffen pflegten, um Sport und Freizeit zusammen zu verbringen und Informationen auszutauschen. Nach iher Teilnahme am Karneval des Engenho Velho 1999, entschloss sich die Gruppe, auch im Circuito “Osmar“ mitzumarschieren – mit einer elektronischen Percussion-Band und als Alternativ-Block.

Os Esponjas (Die Schwämme)
Die Geschichte dieses Blocks beginnt im Stadtteil Saúde, mit einer Gruppe von Personen, die sich mit einem weissen Handtuch kostümierten. Die gegenwärtige Administration des Blocks legt besonderen Wert auf die traditionelle instrumentale Musikalität ihrer Gruppe – besonders die Blasinstrumente und eine hervorragende Percussion. Bis vor kurzem benutzten die Mitglieder das traditionelle weisse Handtuch als Kostüm – 1999 jedoch traten sie erstmals in weissen Kutten auf.

Paroano Sai Milhó
Gegründet 1964 – entstanden aus dem Zusammenschluss von Freunden des Stadtteils Godinho mit einer gruppe des Stadtteils Santo Antônio – letztere hatten im Jahr zuvor auf der Avenida Chile mit Guitarren, Gesang und Percussion die Menge begeistert. Heute setzt sich die gesangsgruppe aus 18 freiberuflichen Personen zusammen (unter ihnen Unternehmer, Ärzte, Ingenieure und Architekten), die einen Choral bilden, der von Saiteninstrumenten und Percussion begleitet wird. Aus Tradition präsentieren sich die Mitglieder als Clowns, Pierrots und Harlekins kostümiert, sie haben mehr als 300 Kompositionen antiker Karnevalsmusik, sowie Tophits der MPB (Brasilianische Volksmusik) in ihrem Repertoire. Künstler internationalen Rufs, wie Gilberto Gil, Maria Bethania, Caetano Veloso, João Donato und Baby do Brasil haben den Block im Lauf der jahre begleitet.

nach obenTRAVESTIDOS (Verkleidete)

As Kuviteiras
Wurde vor 13 Jahren gegründet, als eine Gruppe von Freunden aus dem Stadtteil Liberdade sich entschloss, einen Block von Männern in Frauenkostümen zu gründen, in dem allerdings auch Frauen und Konkubinen mit marschieren durften.

As Safadilhas (Die Ausgekochten)
Eine Gruppe junger Männer aus dem Stadtteil Stiep trafen sich zu einem Bier – nach vielem Hin und Her schufen sie einen weiteren Block von “Verkleideten“ für den Strassenkarneval von Salvador.

As Sapatonas (Die Ausgelatschten)
Das Gegenstück zum Block “As Muquiranas“, aus dem sich Elias entschloss auszutreten, und seinen eigenen Block zu gründen. In einem kurzen Gespräch mit seiner Nichte Renata, erklärte er ihr seine Pläne – woraufhin diese den Namen des Blocks kreierte.

As Vassouras (Die Besen)
Die Rund um Carlos Maciel fand, dass es an der Zeit wäre, einen eigenen Block zu gründen, um den Karneval unter Freunden zu feiern. Man einigte sich darauf, dem Königreich des Momo einen Block als Frauen verkleideter Männer zu präsentieren. Diese Narretei dauert bereits 20 Jahre an und mobilisiert jedes Jahr die Narren aus Alto das Pombas im Stdtteil der Federação.

nach obenTRIO INDEPENDENTE

Bloco da Camisinha (Block des Verhüterlis)
Gegründet 1995 von den Angestellten der “Fundação Oswaldo Cruz“ (Med-Wissenschaftliches Institut) und der “Secretaria Municipal de Saúde“ (Städtisches Gesundheitsamt). Die Komponenten des Blocks präsentieren sich mit dem “Hemd der Identifikation“ auf dem steht: “Sicherer Sex, nur mit Präservativ“. Die Mitglieder verteilen Präservative und Info-Material unter die Zuschauer.

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