Strände nördlich Salvadors

Zuletzt bearbeitet: 12. Januar 2013

Strand_Bahia_DSC4771Nun wollen wir etwas weiter ausholen, um Sie mit Ausflugszielen und Ferienaufenthalten bekannt zumachen, die nördlich und südlich von Salvador liegen. Einige allerdings so weit entfernt, dass man sie entweder als Anschluss- oder als Vorprogramm buchen sollte.

Nur 50 Kilometer nördlich von Salvador liegt „Arembepe“, eine ehemals unbekannte Fischer-Siedlung, die inzwischen aber von Kennern als ruhiges Stranddomizil bevorzugt aufgesucht wird. Arembepe war in den sechziger Jahren einer der ersten Hippie-Strände Brasiliens.

Hier haben die Popgrössen „Janis Joplin“ und „Mick Jagger“ schon Urlaub gemacht, denn der Strand ist auch für verwöhnteste Fans einmalig attraktiv: Er hat eine Länge von 9 Kilometern. An seinem südlichen Abschnitt, um das Dorf herum, ist nur schwacher Wellengang, je weiter man nördlich geht, umso höher werden die anbrandenden Wellen. Etwa 1 km vom Dorf, in derselben Richtung, liegt „Aldeia de Caratinguí“, eine ehemalige Hippie-Kommune vor einer Lagune, die vom „Rio Capivara“ geformt wird. Dieses Gebiet steht unter Naturschutz.

Praia da Barra do Jacuipe
Wunderschöner, ruhiger Strand an der Mündung des „Rio Jacuipe“, mit vielen Kokospalmen. Das Meer präsentiert hier sehr hohe Wellen. Der Fluss bietet gute Möglichkeiten für den Wassersport.

nach obenPRAIA DO FORTE

Eine ehemalige Fischer-Siedlung, liegt am Ende der so genannten „Strasse der Kokosnüsse“ (BR-099) – 80 km von Salvador. Hier findet man noch einen Touch vom alten Fischerleben – zwischen den einfachen Häuschen, Sandgässchen – ohne Pflaster. Es gibt hier einsame Strände, originale Waldbestände, klare Flüsse und Seen. Ein historisches Schloss von 1551 – das „Castelo Garcia d’Avila“ – kann in der Nähe besichtigt werden. An den Wochenenden belebt sich der kleine Ort und präsentiert ein reges Nachtleben, dann sind die Bars und Restaurants bis zum frühen Morgen geöffnet.

Crowded beach
Praia do Tivoli
Praia do Tivoli
Praia do Tivoli
Praia do Tivoli
Praia do Tivoli
Praia do Tivoli
Praia do Tivoli
Praia do Forte
Igreja
Barco
Barco
Praia do Forte
Barcos
Praia do Forte
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Praia do Forte
Strand von 14 km Ausdehnung, mit teils schwachem und teils starkem Wellengang, Korallenriffen, Kokospalmen und einem lockeren, hellen Sand. Im Bereich einer alten Fischersiedlung und den Ruinen eines Forts findet man ein exzellentes Ressort-Hotel unter deutscher Leitung. Ein Projekt zum Schutz von Meeresschildkröten (TAMAR) gehört zu den besonderen Erlebnissen dieser Gegend (ein Naturschutzgebiet) und die traumhaften, naturbelassenen Strände, die bei Ebbe wundervolle Meerwasser-Pools zum Baden freigeben.

Praia de Santo Antônio
Erlebenswerter Strand im Bereich des kleinen Ortes „Imbassaí“ – 14 km weiter auf der BR-099 in nördlicher Richtung und dann rechts abbiegen. Nach weiteren 2 km, auf einer Sandpiste, sichtet man das kleine Dorf am Meer. Anfahrt zum Strand von „Imbassaí“ aus, 4 km direkt am Meer entlang. Das Wasser ist hier ruhig, mit hohen, weissandigen Dünen gerahmter Strand. Kleine Flussläufe zum Wechselbaden. Müssen Sie unbedingt kennen lernen!

Der Resort-Komplex „Costa do Sauipe„, liegt rund 105 km von Salvador. Man erreicht ihn, wenn man die Verlängerung der „Strasse der Kokosnüsse“, die BR-099, weiterfährt, die jetzt „Linha Verde“ (Grüne Linie) heisst – rund 25 km hinter „Praia do Forte“ biegt man von der BR-99 ab und sieht nach kurzer Fahrt das Eingangstor zu einem riesigen und sehr schön angelegten Strand-Ressort vor sich, in dem sogar 5 internationale Hotelketten mit 4- bis 5-Sterne-Palästen vertreten sind. Es gibt allerdings auch etwas bescheidenere Unterkünfte.

Zum Beispiel 6 thematisch eingerichtete „Pousadas“, eine Menge internationaler Einrichtungen und Ausrüstungen und eine weit ausgelegte Freizeit- und Sport-Infrastruktur. Darüber hinaus kann der Gesamtkomplex 3.500 Personen zu Messen, Kongressen, Versammlungen und sonstigen Meetings unterbringen.

Die „thematischen Pousadas“ befinden sich innerhalb eines kleinen, im Resort platzierten Dörfchens, dem man das etwas künstlich wirkende Flair, trotz seiner mit Kopfstein gepflasterten Gassen und der im Kolonialstil nachempfundenen Kapelle, ansieht. Zum Beispiel ist die „Pousada Gabriela“ der berühmten Zentralfigur aus Jorge Amados „Gabriela, wie Zimt und Nelken“ gewidmet. Sie wurde mit den typischen architektonischen Charakteristika der Villen in „Ilhéus/Bahia“ versehen, wo der Roman spielt.

Die „Pousada Aldeia“ steht etwas weiter weg und gibt mit ihren Bungalows den Eindruck eines Fischerdorfs wieder. Und so fort. Die übrigen Themen sind: Nordosten, Kolonialzeit, Pelourinho und Karneval.

Das kleine Resort-Dörfchen mit dem Namen „Vila Nova da Praia“ ist vollkommen autark, mit den wichtigsten Geschäften und Boutiquen, Bars und kleinen Restaurants, Kunsthandwerk und Schmuckgeschäften natürlich (natürlich!). Eben all dem, was ein Tourist so braucht oder von dem die Veranstalter glauben, dass er es braucht. Es sind auch von hier nur wenige Meter zum Strand, durch eine von Landschaftsarchitekten gestylte Parklandschaft, von der behauptet wird, dass sie den „lokalen Landschaftstyp unverfälscht wiedergibt“, mit Original-Vegetation: Kokospalmen, Mangroven, Dünen, Flussläufen und Seen, die alle aussehen, wie aus einem Botanik-Bilderbuch: so gesund, gerade gewachsen und ihre Blätter wie frisch poliert.

Um an die weiter nördlich von „Costa do Sauipe“ gelegenen Strände zu kommen, muss man auf der wenige Kilometer von der Küste, parallel zum Strand verlaufenden BR-99 Bundesstrasse, der so genannten „Linha Verde“, anfahren und jeweils von ihr abbiegen.

Aber die Strände „Subauma, Barra de Itariri, Sitio do Conde und Mangue Seco“ sind so weit weg von Salvador, dass man hierfür schon eine spezielle Tour ausarbeiten sollte, denn: die sind gerade in ihrer Unberührtheit besonders beeindruckend.

Praia de Massarandupió
Fährt man von der „Sauípe-Kreuzung“, auf der BR-099, nur 14 km weiter, erreicht man eine schmale Erdstrasse, die, rechts ab, zum Strand von „Massarandupió“ führt. Lohnt sich sehr, diese Anfahrt zu finden! Nach weiteren 10 km erreicht man den Strand mit einer Fischerkolonie. Hier gibt es einen 2 km langen Strandstreifen, der für Nudisten reserviert ist! Das ganze Gebiet steht unter striktem Naturschutz (IBAMA), denn die Meeresschildkröten benutzen denselben Strand auch als Brutplatz. Wunderschöne Natur, vorgelagerte Korallenbänke, herrlich einladendes, ruhiges Wasser.

Praia Barra do Itariri
Genau 50 km weiter auf der BR-099, erreicht man die Kreuzung nach „Barra do Itariri“. Biegt man dann rechts ab und folgt der Erdpiste über weitere 6 km, erreicht man den kleinen Fischerhort mit gleichnamigem Strand.

Bevor der „Rio Itariri“ hier ins Meer mündet, umschlingt er, in einer weichen, schmeichelnden Biegung eine riesige Sanddüne mit einem Kokoswäldchen auf dem Topp. Einfach unverzichtbar, sich dieses Stück paradiesischer Natur anzusehen. Der kleine Ort hat einige Wochenendhäuser, Bars und Kioske funktionieren besonders in der Hochsaison (Dezember bis Februar einschliesslich). Gegen Norden gibt es schöne Wasserläufe zum Wechselbaden.

Von hier aus kann man direkt am Strand nach „Sitio do Conde“ (Norden) weiterfahren – 16 km Erdpiste mit Sandfeldern zwischendurch. Oder man fährt zurück zur BR-099, auf ihr 18 km weiter bis zur Kreuzung nach „Sitio do Conde“ und dann rechts ab, noch einmal 11 km bis zum Strand (die zweite Version hat den Vorteil, ab BR-099 durchgehend asphaltiert zu sein – ist aber doppelt so lang.)

nach obenSITIO DO CONDE

40 km fast einsame Strände (wenigstens unter der Woche), die ein ökologisches Refugium für eine seltene Fauna geblieben ist. Reich an ausgedehnten Mangrovewäldern, umgeben von haushohen Dünen, durchzogen von Flüssen und Lagunen, viele Palmenwälder und ein paar Fischerkolonien. Es lohnt sich, einen Bootsausflug auf dem „Rio Itapicuru“ zu machen, vorbei an von Mangroven bestandenen Ufern – besonders, wenn man ein Abenteurer ist!

Praia de Siribinha
Über 16 km Sandpiste, direkt am Strand entlang gegen Norden, erreicht man eine Fischerkolonie und eine kilometerlange und breite Sandfläche mit ruhigen Wasser, dahinter Sanddünen und die Szene rahmende Kokospalmen. Hinter dem Ort trennt der Rio Itapicuru die weissandigen Dünen von den Mangrove-Wäldern.

Die kleine Kapelle des „Bom Jesus dos Navegantes“, dem Beschützer der Seefahrer und Fischer, erhebt sich auf einem lieblichen, sehr romantischen Plätzchen: unter Mandelbäumen und umgeben von einem Palmenwald. Machen Sie mal einen Spaziergang bis zur „Barra de Itapicuru“, der Mündung des Flusses Itapicuru und sehen Sie sich dort die herrliche Landschaft an, die für Szenen des Films „Tieta do Agreste“ (ebenfalls von Jorge Amado und mit „Sônia Braga“ in der Hauptrolle) ausgesucht worden ist. Hier bietet das Meer, mit lauwarmer Temperatur, exzellente Voraussetzungen für ein ausgiebiges Bad, und der Strand ist voller interessanter Muscheln!

Der Sandstrand, abschnittweisse unterbrochen durch kleine Dünen mit Kokospalmen, wird weit und fest während der Ebbe, was einem Befahren per Buggy entgegenkommt. Dieser exotische Strandabschnitt befindet sich direkt vor einer kleinen Siedlung einheimischer Fischer, die bereits elektrisches Licht besitzen und einen einzigen Telefonposten – trotzdem ist diese Gegend eine der einsamsten, die man an den Stränden von Bahia finden kann.

Auf dem Weg zurück nach „Siribinha“ können Sie die wunderschöne Landschaft um „Barra Nova“ noch in den Spaziergang einbeziehen, wo die Strasse am Strand entlangführt. Auf der einen Seite dichte Kokospalmenbegrenzung, auf der andern der Strand, begrenzt von einem breiten Streifen mit Steinen. Jetzt kommen Sie schon nach „Poças“, der Strand hat seinen Namen von den vielen Natur-Pools, die bei Ebbe im Meer sichtbar werden.

Machen Sie Rast in einem der kleinen Restaurants und bestellen Sie sich eine „Moqueca“ – entweder mit Fisch oder mit Meeresfrüchten – die sind dort nämlich eine Spezialität. Ein anderer Appetit-Happen verdient hier erwähnt zu werden: die „Moqueca na Folha“ ist eine Version mit kleinen Fischen, die in Bananenblätter gewickelt und auf dem Grill gegart werden.

Und nun fahren wir auch noch die letzten, aber besonders sehenswerten Strände, im Norden Bahias, an – direkt an der Grenze zum Nachbarstaat Sergipe. Also von der BR-099 Kreuzung „Conde“ weiter in Richtung Norden, über „Itanhi“ (38 km), wo wir die bahianische Grenze überqueren und weiter in Sergipe, über „Indiaroba“ bis zur Kreuzung nach „Pontal“ (15 km) fahren.

Rechts abbiegen und noch die 12 km Erdpiste nach „Pontal“ unter die Räder nehmen. Langsam und vorsichtig, denn hier befinden Sie sich in einem der einsamsten Küstengebiete Brasiliens.

nach obenPONTAL

Am Ende der Erdpiste, liegt eigentlich im Bundesstaat Sergipe, ist aber das einzige mögliche Tor zum bahianischen Ort „Mangue Seco“, am anderen Ufer des Flusses „Rio Real“, der hier ins Meer mündet und die Grenze zwischen beiden Staaten bildet. Auto stehen lassen und weiter per Boot über die Flussmündung:

nach obenMANGUE SECO

180 km nördlich von Salvador. Hier wurden die meisten Szenen des erwähnten Films „Tieta do Agreste“ gedreht. „Mangue Seco“ ist der letzte bahianische Strandort im äussersten Norden des Staates, hier verläuft die Grenze zum Nachbarn, Sergipe.

Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Mangue Seco, Brazil
Ganso - Goose
Ganso - Goose
Carão - Limpkin
Limpkin in the Colorful Autumn in the Mangrove
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Die faszinierende Dünenlandschaft begeistert allerdings nicht nur ein Kamera-Team, jeder Besucher ist einfach hingerissen von dieser „Landschaft aus dem Anfang der Schöpfungsgeschichte“. Die 30 km verschiedener einsamer Strände haben weissen, lockeren Sand, Abschnitte mit Kokospalmen und Mangrove-Wäldern um die Flüsse herum.

Der Ort ist voller Überraschungen: Dinge, Landschaften, Menschen, die man nicht erwartet hätte, und sogar überraschende Tiere: werden Sie uns glauben, dass in der Mündung des „Rio Fundo“ ein Tier vorkommt, das schon im Amazonasgebiet als Rarität gilt? Es handelt sich um den seltenen „Peixe Boi“ (Seekuh), der hier im „Rio Fundo“, einem der zahlreichen Flüsse dieser Region, umherschwimmt und sogar Zoologen überrascht!!! Temperaturen: 21o C Minimum im August, 30o C Maximum im Februar. Beste Jahreszeit ist zwischen Oktober und Juni.

„Mangue Seco“ ist in vielem ein privilegierter Ort, mit privilegierten Menschen: sowohl die Surfer, die immer nach Emotionen auslösenden Wellen forschen, als auch die Fischer, denen das ruhige Wasser lieber ist, werden hier genau mit dem beschert, wonach sie suchen. Die endlose Weite der verschiedenen Strände bietet jedem das, wonach er sucht. Apropos Fisch: es gibt unendlich viel davon und von jeder nur erdenklichen Art. Vom Rochen bis zum Hai, und sogar den „Carapeba“, Lieblingsspeise der schwangeren Frauen.

Der Ort liegt eingeschoben zwischen die beiden Mündungsarme des „Rio Real“, der Tag für Tag seine Steilufer ein bisschen weiter aushöhlt und Teile davon abstürzen lässt. Von aussen rücken die Dünen langsam aber stetig vor und begraben alles unter sich, was sich ihnen in den Weg stellt. Die schwierige Anfahrt – nur möglich per Boot über den Rio Real – haben den kleinen Ort bisher von jedem aufdringlichen Tourismus verschont, was ihn natürlich für uns Abenteurer unwiderstehlich attraktiv macht.

Alles hier ist noch so, wie vor fünfzig Jahren oder mehr? Durch die wenigen Strassen und Gassen treibt der Wind einen feinen weichen Sand. Und wenn die Nacht hereinbricht, spielen die Kinder noch ein wenig ums Haus Verstecken, während die Erwachsenen dem Besucher alte Geschichten von gesegneten Fischzügen erzählen oder sich an einer der hier noch gepflegten „Serenatas“ beteiligen.

Fernsehen? Hier besitzt kaum jemand ein solches Gerät. Der Ort ist nur spärlich beleuchtet, und selbst die Bewohner finden ihre Sternennacht wunderschön. Wenn der Vollmond die Landschaft ringsum beleuchtet, bleibt einem Stadtmenschen schier das Herz stehen, vor inniger Erschütterung.

Den Distrikt Mangue Seco durchqueren die Flüsse „Real, Piauí, Fundo, Guararema, Priapu und Saguí“, die alle in den Atlantik münden. Die Mischung aus Süss- und Salzwasser begünstigt die Verbreitung von grossen Mangrove-Waldgebieten und, in Konsequenz, einen Überfluss an Meeresfrüchten. An den Flussstränden biegen dichte Kokospalmenwälder ihre schlanken Stämme bis dicht aufs Wasser, darunter ducken sich kleine Pousadas, Bars und einige Häuser der lokalen Fischerfamilien.

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