Der kleine Ort liegt auf 840 Metern Höhe, 480 km von Goiânia entfernt, in südwestlicher Richtung. Anfahrt von Goiânia auf den Bundesstrassen BR-364 und BR-060 und dann auf der Landstrasse GO-050.
Um 1910 wanderte im unberührten Südwesten von Goiás die Familie „Garcia“ ein, später bekamen sie zwei Kinder: „Alberto Rodrigues da Cunha“ und seine Schwester „Nadir“. Im Jahr 1947 begann der Sohn Alberto, sich den Besitz seiner Familie genauer anzusehen – am 21. August 1982, zusammen mit seinen Söhnen, legte er den Grundstein zur Stadt und eröffnete den Verkauf von Grundstücken für interessierte Neusiedler.
„Chapadão do Céu“ (Hochebene des Himmels) wurde geboren – der Name rührt von einer optischen Täuschung her: wenn man den Ort aus einiger Entfernung betrachtet, scheint er in einem riesigen Dunstgebilde am Horizont zu schweben.
Die Neusiedler kamen – Familien, die sich vor allem der Landwirtschaft widmeten. 1991 bekam der Distrikt seine offiziell anerkannte Selbständigkeit von Brasília. Am 1. Januar 1993 wurde der Gründer „Alberto Rodrigues Cunha“ sein erster Präfekt.
Es ist ein kleiner Ort geblieben – allerdings mit breiten Avenidas und viel Grün – mit einer kreativen Architektur und einer verantwortungsvollen Administration, die sich um die Bürger kümmert und deren Abwasser zu 100% an ein modernes System mit „Biodigestor“ angeschlossen ist – eine Seltenheit, und noch seltener im Interior von Brasilien. Sogar an die Kanalisation für das Regenwasser hat man gedacht, bevor man die Strassen asphaltierte!
„Chapadão do Céu“ ist das nächstgelegene Eingangstor zum „Parque Nacional das Emas“ (27 km), einem Nationalpark mit der typischen Cerrado-Vegetation, von 131.868 ha Fläche, den wir im Anschluss beschreiben werden. Der kleine Ort hat aber, darüber hinaus, schon in seiner näheren Umgebung eine ganze Palette von interessanten Naturschönheiten zu bieten, besonders eine Reihe von interessanten Flusslandschaften, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Hier ein Vorgeschmack:
Im Gebiet des Rio Sucuriú
Der erste Wasserfall des Flusses „Sucuriú“ von etwa 12 m Höhe, wird auch „Quark-Wasserfall“ genannt. Er bildet im Anschluss zahlreiche Stromschnellen und Wasserwirbel, die dem anschliessenden Canyon entgegenströmen. Von den Felsen um den oberen Rand hat man eine herrliche Panoramasicht auf die vom Fluss steil aufragenden Felsen zur Linken – mit Buchten und kleineren Kaskaden – und den dichten Galeriewald, am rechten Ufer.
Der Canyon des „Rio Sucuriú“ – er beginnt gleich nach dem ersten Wasserfall und kanalisiert den Fluss über eine Länge von zwei Kilometern, bis zum zweiten Wasserfall. Dichter Galeriewald auf der rechten Seite des Flusses, den man von den Felsen am linken Ufer einsehen kann. Vom „Salto II do Rio Sucuriú“, am Ende des Canyons, stürzt das Wasser zirka 40 Meter tief hinab.
Im Gebiet des Rio da Prata
Wo der silberne Fluss eine grosse Schleife macht, rahmt er ein dichtes Waldgebiet ein, in dem Tapire, Wasserschweine, Ameisenbären und Wildhunde anzutreffen sind. An einer anderen Stelle stürzt der Fluss über einen 6 m hohen Fall, den „Salto I do Rio da Prata“, dessen Becken für ein erfrischendes Bad geeignet ist. Vor dem zweiten Fall fliesst er über 150 m so ruhig dahin, dass in ihm sogar Kinder und Nichtschwimmer unbesorgt baden können. Der „Salto II do Rio da Prata“ ist zirka 8 Meter hoch – im Becken ebenfalls gute Bademöglichkeiten und eine interessante Höhle gleich daneben.
Im Gebiet des Rio Formoso
Hier hat die eingewanderte Familie „Garcia“ ihre Heimat gefunden. Das antike Gebäude der „Fazenda Formoso“ des Grossvaters, Senhor „Filogônio Garcia“ steht unverändert: Mauern aus Feldsteinen, erst neuerdings mit Mörtel verbunden – das Wasser wird in halbierten, ausgehöhlten Baumstämmen bis in die Küche geleitet – ein historischer Ort. Unweit der „Salto do Rio Formoso“ – ein Fall von 12 m Höhe, Stromschnellen im Anschluss und Auslauf in einem ganz ruhigen, flachen Teilstück mit einem schönen Flussstrand. Am rechten Ufer des Flusses haben sich viele Seen gebildet, deren Umgebung von zahlreichen Vogelarten wimmelt – Habitat für Tapir, Wasserschwein und Ameisenbär. Als bescheidene Unterkunft, aber zünftig, empfehlen wir das „Hotel Fazenda Santa Amélia“ direkt am Ufer des Flusses. Hier gibt es einfache Zimmer, Chalets und auch einen Camping-Platz.
„Morro do Pião“ und die „Serra Azul“, sind Empfehlungen für Naturliebhaber, denen mehr nach Wandern zumute ist. Hier gibt es eine reiche Auswahl von Wegen durch das riesige Gebiet der „Serra dos Caiapós“, mit selten schönen Naturlandschaften, am Rand der GO-050.