PAN-Spiele 1999

Zuletzt bearbeitet: 28. Dezember 2012
pan99 WINNIPEG – KANADA
03. Juli bis 08. August

Athleten Gesamt: 5.000
Athleten aus Brasilien: 436

Zahl der teilnehmenden Länder: 42
Antigua und Barbuda, Holländische Antillen, Argentinien, Aruba, Bahamas, Barbados, Belize, Bermudas, Bolivien, Brasilien, Kanada, Chile, Costa Rica, Domenica, Kolumbien, Kuba, El Salvador, Ecuador, USA, Granada, Guatemala, Guyana, Haiti, Honduras, Caiman-Inseln, Jungferninseln, Britische Jungferninseln, Jamaika, Mexiko, Nicarágua, Panama, Paraguay, Peru, Porto Rico, Dominikanische Republik, Santa Lucia, San Cristobal und Nevis, San Vicente und Grenadinen, Surinam, Trinidad und Tobago, Uruguay und Venezuela.
Sport-Disziplinen: 34
Leichtathletik, Badminton, Basketball, Baseball, Boxen, Kanusport, Kegeln, Radsport, Fechten, Wassersport (Schwimmen, Kunstspringen, Synchron-Schwimmen, Wasserball), Wasserski, Fussball, Moderner Fünfkampf, Handball, Bodengymnastik (künstlerisch und rhythmisch), Reitsport, Hockey, Judo, Karate, Kegeln, Gewichtheben, Ringen, Rollschuhlaufen, Rudern, Softball, Taekwondo, Tennis, Tischtennis, Triathlon, Schlagball, Squash, Schiessen, Bogenschiessen, Segeln, Volleyball (Halle und Strand).

MEDAILLENSPIEGEL

RANG GLD SLV BRZ GESAMT
usa1° USA 106 110 79 295
kuba2° Kuba 70 40 47 157
canada3° Kanada 64 52 80 196
brasilien4° Brasilien 25 32 44 101
argentinien5° Argentinien 25 19 28 72

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So, wie man ein Jahr später die Olympischen Spiele 2000 in Sydney (Australien) beurteilte: “als best organisierte Spiele der Geschichte“, bekamen auch die Jogos Pan-Americanos von Winnipeg 1999 dieselbe Anerkennung! Erfahrung hatte die Stadt in Kanada ja genug, denn sie organisierte den Event schon zum zweiten Mal – ausserdem hatte sie fünf Jahre der Vorbereitung zur Verfügung, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen – man erwartete immerhin rund 5.000 Athleten.

Der Wettkampf selbst präsentierte dann recht ausgeglichene Leistungen. Die USA erreichten zwar wieder den ersten Platz im Medaillen-Spiegel, gewann aber diesmal die geringste Zahl an Goldmedaillen (106) seit den Spielen in Cáli 1971. Gleich hinter den Amerikanern fand ein harter Kampf um den zweiten Platz statt. Kuba gewann nur 5 Goldmedaillen mehr als Kanada (69 zu 64). In der Folge stand es bei den Goldmedaillen zwischen Brasilien und Argentinien unentschieden (beide 25), aber die Brasilianer retteten sich auf den vierten Platz, weil sie die grössere Anzahl von Silber aufweisen konnten (32 zu 19). Die 25-ste Goldene kam erst am letzten Tag des Events durch die Equipe in Rhythmischer Gymnastik! Dies war die bis dato grösste Anzahl von Medaillen unseres Landes – bis zum Wettkampf in Santo Domingo, vier Jahre später.

Eronilde_Arajo-1999Die brasilianischen Leichtathleten zogen gleich mit dem Rekord von 16 Medaillen, welche die Schwimmer in Mar del Plata aufgestellt hatten. Und bestätigten ausserdem den dreifachen Champion Pan-Americano do Brasil in der Leichtathletik-Geschichte der Spiele: Eronilde Araújo gewann zum dritten Mal in Folge die Prüfung über 400m Hürden – damit zog sie gleich mit Adhemar Ferreira da Silva, der im Dreisprung ebenfalls Dreifach-Champion des “PAN“ wurde (1951,1955 und 1959).

Die Schwimmer standen ihnen nicht nach: Fernando “Xuxa“ Scherer wurde der erste Brasilianer, der vier Goldmedaillen in einer einzigen Veranstaltung des “PAN“ gewonnen hat (50m, 100m und 4x100m, ausserdem die 4x100m Medley). Bei allen stellte er den pan-amerikanischen Rekord ein! Auch Gustavo Borges ging als Champion in die Sportgeschichte ein, als Brasilianer mit den meisten pan-amerikanischen Medaillen – er bekam fünf (drei goldene, eine silberne und eine bronzene) – damit hatte er insgesamt 15 Medaillen bei Jogos Pan-Americanos erhalten (Havana, Mar del Plata und Winnipeg). Xuxa und Borges, zusammen mit Carlos Jayme und Edvaldo Valério, bekamen Bronze bei der 4x100m Freistil-Staffel in Sydney!

Die Springreiter-Equipe, mit Rodrigo Pessoa, Vitor Alves Teixeira, Bernardo Resende Alves und Alvaro Affonso de Miranda Neto (Doda) gewann die pan-amerikanische Meisterschaft zum zweiten Mal – bevor sie ein Jahr später – ebenfalls zum zweiten Mal in Folge – die olympische Bronzemedaille in Sydney gewannen (dort waren Vitor und Bernardo von Luiz Felipe Azevedo und André Johannpeter ersetzt worden). Die brasilianische Volley-Seleção der Damen ihrerseits gewann Gold mit einem atemberaubenden Finale gegen die Kubanerinnen – besonders spannend durch die Rivalität zwischen den beiden Teams, die seit der Olympischen Spiele von 1996 zwischen ihnen entstanden war. In Sydney wiederholten die Brasilianerinnen ihre Performance von Atlanta und bekamen die Bronzemedaille.

Die Spiele von 1999 prägten auch den Erstdurchgang einer neAdriana_Behar_Shelda-1999-2uen Disziplin im Programm: Strand-Volley. Brasilien und Kanada waren die besten – mit einer Goldmedaille für jedes Land: Bei den Damen in dieser Disziplin war Brasilien unschlagbar – mit dem Doppel Adriana Behar/Shelda – die ein Jahr später in Australien Silber gewannen. Bei den Herren holten die Kanadier Holden/Leinemann die Goldmedaille.

daiane-1999-2Zwei Medaillen (Silber beim Sprung und Bronze auf dem Boden) holte die Bodenturnerin Diane dos Santos für Brasilien. Vier Jahre später würde sie die erste brasilianische Weltmeisterin im Bodenturnen sein! Neben den allgemein guten brasilianischen Ergebnissen kamen ein paar der besten Performances des Turniers vom Schwimmsport. Die Kanadierin Jessica Deglau errang vier Goldmedaillen über 200m Freistil und Schmetterling, sowie bei der 4x100m und 4x200m Freistil-Staffel.

Aber bei der Leichtathletik ein bitterer Beigeschmack: Der Kubaner Javier Sotomayor verlor die Goldmedaille im Hochsprung nach einer Anti-Doping Kontrolle, bei der man den Gebrauch von Kokain feststellte. Trotz einer guten sportlichen Vorstellung musste Kuba in Winnipeg einige Federn lassen. Insgesamt neun Mitglieder der Delegation verliessen die Equipe und baten um politisches Asyl. Von diesen neun waren sieben Athleten, ein Trainer und ein Journalist!

Die Ausgabe von 1999 öffnete auch neue Türen des PAN für die Frauen: Von diesem Jahr an begannen sie weibliche Teams für die Disziplinen Fussball, Moderner Fünfkampf, Gewichtheben und Wasserball aufzustellen.

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