Gründungsdatum: Januar 1939
Fläche: 185.000 Hektar
Ökosystem: Atlantischer Regenwald
Relief: Leicht gewellt, mit Höhenzügen zwischen 320 und 600m.
Aktivitäten: Wanderungen, Bootsfahrten, Birdwatching, fotografisches Trekking und Umwelterziehung.
Ort: Bundesstaat Paraná – Munizipien von Capanema, Céu Azul, Foz do Iguaçu, Matelândia, Medianeira und São Miguel do Iguaçu.
Anerkannt als eines der sieben Weltwunder, hat man dem Nationalpark von Iguaçu im Jahr 1986 das Prädikat “Patrimônio Natural da Humanidade“ (Naturbesitz der Menschheit) verliehen.
Er befindet sich im extremen Westen des Bundesstaates Paraná und umfasst die Mündung des Rio Iguaçu an der Grenze zu Argentinien. Seine grandiosen Wasserfälle haben ihn weltweit bekannt gemacht – allerdings bietet der Park, darüber hinaus, noch weitere Naturschönheiten, die man aufspürt, wenn man die Wege inmitten des Regenwaldes entlang wandert.
Aus der Geschichte
Seit der Entdeckung Brasiliens war dieser Ort Mittelpunkt der Jesuiten-Missionen zur Bekehrung der Tupi-Guarani-Indianer, bis schliesslich die paulistanischen Bandeirantes (Söldnertruppen aus São Paulo) dem ein Ende machten und die spanischen Jesuiten des Landes verwiesen – die gesamte Region wurde der portugiesischen Krone einverleibt. Etwa 1888 wurde der Westen Paranás von Einwanderern aus anderen Regionen des Landes aufgesucht, um Edelhölzer zu schlagen und Maté anzupflanzen – da entstand zum ersten Mal die Idee der Gründung eines Schutzgebietes. 1916 besuchte der Flieger Santos Dumont die Region und gab der Idee eines Nationalparks neuen Schub – endlich, im Januar 1936 war es dann soweit. Das Wort “Iguaçu“ stammt aus der Indianersprache und bedeutet “Grosses Wasser“.
Die Flora
Der Park besitzt einen üppigen Wald auf 185.000 Hektar. Vorherrschend der Atlantische Regenwald mit drei unterschiedlichen Vegetationsformen: dem “Floresta Estacional Semidecídua“ (Wald mit Bäumen, die im Winter ihre Blätter bis zu 50% abwerfen), dem “Floresta Ombrófila“ (ombrophyler Wald und Mischwald – mit Araukarien) sowie dem Galeriewald an den Flussufern. Die charakteristischen Arten der Region sind: Pinheiro-do-Paraná (Araucaria angustifolia), Jaracatiá (Jacaratia spinosa), Peroba (Aspidosperma cylindrocarpon), Pau-rosa (Aniba rosaeodora), Alecrim (Rosmarinus officinalis), Angico (Anadenanthera peregrina), Laranjeira-do-mato (Actinostemon concolor), ausserdem viele Orchideen und Bromelien.
Die Fauna
Der Park beherbergt eine sehr variantenreiche Tierwelt – einige Arten sind vom Aussterben bedroht. Unter den Säugetieren kommen vor: Onça-pintada (Panthera onca – Jaguar), Jaguatirica (Leopardus pardalis – Ozelot), Macaco-prego (Cebus apella – Kapuzineraffe), und andere, ausserdem mehr als 40 Arten von Fledermäusen. Auch die Vogelwelt ist sehr zahlreich vertreten mit 340 registrierten Spezies, darunter: Macuco (Tinamus solitarius – Grausteisstinamu), Papagaio-de-peito-roxo (Amazona vinacea – Taubenhalsamazone), Tucano-de-bico-verde (Ramphastos dicolorus – Bunttukan) und Saíra-de-sete-cores (Tangara Seledon – Vassori-Tangare). Verschiedene Reptilien-Arten halten sich im Park auf, wie zum Beispiel der Jacaré-de-papo-amarelo (“Kaiman mit gelbem Kopf“ – Brillenkaiman), viele Schlangen und mehr als 700 Insektenarten.
Das Klima
Gut temperiert (ohne Trockenperiode), mit mittleren Jahrestemperaturen zwischen 18 und 20oC. Der wärmste Monat ist der Januar – die Wintermonate Juli und August sind nicht besonders kalt. Die etwas trockeneren Monate liegen zwischen April und Juni und die regenreicheren zwischen Oktober und Dezember. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt bei 1.600mm pro Jahr.
Sehenswürdigkeiten
Cataratas do Iguaçu
Die weltberühmten Wasserfälle bilden eine eindrucksvolle Gruppe von Fällen aus dem Wasser des Rio Iguaçu, kurz vor seiner Mündung in den Rio Paraná. Die 277 Fälle stürzen aus einer durchschnittlichen Höhe von 60 Metern herab. Auf Trails und Brücken kann man einen von ihnen ganz aus der Nähe betrachten – den Teufelsschlund (Garganta do Diabo). Insgesamt eines der grössten Naturspektakel unseres Planeten.
Macuco Safari
Sie beginnt auf einem Trail per Jeep und führt vorbei an einem kleineren Wasserfall von 25m Höhe – während der Tour erklären Guides die Fauna und Flora des Parks. Im Anschluss begibt man sich zum Rio Iguaçu (unterhalb der Fälle), besteigt dann ein grosses, motorbetriebenes Schlauchboot – der Bootspilot fährt dann mit den Besuchern gegen den Strom bis dicht unter den Hauptfall der “Garganta do Diabo“ – wo die Gischt die Gesichter der erregten Besucher benetzt.
Hidroelétrica de Itaipu
Der Welt grösstes Wasserkraftwerk befindet sich an der Grenze zu Paraguay. Es kann zwischen Montag und Samstag täglich besucht werden – der Eintritt ist frei.
Empfehlungen für Besucher:
- Zur Unterkunft gibt es im Park selbst ein Hotel internationaler Kategorie – das Cataratas. Im Umfeld können Sie allerdings eine der grössten Hotel-Konzentrationen des Landes finden, welche während des gesamten Jahres für die enorme Nachfrage von Touristen aus aller Welt geöffnet sind.
- Die beste Jahreszeit zu einem Besuch der Wasserfälle liegt zwischen Mai und August!