Brasilianische Aroeira trickst Superbakterien aus

Myracrodruon urundeuva – Foto: joloei/Fotolia.com
In der Amazonas-Region werden seit Jahrhunderten Rinde, Blätter und Früchte des Aroeirabaumes bei Verletzungen und Krankheiten als Hausmittel verwendet. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass der in Südamerika beheimatete Baum eine wichtige Waffe im Kampf gegen antibiotika-resistente Superbakterien sein könnte.

Indigene Völker und traditionelle Gemeinschaften setzen die Aroeira bei Verletzungen, Rheuma, Fieber und auch Entzündungen ein. Wissenschaftler der University Emory in den USA haben nun aber einen potenten Extrakt aus den kleinen, runden Früchten der Aroeira hergestellt.

Der ist in der Lage, resistente Bakterien außer Schach zu setzen. Beschrieben haben die Forscher ihre Entdeckung unlängst in einem wissenschaftlichen Artikel in “Scientific Reports”.

Um die Heilkraft der Aroeira (Myracrodruon urundeuva) zu erforschen, haben die Wissenschaftler die chemischen Elemente der Früchte systematisch gegen Bakterien getestet. Festgestellt haben sie dabei, dass der Extrakt die Bakterien nicht abtötet. Er unterdrückt vielmehr ein Gen, mit dem die Bakterien untereinander kommunizieren.

Verhindert wird durch diese Blockade eine Infektion. Die Wissenschaftler sehen darin einen Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die sogenannten Superbakterien.

Die Studie zeigt aber auch, wie wichtig der Arten- und Urwaldschutz für den Menschen ist. Viele der von den traditionellen Völkern verwendeten Heilpflanzen sind auf ihre medizinische Wirkung hin noch nicht erforscht. Darüber hinaus sind längst noch nicht alle der in den brasilianischen Biomen vorkommenden Pflanzenarten wissenschaftlich erfasst.

Der Aroeirabaum spielt nicht nur im Amazonas-Regenwald eine wichtige Rolle, sondern auch im Atlantischen Regenwald. Seine kleinen Früchte sind bei Vögeln und anderen Tieren des Waldes beliebt. Sie kommen aber auch in der Küche als “rosa Pfeffer” zum Einsatz.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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