Brasilianer bekommen die wenigsten Gegenleistungen für ihre Steuern

ABr180313_ANT9775Von den 30 Ländern mit den höchsten Steueraufkommen der Welt ist Brasilien das Land, in dem am Wenigsten davon wieder an die Bevölkerung zurückfließt. Damit ist das südamerikanische Land zum fünften Mal in Folge Schlusslicht des internationalen Rankings, bei dem das Steueraufkommen mit dem UN-Index für menschliche Entwicklung (HDI) verglichen wird. Die hohen Belastungen spiegeln sich nicht in der Qualität der öffentlichen Dienstleistungen wieder, so das Ergebnis der Studie, die vom brasilianischen Institut für Steueraufkommen und Finanzplanung (IBPT) durchgeführt wurde.

In allen 30 Ländern erhält die Bevölkerung für ihren steuerlichen Beitrag mehr Gegenleistungen, als dies in Brasilien der Fall ist. Obwohl das südamerikanische Land in Hinblick auf die Leistungen an den Fiskus im Mittelfeld liegt, weist Brasilien den schlechtesten UN-Entwicklungsindex auf. Der bezieht sich auf die Lebensqualität, die anhand verschiedener Kriterien ermittelt wird, wie dem durchschnittlichen Lebensalter, dem Zugang zu einem guten Gesundheitswesen und dem Bildungsstand.

Während die von der brasilianischen Bevölkerung bezahlten Steuern und Abgaben 36,27 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) entsprechen, liegt der HDI lediglich bei 0,73. Im benachbarten Argentinien wird indes mit einer ähnlich hohen Steuerbelastung (37,3 Prozent) immerhin ein HDI von 0,811 erreicht.

Dass jedoch auch mit einer niedrigeren steuerlichen Belastung sehr gute Ergebnisse erzielt werden können, beweisen die USA, die das Ranking anführen. Dort betragen die steuerlichen Abgaben der Bürger lediglich 24,3 Prozent, während der UN-Entwicklungsindex mit 0,937 einer der höchsten ist. Ähnlich sieht es in der Schweiz aus, die den vierten Platz belegt. Mit einem Steueraufkommen von 28,2 Prozent vom BIP entspricht der HDI der Schweizer 0,913.

Will Brasilien vom letzten Platz des Rankings wegkommen, sind einige Anstrengungen notwendig. Vor allem aber müssten die steuerlichen Ressourcen effektiver eingesetzt werden, wie die Experten der Studie, deren Daten auf dem Jahr 2012 beruhen, einhellig fordern.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Antonio Cruz/ABr

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