Wenn in Brasilien am 5. Oktober die allgemeinen Wahlen abgehalten werden, bewerben sich knapp 25.000 Kandidaten um das Amt eines Abgeordneten, Senators, Gouverneurs oder das des Staatspräsidenten. Knapp 30 Prozent der Bewerber werden Frauen sein. Um den Wählern die Qual der Wahl aus dem Herr der Kandidaten zu erleichtern, wurde nun sogar eine eigene Smartphone-App für Android und iOS herausgegeben, mit deren Hilfe die Daten der einzelnen Kandidaten abgerufen werden können.
Gewählt wird im brasilianischen Frühling nicht nur das zukünftige Staatsoberhaupt sondern auch die Abgeordneten des Nationalkongresses, ein Teil der Senatoren sowie die Gouverneure und Mitglieder der Regionalparlamente. Allein 16.200 der insgesamt 24.900 Kandidaten bewerben sich um einen der insgesamt 1.059 Plätze in den Abgeordnetenkammern der einzelnen Bundesstaaten. Einen Sitz im Kongress in Brasília wollen 6.700 Männer und Frauen, zur Verfügung stehen jedoch lediglich 513 Sitze. Weitere tausend Kandidaten wollen im Bundesdistrikt Abgeordnete werden. Hinzu kommen noch 181 Kandidaturen um einen der 27 Senatorensitze, die dieses Jahr zur Wahl stehen. 171 Kandidaten bewerben sich für ein Amt als Gouverneurs in einem der 26 Bundesstaaten. Und elf Politiker wollen Präsident oder Vizepräsident der Föderativen Republik Brasiliens werden.
Im Kampf um das höchste Staatsamt werden allerdings momentan nur drei Kandidaten reelle Chancen eingeräumt. Nach letzten Umfragen liegt dabei auch weiterhin Amtsinhaberin Dilma Rousseff mit 38 Prozent der Wählerstimmen in Führung. Aécio Neves folgt ihr mit 22 Prozent und Eduardo Campos mit acht Prozent. Allerdings kann sich in den nächsten zwei Monaten noch einiges ändern. Gut ein Viertel der Wähler ist noch unentschlossen, zudem wollen einige sich enthalten oder eine ungültige Stimme abgeben. Im größten Land Südamerikas herrscht Wahlpflicht.