Schwere Stürme haben im Süden und Westen Brasiliens für massive Schäden und Tote gesorgt. Im Pantanal riss in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (24./25.) ein Tornado auf dem Rio Paraguay ein Hotelboot um, auf dem sich 16 Passagiere und 10 Mitarbeiter befanden. Drei Personen konnten nur noch tot geborgen werden, weitere zehn gelten als vermisst. Der Vorfall ereignete sich bei Porto Murtinho, im Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Feuerwehr und Taucher suchen mit Hochdruck nach den Vermissten. Erschwert wird die Suche durch die starke Strömung des Flusses und seiner Tiefe von 20 Metern rund um die Anlegestelle. Die brasilianischen Touristen waren bereits seit fünf Tagen auf einer Angeltour im Pantanal unterwegs. Zum Zeitpunkt des Tornados hatten sich die meisten in ihren Kabinen befunden.
Meteorologen sprechen ebenfalls von einem Tornado, der am späten Mittwochnachmittag 444 Kilometer westlich von Campo Grande mit einer Geschwindigkeit von 93 Stundenkilometern eine Spur der Zerstörung hinterlassen hat. Dabei wurden Häuser zum Teil schwer beschädigt und über hundert Bäume entwurzelt. Von starken Sturmböen betroffen war auch der Westen des Bundesstaates Paraná betroffen. In mindestens sieben verschiedenen Städten wurden zahlreiche Dächer abgedeckt, Bäume stürzten um. Wie Streichhölzer umgeknickt sind auch fünf Masten einer Hochspannungsleitung, die zum Transmissionssystem des Wasserkraftwerkes Itaipu gehört. Eine Unterbrechung der Stromversorgung habe es jedoch nicht gegeben, da das Sicherheitssystem zu tragen gekommen sei, wie es heißt. Derzeit sind 200 Arbeiter damit beschäftigt, die über 43 Meter hohen und jeweils 14 Tonnen schweren Masten abzubauen und zu ersetzen.
Ein Tornado und Hagelstürme wurden ebenso bereits am vergangenen Wochenende im Süden Brasiliens nahe der Stadt Pelotas registriert.