Brasiliens Fußballer haben einmal mehr ihren Erzrivalen Argentinien gedemütigt. Am Samstag (11.) gewann die Seleção im fernen Peking den „Superclássico das Américas“ klar mit 2:0 (1:0). Torschütze des Tages war Diego Tardelli in der 28. und 64. Minute, der den Doppelpack im unter dem Namen „Vogelnest“ bekannten Olympiastadion vor gut 80.000 Zuschauen. In Brasilien hingegen dürfte die dritte Begegnung unter dem neuen Trainer Carlos Dunga aufgrund der dortigen frühen Anstoß um 9 Uhr Vormittags auf wenig Interesse gestoßen sein. Kritik wurde abermals am greisen Verbandschef José Maria Marin laut, der sein Augenmerk mehr auf die Einnahmen durch den Verkauf der Spiele ans Ende der Welt als auf die Wünsche der stetig schwindenden Fangemeinde des fünffachen Weltmeisters richten würde.
Beim 100. Duell der Teams – zudem noch im 100. Jubiläumsjahr des Superclássicos – hatte Dunga erneut einige Altstars wie Kaká und Robinho aufgeboten. Selbige blieben zwar über weite Strecken farblos, was jedoch vornehmlich darauf zurückzuführen ist, dass Tardelli das Spiel seines Lebens machte. Selbst Argentiniens Superstar Messi, der vor allem durch einen verpatzten Elfmeter in der 41. Minute auf sich aufmerksam machte, wurde vom Angreifer des brasilianischen Erstligisten Atlético Mineiro an die Wand gespielt.
Dabei hatte Argentinien durchaus lebhafter begonnen und versucht, das Spiel vom Anstoßpunkt zu bestimmen. Zahlreiche Chancen ließen die Gaúchos jedoch ungenutzt, so dass die Seleção immer besser ins Spiel kam. In der 28. Minute witterte Tardelli dann die Chance und traf mit einer Volleyabnahme ins lange Eck zum umjubelten Führungstreffer. Nach der Halbzeitpause zeigte der 29-Jährige, dass er nicht nur mit dem Fuß torgefährlich ist und drückte das Leder in der 64. Minute nach einem Eckball mit dem Kopf zum späteren 2:0 Endstand über die Torlinie.
Dunga dürfte nach dem dritten Sieg ohne Gegentor nun endgültig der Respekt und das Vertrauen des Verbandschefs sicher sein. Bereits im September hatte die Dunga-Elf Kolumbien und Ecuador jeweils mit 1:0 bezwungen. Bis zum Jahresende stehen für die Kanariengelben nun noch drei weitere Testspiele gegen Japan, die Türkei und Österreich auf dem Programm. Mit Absicht dürfte der CBF auf hochkarätige Gegner verzichtet haben. Letztendlich sind selbst Siege gegen drittklassige Gegner Balsam auf die Seele all derjenigen Spieler, die während der Weltmeisterschaft im eigenen Land von Deutschland und Holland gleich zweimal hintereinander gedemütigt wurden.