Modewochen in Brasilien haben Füße fest im Blick

chinelo+personalizadoWohl kaum ein Kleidungsstück steht so für Brasilien wie die Havaianas. Die Strand- oder Badelatschen, Zehensandalen oder Flip-Flops sind in dem südamerikanischen Land an jeder Ecke, bei jeder Gelegenheit und in allen sozialen Schichten anzutreffen. Daher ist es mehr als logisch, dass die Modedesigner in Brasilien auf dieses Accessoire auch für die Models auf dem Catwalk zurückgreifen. Nicht in der einfachen Art als Massenware sondern meist edel verziert oder in einer ganz besonderen Art aufgewertet. Fußmode ganz nach der sprichwörtlichen brasilianischen Lebensart.

Milliardengeschäft seit über 50 Jahren

2,3 Milliarden Paar soll der brasilianische Marktführer Havaianas seit 1962 an die Füße der Menschen gebracht haben. Vom Kleinkind bis zum Greis, alle nutzen die Plastikschlappen, die teilweise schon für umgerechnet 2 Euro in den unterschiedlichsten Farben zu bekommen sind. Wer ein besonderes Design mag, beispielsweise den Fußballballclub oder die Lieblings-Biermarke, muss etwas tiefer in die Tasche greifen. Gleiches gilt für eine besonders dicke Sohle oder für spezielle Kollektionen von Prominenten sowie Sondereditionen zu besonderen Veranstaltungen wie die Fußball-Weltmeisterschaft. Doch auch dann sind die Leisetreter für die normale Bevölkerung noch erschwinglich und deutlich günstiger als Sport- oder Lederschuhe.

Gerade in Brasilien ist die Auswahl schier unüberschaubar. Nicht nur, dass es in vielen Geschäften und Supermärkten ganze Regalwände davon gibt, auch eigene Shops voll mit Flip-Flops begeistern die Kundschaft, machen aber zugleich die Wahl zur Qual. Letztendlich wird jedoch ein jeder auf seiner Urlaubsreise fündig. Aber auch zurück in der Heimat muss man auf das bequeme Schuhwerk nicht verzichten. Modische Flip-Flops im Stil von Copacabana und Co. findet man hierzulande unter anderem hier.

Modezaren schwören auf Zehenstegsandalen

Blumen, Gold, Perlen oder Strass: Brasiliens Modezaren haben die Zehenstegsandalen ebenfalls für sich entdeckt und veredelt. „Chinelos personalizados“ heißen die teilweise eigenwilligen Kreationen, die für ein Vielfaches des normalen Preises am Ende den Besitzer wechseln. Der Plastikschuh wird dabei zuvor vom Massenprodukt in ein Unikat verwandelt – mit der ganz eigenen Handschrift des Designers. Aber auch handwerklich begabte Schneiderinnen üben sich landesweit in Kreativität für die wohlwollend zahlende Kundschaft. Die nötige Inspiration finden sie dabei nicht nur in Modezeitschriften oder im Internet sondern immer häufiger auf den Laufstegen von Rio de Janeiro und São Paulo.

In den dortigen Fashion Weeks sind die Eigenkreationen des ansonsten profanen Schuhwerks der heimliche Renner. Schließlich ist es fast das Einzige, was man bedenkenlos auch im Alltag tragen kann. Alle anderen Kreationen eigenen sich in der Regel wie auch in Rom, Paris oder Berlin nur für die Modenschau selbst und geben bekanntermaßen nur die Richtung in Sachen Stil und Farbe vor. Die verzierten Strandsandalen hingegen kann man auch beim Spaziergang, im Büro oder beim Shoppen anziehen. Nicht umsonst bedienen inzwischen auch Top-Models wie Gisele Bündchen mit eigenen Kreationen den wachsenden Markt – und haben damit nicht nur die eigenen Füße immer fest im Blick!

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AutorIn: Dietmar Lang · Bildquelle: Reproduktion Internet

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