Stratosphärenballone und Unterseekabel sollen Internet Brasiliens verbessern

Internetkabel_Amazonia-Conectada-Exercito-BrasileiroBrasilien will sein Internet auf Vordermann bringen. Zum Einen sollen mit dem Google Projekt Loon entlegene Regionen, wie Amazonien, an das Internet angeschlossen werden. Zum anderen hat die brasilianische Regierung am Mittwoch einen Vertrag für die Verlegung eines Unterseekabels unterschrieben, das Europa mit Südamerika verbinden und mehr Sicherheit gegenüber Spionage bieten soll.

Noch ist Brasilien in Sachen Internet zweigespalten. Es gehört zu den Ländern, in denen das Web am stärksten genutzt wird und steht gleichzeitig auf den achten Platz, was die Zahl derjenigen betrifft, die keinen Zugang zum Internet haben. Mit einer Geschwindigkeit von lediglich 3,4 Megabyte pro Sekunde (Mbps) steht es im weltweiten Vergleich zudem abgeschlagen auf Platz 89.

Eins der Probleme sind die gigantischen Ausmaße des Landes. Mit über 8,5 Millionen Quadratkilometern ist es knapp zweimal so groß wie die 28 Länder der Europäischen Union. Während in den meisten Städten und urbanen Zentren der Anschluß an das weltweite Netz in der Regel kein Problem ist, sind nach wie vor viele abgelegene Gebiete ohne einen Anschluß an das mobile Inertnet oder das Festnetz.

Bei ihrem offiziellen Aufenthalt in den Vereinigten Staaten hat Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff einmal mehr mit einem Besuch beim Unternehmen Google das Interesse ihres Landes an den Kommunikationsdiensten über Stratosphärenballons bekräftigt, dem Projekt Loon. In einer kleinen Siedlung des Hinterlandes des brasilianischen Bundesstaates Piauí wurden bereits erste Erfahrungen mit den Kommunikations-Ballonen gesammelt. Rousseff sieht in dem Loon-Projekt eine Möglichkeit, das Problem der Kommunikation beispielsweise in der Amazonasregion auf kostengünstige Weise zu lösen.

Große Hoffnungen werden auch auf das Unterseekabel gesetzt, zu dessen Verlegung am Mittwoch (1.) mit dem spanischen Unternehmen IslaLink eine Vereinbahrung unterzeichnet wurde. Das 5.875 Kilometer lange Kommunikationskabel soll über Fortaleza und Lissabon Südamerika mit Europa verbinden. Derzeit geht der Datenverkehr zwischen Südamerika und Europa zunächst über die USA. Nach dem in den vergangenen Jahren aufgedeckten Spionagefällen der USA verspricht die direkte Verbindung über das neue Unterseekabel mehr Sicherheit. In Betrieb gehen soll das Kabel bereits 2017.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Amazônia Conectada / Exército Brasileiro

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