Umweltkatastrophe: Niederschläge fordern 19 Tote und etliche Verletzte im Großraum São Paulos

Unwetter Schlammlawine1_AgenciaBrasilExtrem starke Niederschläge haben in wenigen Stunden für mindestens 19 Tote, Verletzte, Überschwemmungen, Erdrutsche und zerstörte Häuser in mindestens 30 Städten der Großraumregion von São Paulo gesorgt. Betroffen gewesen ist auch der internationale Flughafen in Guarulhos, der mehrere Stunden gesperrt werden musste.

Allein durch die Erdrutsche sind 14 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten von ihnen haben arglos in ihren Häusern geschlafen, als die durch den Regen ausgelösten Muren abgegangen sind und alles mit sich gerissen haben. Zwei Menschen sind nach Angaben der Rettungskräfte in den Wassermassen ertrunken. Bei zwei weiteren werden die Todesumstände noch untersucht.

Noch bis in die Nacht hinein waren Feuerwehrleute und Rettungskräfte in verschiedenen Städten mit Suchen nach Opfern und Verletzten beschäftigt. Etliche Familien mussten per Schlauchboote aus ihren verinselten Häusern gerettet werden.

Im Munizip Itapevi sind 5.000 Häuser vom Hochwasser betroffen. Im Munizip Franco da Rocha sind die Flüsse Rio Juqueri und Ribeirão Euzébio über die Ufer getreten und haben das Sadtzentrum unter Wasser gesetzt. Ähnlich sieht es in Sorocaba, Mogi das Cruzes und anderen Städten aus. Teilweise wurde dort ein Hochwasser von drei bis vier Meter verzeichnet. Brücken wurden mitgerissen und Straßen zerstört.

In Guarulhos ist der größte Gemüse- und Fruchtgroßmarkt Lateinamerikas (Ceagesp) vom Wasser eingenommen worden. 200 Tonnen von Melonen, Mangos und anderen Früchten und Gemüse mussten entsorgt werden. Unter Wasser sind auch acht S-Bahnhöfe gestanden.

Teilweise haben sich die Straßen in reißende Ströme verwandelt. In Guarulhos und Cajamar haben die Wassermassen Menschen mit sich gerissen. Zwei konnten nur tot geborgen werden.

Ereignet hat sich die Katastrophe in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag (10./11.). In nur 24 Stunden sind dabei im Großraum von São Paulo 168 Millimeter Regen nieder gegangen und damit mehr als für den ganzen Monat März erwartet werden (140 mm). Noch steht das ganze Ausmaß der Katastrophe nicht fest. Niederschläge werden indes auch für die nächsten Tage erwartet.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Archiv AgenciaBrasil

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