Brasilien hat unter BRICS-Ländern die beste Luftqualität

powell83/Fotolia.com
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Die Luft über den Städten Brasiliens ist weniger verschmutzt als in anderen Entwicklungs- und Schwellenländern. Dennoch wird davon ausgegangen, dass 14 Todesfälle pro 100.000 Einwohner auf die Luftverschmutzung zurückzuführen sind.

Verantwortlich für den Großteil der Schadstoffe und Feinartikel ist weniger der Energiesektor. Vielmehr sind es ausufernde Brände, Autoabgase und die Industrie, wie Spezialisten ausführen.

Im Vergleich der BRICS-Ländern (Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika) weist das südamerikanische Land die niedrigste Rate an Todesfällen auf, die mit der Luftverschmutzung in Verbindung gebracht werden, wie aus der von der Weltgesundheitsbehörde WHO am Dienstag (27.) vorgelegten Studie hervorgeht.

Auch die Megametropole São Paulo schneidet im Vergleich besser ab, als viele andere Städte und verfügt laut WHO über die beste Luftqualität unter den Großsstädten der Entwicklungsländer. “Brasilien ist nicht am Schlechtesten, könnte sich aber noch verbessern“, beurteilt Carlos Dora von der WHO das Abschneiden des südamerikanischen Landes.

Zugute kommt Brasilien vor allem das Energiesystem, das zum Großteil auf der Wasserkraft beruht. Beim Kraftfahrzeugverkehr konnte die Belastung durch die stark gestiegene Zahl von Personenkraftwagen durch einen Mix der Treibstoffe und ein schon in den 80er Jahren eingeführtes Programm zur Kontrolle der Autoabgase gebremst werden.

Ein großes Problem sind hingegen die Brände von Wäldern, Feldern und natürlicher Vegetation. Allein in diesem Jahr sind vom Raumforschungsinstitut Inpe bereits über 126.000 Brandherde verzeichnet worden. Besonders in der Nähe von Städten, wie Manaus oder Rio Branco, führen sie immer wieder zu gehäuften Fällen von Atemwegserkrankungen.

Auch wenn Brasilien unter den Entwicklungsländern besser abschneidet, liegt es im globalen Vergleich hinter den europäischen und nordamerikanischen Ländern zurück. Experten fürchten zudem, dass es angesichts der Wirtschaftskrise und der politischen Lage zu einem Stillstand und einem Abrutschen im Ranking des Ländervergleichs kommen wird.

Vor allem weil der Umwelt- und Luftschutz sowohl bei der Gesetzgebung, den Investitionen und auch den Innovationen derzeit in den Hintergrund rücken. Gelöst werden muss zudem noch das Problem von erhöhten Mengen an Ozon, Feinstaub und Sekundärpartikeln bei den Emissionen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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