Touristen wegen Hai-Belästigung mit Bußgeld belegt

Zitronenhai – Foto: kaschibo/Fotolia.com
Was sie sich dabei gedacht haben, als sie ein Haijunges aus dem Wasser gezogen haben, ist nicht bekannt geworden. Die zwei brasilianischen Touristen haben allerdings teuer dafür bezahlt. Sie sind zu einem Bußgeld in Höhe von 20.000 Reais (umgerechnet derzeit etwa 6.000 Euro) verdonnert worden. Darüber hinaus hat der kleine Hai seine Jägerin in den Finger gebissen.

In den sozialen Netzwerken ist das Video zu sehen, das Pärchen auf der Jagd nach einem besonderen Schnappschuß zeigt. Gedreht wurde es von anderen Touristen, die über das Verhalten des Pärchens empört waren.

Auf den Bildern stellt die Frau im seichten Meereswasser einem kleinen Zitronenhai nach und fängt diesen mit den Händen. Sie versucht stolz, das Jungtier vor der Kamera ihres Partners hochzuhalten. Der Hai windet sich indes in Todesangst und beißt schließlich zur Verteidigung seines Lebens zu.

Kurz später wurde die Bisswunde am Finger der jungen Frau in einem Krankenhaus verarztet. Statt einem Krankenbesuch gab es einen von Vertretern der Umweltbehörde ICMBio. Denn geschehen ist der Vorfall am “Praia do Sueste“, einem Strand des Archipels Fernando de Noronha.

Die Inselgruppe ist als Schutzgebiet ausgewiesen. Darüber hinaus gilt der Zitronenhai (Negaprion brevirostris) als gefährdet, weswegen die Umweltbehörde die beiden mit einem doppelten Bußgeld belegt hat.

Das Archipel Fernando de Noronha gilt als Kinderstube des bis zu drei Meter groß werdenden Zitronenhais. Während die erwachsenen Tiere tiefere Meeresregionen bevorzugen, gebären die Weibchen ihre Jungen in seichteren Abschnitten, so wie sie um die Inselgruppe herum zu finden sind.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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