Piloten warnen vor Katastrophe durch Ballons

Foto: Prefeitura de Jundiaí
Empört und besorgt um die Sicherheit tausender Passagiere hat sich die Pilotenvereinigung Abrapac an die Öffentlichkeit gewandt. Grund ihres Aufschreis sind unbemannte Ballons, die in steigender Zahl in Flughafennähe in die Luft gelassen werden. Dort gefährden sie den Landeanflug und Start brasilianischer und internationaler Flugzeuge.

Die am Samstag (18.) zwischen Piloten und Kontrollturm aufgenommenen und auf der Internetseite „Tráfego Aéro“ veröffentlichten Gespräche sind schockierend. „Wir biegen nach rechts und gehen hinunter, um einem Ballon auszuweichen, der hier fliegt.“, sagt einer der Piloten und fügt aufgebracht hinzu „Senhor, hier sind viele Ballons. Das ist sehr gefährlich“.

Er ist nicht der einzige, der mit den nicht auf Radaren erscheinenden Flugobjekten zu kämppfen hatte.

Zwischen sieben und neun Uhr morgens sind am internationalen Flughafen Guarulhos in São Paulo Beschwerden über mindestens zehn Ballons eingegangen. Die stellen ein enormes Risiko dar. Bei einer Fluggeschwindigkeit von 540 Stundenkilometer und einem Ballon mit einem üblichen Gewicht von 60 Kg kann der Aufprall 550 Tonnen entsprechen, wie der Sprecher der „Associação Brasileira de Pilotos Civis“ (Abrapac) erklärt.

Laut ihm sind 2016 vor allem in São Paulo und Rio de Janeiro in Flughafennähe über 300 solcher selbst gebastelten Ballons registriert worden. Ein Zusammenstoß mit diesen könnte einen Flugzeugabsturz mit hunderten von Toten zur Folge haben.

Pilotenvereinigungen verweisen seit Jahren auf das Problem. Selbst das Transportministerium hat eine spezielle Arbeitsgruppe gegründet. An der illegalen Praxis des Ballonsteigens hat sich indes nichts geändert.

In einer öffentlichen Stellungnahme fordern die Piloten deshalb, dass das Gesetz über das Ballonverbot endlich effektiv umgesetzt und Maßnahmen ergriffen werden, um eine mögliche Katastrophe zu vermeiden.

Von der „International Federation of Air Line Pilots Associations“ (IFALPA) ist der Luftraum Brasiliens bereits als „Critically Deficient“ eingestuft worden. Eine der UNO angeschlossenen internationale zivile Flugorganisation hat das Land in Sachen Flugsicherheit ebenso 2016 herunter gestuft.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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