Brasilianische Kletterpflanze neue Hoffnung im Kampf gegen Aids

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Brasilianische Forscher sind der Heilung des HIV auf der Spur. Sie haben in einer Pflanze aus dem Nordosten des südamerikanischen Landes ein Protein entdeckt, mit dem betroffene Zellen bekämpft werden können. In Natura ist die Kletterpflanze allerdings hochgiftig.

Genau das machen sich die Forscher zunutze. Sie haben das aus den Samen der Kletterpflanze (Abrus pulchellus tenuiflorus) gewonnene Protein Pulchellina mit Antikörpern verbunden. In Labortests hat sich dabei gezeigt, dass die Mischung betroffene vom Virus Zellen ausfindig macht und dort den HIV abtötet, während die gesunden Blutkörper intakt bleiben.

Berichtet wird von einer hohen Wirksamkeit. In nur zehn Minuten würden 90 Prozent der infizierten Zellen absterben, heißt es. Noch sind weitere Forschungen notwendig. Als nächste Phase werden Tests in Affen angestrebt. Die bisherigen Ergebnisse werden jedoch bereits als “sehr positiv“ und vielsprechend eingestuft. Die Forscher hoffen zudem, dass die Substanz mit nur geringen Nebenwirkungen eingesetzt werden kann.

Durchgeführt wurde die Studie von Wissenschaftlern des Physikinstitutes in São Carlos der Universität São Paulo (USP) und dem Health Sciences Center der Louisiana State University (USA).

In Brasilien leben laut Daten des Gesundheitsministeriums beinahe 830.000 Menschen mit HIV. Jährlich kommen 41.000 neue Fälle hinzu. Die aktuellen Medikamente setzen bei den im Körper frei zirkulierenden Viren an. Die neue Substanz kann laut den Forschern hingegen auch in den Zellen des Lymphsystems “schlafende“ Viren aufspüren und zerstören.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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