Brasiliens Forscher setzen auf darmfreundliches Mehl aus grünen Bananen

Aus Bananen werden in Brasilien Chips, Pommes frites, Bon-Bons und jetzt auch ein Mehl gemacht, das als funktionelles Lebensmittel dienen soll. Die Forscher versprechen ein nahrhaftes und gesundheitsförderndes Lebensmittel, das vielseitig eingesetzt werden kann.

Bananen-Sorten auf einem Früchtemarkt – Foto: sabiá brasilinfo

In Brasilien werden jährlich etwa 6,8 Millionen Tonnen Bananen produziert. Damit nimmt das südamerikanische Land weltweit den dritten Platz ein. Insgesamt sind 470.000 Hektar dem Anbau von Bananen gewidmet. Angebaut werden vor allem die süßeren Formen der gelben Frucht, von denen auch etliche in den europäischen Supermärkten landen.

Bei ihrer Studie über Stärke in Bananen haben die Forscher des landwirtschaftlichen Institutes Embrapa indes festegestellt, dass vor allem die weniger süßen, sogenannten “Banana da Terra“, einen hohen Anteil einer besonderen Form von Stärke enthaten.

Die resistente Stärke verhält sich nach ihren Angaben der Wissenschaftler im menschlichen Verdauungstrakt wie Fasern und soll Darmproblemen vorbeugen. Darüber hinaus soll sie helfen, die Freigabe von Zucker ins Blut zu verlangsamen, wovon vor allem Diabetiker profitieren könnten.

Mehl von grünen Bananen ist in Brasilien bereits in kleinen Mengen auf dem Markt zu finden. Allerdings wird dieses bisher von den süßen Bananenformen hergestellt. Embrapa setzt nun jedoch auf das Mehl aus der Banana da Terra. Die wird in Brasilien bisher gekocht oder frittiert verspeist.

Profitieren sollen von der Embrapa Studie vor allem die Kleinbauern und nicht die Großindustrie. Damit die Familienbetriebe ein Qualitätsmehl aus der Banana da Terra herstellen können, ist von den Forschern ein einfacher Prozess entwickelt worden und Normen zur Verarbeitung aufgestellt worden.

Damit nicht genug laufen bereits in Partnerschaft mit verschiedenen Universitäten neue Studien, um ebenso glutenfreies Brot und Kekse aus dem besonderen Bananenmehl zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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