Ticker zum Coronavirus in Brasilien: 19. Juni 20 – Über eine Million Covid-Fälle

Einen Tag nachdem das brasilianische Gesundheitsministerium von einer Stabilisierung der Covid-10-Neuinfektionen gesprochen hat, registriert das Land einen Rekord von 54.771 neuen bestätigten Infektionsfällen binnen 24 Stunden. Damit hat nun nach den USA auch Brasilien über eine Million Fälle von Coronavirus-Infektionen.

Massengräber im Norden Brasiliens – Foto: Marcio James/Semcom

Nach den offiziellen Daten des Gesundheitsministeriums sind seit dem Auftreten des ersten bestätigten Covid-19-Falles am 26. Februar bereits 1.032.913 Brasilianer auf Covid-19 positiv getestet worden. Die Zahl der Todesopfer ist am Freitag (19) zum vierten Mal in Folge um über 1.200 Neuzugänge gestiegen. Insgesamt sind in dem südamerikanischen Land bereits 48.954 Menschen an den Folgen der neuen Viruserkrankung gestorben.

Technische Probleme sollen an hoher Zahl von Neu-Infektionen Schuld sein
Dass die Zahl der Coronavirusinfektionen an einem Tag um über 54.000 Neuzugänge gestiegen ist, wird mit Problemen beim virtuellen Registrierungssystem begründet, einer „Instabilität beim Datenexport“, wie es vom Gesundheitsministerium heißt.

Quarantänelockerungen untergraben Isolationserfolg
Während sich Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro nach wie vor gegen die soziale Isolation stellt, zeigen Daten der Stiftung Fiocruz, dass diese in 14 Bundesstaaten des Landes zu einer Verringerung der Neuinfektionen geführt haben. Im Hauptstadtdistrikt und weiteren sechs Bundesstaaten gibt es derzeit hingegen einen sprunghaften Anstieg oder Signale dafür.

Zu ihnen zählen: Goiás, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Paraná, Rio Grande do Sul, Rondônia und Sergipe. In Minas Gerais hatten die Quarantänemaßnahmen zunächst Erfolg. Nach Lockerungen hat sich das Coronavirus in den vergangenen zwei Wochen allerdings stark ausgebreitet. 88 Prozent der Krankenhausplätze für Covid-Patienten sind bereits belegt. In der Diskussion sind deshalb erneute Restriktionen.

Als stabil wird die Situation in Acre, Alagoas, Baia, Maranhão und Roraima eingestuft. Niedrigere Zahlen von Neuzugängen verzeichnen mittlerweile Amazonas, Amapá, Ceará, Espírito Santo, Mato Grosso, Pará, Paraíba, Pernambuco, Piauí, Rio de Janeiro, Rio Grando Norte, Santa Catarina, São Paulo und Tocantins. Allerdings gibt es innerhalb der einzelnen Bundesstaaten große Unterschiede.

So kämpft die Hauptstadt Rio Grande do Nortes (Natal) derzeit mit einer Überbelegung der öffentlichen Krankenhäuser. Ähnlich sieht es in den in São Paulo gelegenen Munizipen Sorocaba und Campinas aus. Dort wurden die Quarantänelockerungen angesichts eines starken Neuanstiegs der Covid-Infektionen und überfüllter Krankenäuser wieder zurückgenommen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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