Die indigene Bevölkerung Brasiliens besteht aus 896.900 Personen

Die Daten des “Censo Demográfico“ (Volkszählung), durchgeführt vom IBGE im Jahr 2010, bestätigen eine indigene Gesamtbevölkerung Brasiliens von 896.900 Personen. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden 305 verschiedene Ethnien identifiziert, davon waren die meisten Angehörige des Tikuna-Volkes, mit 6,8% der indigenen Gesamtbevölkerung. Und es wurden insgesamt 274 verschiedene Sprachen ermittelt. Von den Eingeborenen ab dem fünften Lebensjahr sprachen 37,4% eine indigene Sprache, und 76,9% sprachen nur Portugiesisch.

Die indigenen Völker sind in allen fünf Regionen Brasiliens präsent, ihre grössten Konzentrationen befinden sich allerdings in der Nord-Region – 342.800 – und die geringste Anzahl lebt im Süden – 78.800 Personen. Vom Gesamt der indigenen Bevölkerung Brasiliens leben 502.783 Personen in ländlichen Gebieten, und 315.180 ziehen die urbanen Zonen vor.

Indio-Marcello Casal Jr-ABr

Wie die Untersuchung ergab, beträgt die Zahl der Stadt-Indios 36,2% und die der Indios im Interior 63,8%. Die registrierte Gesamtzahl enthält auch 817.900 Indigene, die sich anhand ihrer Hautfarbe oder Rasse gegenüber dem “Censo“ als solche erklärt haben, und auch die 78.900 Personen, die in indigenen Territorien leben und sich als andersfarbig oder andersrassisch erklärt haben (vor allem Mestizen, 67,5%), sich jedoch als “Indigene“ bezeichnen, entsprechend ihrer Traditionen, Sitten, Kultur und Vorfahren.

Die Zahlen präsentierten auch ein Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern bezüglich der indigenen Gesamtheit: 100,5 Männer gegenüber jeweils 100 Frauen – mit mehr Frauen in den Städten und mehr Männer in den ländlichen Gebieten. Es zeichnet sich ein gewisser Rückgang der maskulinen Vorherrschaft in den ländlichen Gebieten zwischen 1991 und 2010 ab, besonders im Südosten (von 117,5 auf 106,9), im Norden (von 113,2 auf 108,1) und im Zentralen Westen (von 107,4 auf 103,4).

Die Ethnie Tikúna hat die meisten Angehörigen (46.100), ein Ergebnis, das von 85,5% der Personen beeinflusst wird, die in so genannten Indio-Territorien (ITs) leben. Die Eingeborenen der Ethnie Terena lebten dagegen zum grössten Teil ausserhalb ihres Territoriums (9.600).

Die Ethnien Yanomámi, Xavante, Sateré-Mawé, Kayapó, Wapixana, Xacriabá und Mundurukú befanden sich nicht unter den fünfzehn Ethnien, deren grösster Teil ausserhalb seines Territoriums lebt – wohl aber die Baré, Múra, Guarani, Pataxó, Kokama, Tupinambá und Atikum.

Die Untersuchung des “Censo“ hat ebenfalls ergeben, dass bisher 505 Indio-Territorien (ITs) demarkiert worden sind, für deren Ausführung die “Fundação Nacional do Índio“ (FUNAI) verantwortlich ist. Diese Territorien stellen zusammen 12,5% des brasilianischen Territoriums dar (106,7 Millionen Hektar), auf ihnen leben 517.400 Eingeborene (57,7% der indigenen Gesamtbevölkerung).

Nur sechs dieser ITs beherbergten mehr als 10.000 Indios, auf 107 lebten zwischen 1.000 und 10.000, 291 wurden von mehr als 100 bis 1.000 bewohnt, und in 83 ITs lebten bis zu 100 Indios. Das Territorium mit der grössten eingeborenen Bevölkerung gehört den Yanomami – in den Bundesstaaten Amazonas und Roraima – mit 25.700 Angehörigen, das sind 5% der indigenen Gesamtbevölkerung.

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Aus unserer Redaktion · Bildquelle: Marcello Casal Jr | AgenciaBrasil

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