Konflikt zwischen Indios und Fazendeiros fordert Todesopfer

Lideranças indígenas de seis povos (Guarani-kaiowá, Terena, Munduruku, Baré, kambeba e Baniwa) realizam ato em protesto ao assassinato do líder Guarani-Kaiowá, Semião Vilhalva (Marcelo Camargo/Agência Brasil)
Die Guarani-Kaiowá beklagen ein weiteres Todesopfer
Foto: Marcelo Camargo/AgênciaBrasil
Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul spitzt sich der Konflikt zwischen Indios und Fazendeiros zu. Am Samstag (29.) ist dort ein weiterer junger Mann des Volkes der Guarani-Kaiowá gewaltsam ums Leben gekommen. Jetzt will der Bund Militäreinheiten senden, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Schuld an dem Dilemma trägt aber auch der brasilianische Staat, der mit seiner zögerlichen Politik zur Durchsetzung der Rechte der indigenen Völker den Streit um Land anheizt.

Laut dem katholischen indigenen Missionsrat Cimi hat eine Gruppe von Fanzendeiros im Munizip Antõnio João mit Gewalt versucht, das seit August von Indios besetzte Land einzunehmen, wobei der 24-jährige Semião Vilhalva erschossen worden ist. Nach Angaben des Missionsrates sind zudem weitere zehn Indios verletzt worden, unter anderem auch ein Kleinkind mit einem Gummigeschoss, die von der brasilianischen Polizei verwendet werden. Angezündet wurden ebenso etliche Motorräder der Indios.

Der Streit um das Land zieht sich schon seit Jahren hin. Bereits im Jahr 2005 ist das Gebiet als Terra Indígena Nhanderu Marangatu ausgewiesen worden. Im gleichen Jahr hat allerdings der Minister des Obersten Gerichtshofes (STF), Nelson Jobim, die vom damaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva unterzeichnete Ausweisung vorübergehend aufgehoben und eine einstweilige Verfügung zu Gunsten der dort siedelnden Großgrundbesitzer erlassen.

Mit der Entscheidung mussten die Indios ihr Land verlassen und in provisorischen Unterkünften entlang der Staatsstraße unterschlüpfen. Da auch nach zehn Jahren der Rechtsstreit beim STF immer noch nicht entschieden ist, hatten die Ureinwohner Brasiliens im August beschlossen, das Land zu besetzen. Seitdem wurden jedoch massive Bedrohungen und Einschüchterungsversuche beklagt.

Am Montag haben indigene Sprecher nun mit einem Sarg vor dem Kongress, dem Obersten Gerichtshof (STF) und dem Justizministerium protestiert. Sie fordern eine Lösung des Problems und die Durchsetzung ihrer in der brasilianischen Konstitution garantierten Rechte.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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