Mit Samba und jeder Menge Blumenkränze ist am Mittwoch in Rio de Janeiro die Karnevals-Legende Dona Dodô verabschiedet worden. Noch im vergangenen Jahr war das Urgestein des Carnaval Carioca mit 94 Jahren noch bei den berühmten Sambaparaden Rio de Janeiros vor tausenden Zuschauern die Avenida Marquês de Sapucaí tanzend entlang gezogen.
Maria das Dores Alves Rodrigues, wie die zierliche Dame mit bürgerlichem Namen hieß, hat beinahe bis zuletzt bei ihrer geliebten Sambaschule Portela mitgearbeitet. Mit ihrem Verein trat sie zum ersten Mal bei den Sambaparaden im Jahr 1935 auf. Damit die damals noch minderjährige Dodô daran teilnehmen konnte, hatte sie kurzerhand ihr Alter ein wenig nach oben korrigiert. Als Fahnenträgerin hatte sie eine wichtige Rolle inne, ist diese Figur doch eine der neun Bewertungskriterien, aus denen sich die Endnote im Kampf um die Karnevalskrone zusammensetzt. Dodô und ihre Kollegen von der Portela überzeugten damals die Jury und holten sich die begehrte Trophäe. 1970 glänzte sie als „Rainha de Bateria“ und abermals holte sich Portela den Titel der besten Sambaschule Rio de Janeiros. Der damalige Samba-Enredo „Legenden und Mysterien Amazoniens“ wurde nun auch bei der Beerdigung der Ehrenpatin Portelas gespielt.
Tia Dodô, Tante Dodô, wie sie von allen genannt wurde, blieb ihrer Sambaschule über 80 Jahre lang treu. Sie wirkte drei Jahrzehnte lang bei den Paraden und acht Jahrzehnte im Hintergrund bei den aufwändigen Vorbereitungen mit. Aktiv war sie für den Karneval Rio de Janeiros bis kurz vor dem 22. Dezember, als sie aufgrund gesundheitlicher Probleme in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Noch am vergangenen Sonntag feierte sie dort ihren 95. Geburtstag.