Brasilien: Wasserknappheit wirkt sich auf Karneval aus

cantareiraDie Wasserknappheit im Südosten und zentralen Westen Brasiliens wirkt sich auch auf den Karneval 2015 aus. In São Paulo hat ein Stadtrat beantragt, den diesjährigen Karneval ausfallen zu lassen, um Wasser zu sparen. Im Bundesstaat Minas Gerais haben bereits etwa ein Dutzend Städte angekündigt, dieses Jahr auf die Karnevalsaktivitäten zu verzichten. Ein Umdenken hat ebenso bei den Sambaschulen von Rio de Janeiros eingesetzt, die den Einsatz von Wasser bei ihren Allegorien einschränken.

Noch ist offen, ob der Antrag des Grünen-Stadtrats Gilberto Natalini Erfolg haben wird. Mit Verweis auf die derzeitige Krise bei der Trinkwasserversorgung hat sich dieser an den Bürgermeister São Paulos und den Gouverneur des Bundesstaates gewandt. Erreichen will er, dass auf den Karneval in der Megametropole dieses Jahr verzichtet wird, um die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zu sichern, wie er sagt. Die Karnevalsparaden ziehen indes etwa 120.000 Touristen an. Zum Straßenkarneval mit seinen Umzügen werden zudem etwa vier Millionen Menschen erwartet.

Bereits angekündigt wurde hingegen ein Karnevalsverzicht in über zehn Städten des Bundesstaates Minas Gerais, in dem das Wasser bereits in einigen Munizipien rationiert ist. Die Karnevalshochburg Ouro Preto hält hingegen an der Durchführung fest. Allerdings wurde auch dort bereits ein „Rodízio“ eingeführt, nach dem die Leitungen der verschiedenen Viertel nur in einem bestimmten Rhythmus mit Wasser bestückt werden.

In Rio de Janeiro haben die Sambaschulen selbst Maßnahmen ergriffen, um Wasser zu sparen. Die Sambaschule Unidos do Viradouro hatte eigentlich vorgesehen, 40.000 Liter Wasser bei einer ihrer Allegorien einzusetzen. Angesichts der Krise wurde die Menge auf 10.000 Liter reduziert. União da Ilha do Governador will ganz auf Wasser verzichten und stattdessen spezielle Lichteffekte nutzen. Für das Bad der Kleopatra haben sie zudem eine Überraschung ohne Wasser angekündigt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Handout/Sabesp

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