Die Gruppe Monobloco eröffnet die 15- Jahr-Feier mit ihrer Biografie

foto_monoblocoMonobloco (auch bekannt als Monobloco Show) ist eine brasilianische Musik-Gruppe, die im Jahr 2000 von Celso Alvim, Mário Moura, Sidon Silva, C.A Ferrari und Pedro Luís gegründet wurde – alle von der Band “Pedro Luís e a Parede“. Die Gruppe erschien mit dem Samba und auch anderen, dem Samba angepassten Kompositionen aus der MPB (Brasilianische Volksmusik). Sie machte sich einen Namen mit der Anpassung verschiedenster musikalischer Stilarten an den Samba und befindet sich unter den brasilianischen Bands mit den meisten Präsentationen innerhalb eines Jahres.

Im Jahr 2000 begann die Gruppe Monobloco mit einem Workshop in der Absicht den interessierten Personen den Umgang mit Schlaginstrumenten beizubringen. Ende des ersten Jahres präsentierten sie sich in einer Parade in Rio de Janeiro und wurden als “Bloco“ offiziell registriert.

2008, in Ozeanien, nahm die Monobloco am “Sydney Festival“, in Australien teil, und am “Jambalaya Festival“ in der Stadt Rotorua, in Neuseeland.

Die Gruppe präsentierte sich in weiteren internationalen Shows und veranstaltete Percussion-Workshops in Irland, Grossbritannien und Dänemark.

Wer die Monobloco erlebt, wie sie die Massen zum Karneval animiert, kann sich nicht vorstellen, wie schwierig der Anfang für die Gruppe gewesen ist. “Als sie ihr erstes Fest im Club Malagueta, in São Cristóvão, veranstalteten, kam überhaupt niemand hin“, erzählt der Journalist und Schlagzeuger Leo Morel, der die Geschichte der Gruppe in der Biographie “Monobloco – 15 Jahre“ (Editora Azouge, 300 Seiten, R$ 50) aufgezeichnet hat. Und er erinnert sich daran, dass unglaublicherweise der Erfolg des “Bloco“ in São Paulo seinen Anfang nahm. “Das deshalb, weil “Pedro Luís e a Parede“ (die Gründer) beim SESC von Vila Mariana einen Percussion-Workshop ins Leben gerufen hatten – und der kam so gut an, dass sie beschlossen, ihn auch in Rio einzurichten“.

Das Blatt wendete sich, als ein anderer, sehr viel älterer “Bloco“, der “Suvaco de Cristo“, seine Proben im “Clube Condomínio“ einstellte, einem Club, der im entfernten Stadtteil Horto, in Rio de Janeiro, gelegen war, weit hinter dem “Jardim Botânico. “Und die Gruppe Monobloco wurde eingeladen, deren Lücke wieder zu schliessen – an einem so ungewöhnlichen Platz, nicht wahr“?, scherzt Leo, der sich damals unter dem Publikum befand und sich nicht mal genau daran erinnert, warum und wie es ihn dorthin verschlagen hatte. “Herbert Vianna (von den Paralamas do Sucesso), der bis heute der Pate der Gruppe ist, beteiligte sich an ihrer ersten Präsentation, und deshalb füllte sich der Zuschauerraum. Niemand wusste, ob das nun eine Show der Paralamas, der Suvaco de Cristo oder der Monobloco werden sollte“! Und es wurde ein Erfolg: Zweitausend Personen hatten Spass an dem Fest. “Und es standen weitere zweitausend vor den Türen, für die es keinen Platz mehr gab“, erinnert sich der Journalist.

Die 15 Jahre der Monobloco wird in diesem Jahr (2015) gefeiert, aber Leo – der die Perkussion des Bloco beim Karneval zu verstärken pflegt – brachte die Biographie bereits im letzten Dezember heraus. Der Journalist hat dafür fast 50 Interviews geführt, mit Musikern, die Mitglieder im Monobloco gewesen sind und Freunden, wie zum Beispiel Elza Soares, Lenine und Fernanda Abreu.

Leo erklärt in dem Buch, wieviel der Carioca-Karneval der Gruppe Monobloco zu verdanken hat. “Sie haben Samba mit Tim Maia, Jorge Ben Jor, Paralamas gemischt und Jugendliche angelockt, die nicht mal ihren Stil mochten, sondern interessiert waren, Schlagzeug zu erlernen. Das erscheint ganz natürlich, ist aber ein neues Phänomen“, erzählt er. “Früher haben viele Blocos ihre Perkussionisten für die Paraden aus Samba-Schulen unter Vertrag genommen. Die Gruppe Monobloco schuf ihre eigene Perkussion und die eigenen Maestros. Und daraus entstanden auch jene Blocos, die sich mehr zum Pop entwickelten“.

Pedro Luís, ganz stolz, gestaltete die Einleitung des Buches. “Der Leo hat alles historisch und prähistorisch betextet. Er hat den Ochsen Namen gegeben, wo immer er konnte. Und die Herde ist gross“!, scherzt er. Nicht nur gross – enorm! Beim Karneval bringt es der Bloco auf 200 und mehr Mitglieder.

“Der Bloco paradierte in der Gávea, dann wurde dieser Stadtteil für ihn zu klein. Sie begaben sich nach Copacabana, und die Copa wurde zu klein“!, sagt Leo enthusiastisch. Als sie im Stadtzentrum paradierten, brachten sie 2014 an die 450.000 begeisterte Mitmarschierer zusammen. “Sie kündigen eine bestimmte Anfangszeit an und kommen dann ein paar Stunden früher, um ungestört arbeiten zu können, denn um alle Vorbereitungen zu treffen, müssen sie zwischen 6:00 und 7:00 Uhr früh zur Stelle sein“.

Auf Tournee ist die Gruppe kompakter – zirka 30 Musiker. Trotzdem gibt es viel Arbeit für sie. “Das ist eben nicht so, wie bei einem Jazz-Trio, nicht wahr“, wirft Leo ein und erinnert daran, dass der Monobloco wie ein Unternehmen funktioniert, und die Musiker, die beim Karneval auftreten, sogar versichert sind.

Als die internationalen Tourneen begannen, häuften sich auch die lustigen Geschichten. “Zu Beginn konnten nur wenige Musiker Englisch. Bei der ersten Tournee durch England, als sie mit ihren Instrumenten eintrafen – eine riesige Menge Leute, und alle staunten. Sie liessen den Maestro (der Perkussion) Maurão in einem Salon wartend zurück, und der war furchtbar hungrig. Da fing er an in Portugiesisch zu schreien: “Meu irmão, tô com fome! Me dá comida“! (Mein Bruder, ich hab Hunger! Gib mit was zu essen!), erzählt Leo.

Die Gruppe Monobloco plant verschiedene Feste im Verlauf des Jahres 2015, um die 15 Jahre ihres Bestehens gebührend zu feiern, noch gibt es aber dazu keinen Kommentar. Bisher enthält ihre Agenda Events wie die Silvester-Shows 2015 – die Gruppe teilt sich in zwei und trat gleichzeitig in Manaus (Amazonas) und Recife (Pernambuco) auf. Ab dem 30. Januar besetzt sie die ”Fundição Progresso“ an jedem Freitag bis zum Karneval. Am 22. Februar , dem Karnevals-Sonntag, findet die grosse Parade durch die Innenstadt von Rio de Janeiro statt. “Das ist die grossartige Visitenkarte des Monobloco. Viele Leute haben da zum ersten Mal Gelegenheit, den Monobloco-Sound gratis zu erleben“, freut sich Leo Morel.

Diskografie

  • Monobloco 10 (2010)
  • Monobloco: ao vivo (2006)
  • Monobloco (2000)
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Aus unserer Redaktion · Bildquelle: Monobloco

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