Zwischen Samba und Rock: Das sind die heissesten Events in Rio

Strahlende Sonne, Strand, leckere Cocktails und Samba Musik im Hintergrund. So in etwa sieht das Kopfkino aus, wenn man an Rio de Janeiro denkt. Die Wirklichkeit ist diesem Bild sehr nah, doch Rio hat noch viel mehr zu bieten. Das Herz Brasiliens ist vielseitig und zahlreiche Events begeistern Rock und Samba-Fans gleichermassen.

Rock in Rio ist eines der grössten Musikevents auf der ganzen Welt und wurde von Roberto Medina gegründet. In einer für Brasilien schweren Zeit wollte der Inhaber einer Werbeagentur eine Veranstaltung mit globaler Bekanntheit schaffen. Das Rock-Festival fand so erstmalig 1985 statt, erfolgreiche Künstler wie Tina Turner, Nena, Ozzy Osbourne, AC/DC und Rod Stewart standen auf dem Line-up. Rock in Rio war so erfolgreich, dass 1991 und 2001 weitere Veranstaltungen folgten. 1991 konnte sogar ein Rekord aufgestellt werden, denn die Gruppe a-ha spielte vor insgesamt 195.000 Zuschauern. Das dritte Festival stand unter dem Motto „Rock in Rio für eine bessere Welt“, die Einnahmen wurden für viele soziale Projekte gespendet. Die sogenannte „Cidade do Rock“ lockte Fans aus der ganzen Welt und machte das Festival zu einem einmaligen Erlebnis. Die nächsten Veranstaltungen fanden 2004, 2006, 2008, 2010, 2012 und 2014 in Madrid und/oder Lissabon statt, 2015 feierte Rock in Rio seine Premiere in Las Vegas. Dieses Jahr findet die Veranstaltung nach 2011, 2013 und 2015 erneut zu seinem Ursprung zurück, vom 15. bis 17. und 21. bis 24. September wird in Rio de Janeiro wieder gerockt, was das Zeug hält.

Neben Rock in Rio ist der Karneval wohl das weltweit bekannteste Event, bei dem alljährlich die Samba-Schulen des Landes mit ihren besten Tänzerinnen zeigen, wofür sie das ganze Jahr über hart trainiert haben. Der Karneval geht auf eine jahrhundertealte christliche Tradition zurück und wurde in Rio erstmalig 1970 als organisierter Karnevals-Ball gefeiert, bei dem allerdings Polka und Walzer getanzt wurden. Das portugiesische Fest „Entrudo“ soll den Karneval dabei beeinflusst haben. Das Wort kommt von „carne vale“ und bedeutet so viel wie „Abschied vom Fleisch“. Die wochenlange Karnevalsfeier läutet damit die Fastenzeit ab Aschermittwoch bis Ostern ein und begeistert Besucher weltweit. Erst 1917 kamen der Karneval und Samba zusammen. Dieser lebensbejahende Tanz stammt ursprünglich aus Angola und Westafrika und gehört mittlerweile zu dem brasilianischen Lebensalltag. Je mehr das Interesse dafür wuchs, desto mehr Verbände wurden gegründet. In den 20er Jahren führte das schliesslich zu der Gründung des Verbands von Sambaschulen, die den Karneval ausrichteten.

Heute wird der Karneval von der Liga Independente das Escolas de Samba do Rio de Janeiro (LIESA) und dem Tourismusbüro der Stadt organisiert. Sobald das Fest vorüber ist, fangen die Sambaschulen mit der Organisation des nächsten Karnevalsumzugs an und wählen dabei ein individuelles Thema. Ähnlich wie beim Fussball gibt es vier Ligen, die erste Liga ist dabei natürlich das Ziel einer jeden Schule. Das 1984 erbaute Sambódromo ist eine lange Tribünenstrasse, auf der sich jede Sambaschule für je 90 Minuten an vier aufeinanderfolgenden Nächten präsentiert. Die finale Punkteauszählung am Aschermittwoch legt fest, welche Gruppe wie viele Punkte erhält und zu welcher Liga auf- oder absteigt. Gäste aus der ganzen Welt nehmen an diesem Samba-Spektakel teil und auch Prominente wie Rihanna oder Megan Fox werden gerne gesichtet. Samba bedeutet Energie und Lebensfreude, der sich durch den Karneval und seine internationalen Besucher in die ganze Welt trägt. Selbst in der digitalen Unterhaltungsbranche findet man Sonne und Samba in Form authentisch dem Lebensgefühl empfundener Slots oder weiterer digitaler Unterhaltungsmedien. So lehren heutzutage YouTube-Videos den Tanz und die TV- bzw. Kino-Produzenten greifen gerne auf das Thema zurück, wenn es um südamerikanische Lebensfreude geht. Samba ist somit ein echter Alleskönner.

Abgesehen von diesen zwei grossen Festivals gibt es zahlreiche andere Feste, die in Rio jedes Jahr gefeiert werden. Der 20. Januar ist der landesweite Feiertag São Sebastião, an dem an den christlichen Märtyrer Sankt Sebastian mit einer Prozession in der ganzen Stadt erinnert wird. Während der Festa Junina werden mehrere Heilige der römisch-katholischen Kirche zelebriert, die im Juni geboren wurden. Besonders der Heilige Johannes steht bei den Feierlichkeiten im Mittelpunkt. An öffentlichen Orten werden Lagerfeuer angezündet, Spiele veranstaltet, getanzt und gesungen.

Die Rio de Janeiro Gay Pride Parade findet im November am Copacabana Strand statt und dauert eine Woche. Seit über 20 Jahren setzt sich die LGBT Community für die Rechte der Homosexuellen ein und feiert ein prunkvolles Fest in der Hauptstadt Brasiliens. Rio kennt keine Einschränkungen und so ist Silvester ebenfalls ein Erlebnis. Die ganze Stadt ist geschmückt und bietet Shows, Konzerte und Feste, um das kommende Jahr zu feiern. Es spielen Bands, aber auch DJs und bieten neben der traditionellen Musik auch Trance oder House an. Vor allem an der Copacabana ist das 30-minütige Feuerwerk einen Besuch wert.

Rio präsentiert seinen Besuchern das ganze Jahr über heisse Rhythmen, Musik für jeden Geschmack und Abwechslung. Damit darf dieses Traumziel auf keiner Reiseliste fehlen.

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