Wasserknappheit in Brasiliens Stauseen

usina_ItaIn Brasiliens Stauseen herrscht Wasserknappheit. Ausbleibende Regenfälle haben dazu geführt, dass der Wasserspiegel in den Reservoirs der Stromkraftwerke auf bis zu 35 Prozent abgesunken ist. Betroffen ist vor allem der Nordosten. Noch ist die Stromversorgung jedoch gewährleistet, wie es heißt.

Während in den brasilianischen Bundesstaaten Espírito Santos und Minas Gerais starke Regenfälle und Überschwemmungen tausende Menschen obdachlos gemacht haben, fehlt in anderen Gebieten Brasiliens Wasser. Und das, obwohl die Regenzeit längst schon begonnen hat. Doch sind die Niederschläge in einigen Regionen Brasiliens bisher ausgeblieben oder schlichtweg zu gering.

Am stärksten betroffen ist der Nordosten. Dort wird der Wasserstand mit lediglich 34,88 Prozent angegeben. Im Südosten Brasiliens liegt das Niveau bei 43,3 Prozent, im Norden bei 48,6 Prozent und im Süden bei 57,5 Prozent. Die Regenfälle in den vergangenen Wochen in Minas Gerais und Espírito Santos lassen die Stromerzeuger jedoch hoffen, dass sich die Stauseen langsam wieder füllen werden.

Der Rio São Francisco, der in Minas Gerais entspringt, führt dennoch so wenig Wasser wie schon seit Jahren nicht mehr. In Medienberichten ist die Rede von der größten Trockenheit seit zwölf Jahren. Aus dem sonst gewaltigen und reissenden Fluss ist ein schleichendes Gewässer geworden, das von Sandbänken und Inseln gekennzeichnet ist. Sie gehen indes nicht nur auf die fehlenden Niederschlagsmengen zurück. Abgeholzte Ufer tragen seit Jahren zur Versandung des Flusses bei. Der Rio São Francisco spielt allerdings für die Energieversorgung Brasiliens eine wichtige Rolle. Kraftwerke entlang des Flusses sind für 97 Prozent des Stromes verantwortlich, der für den Nordosten des südamerikanischen Landes erzeugt wird.

Noch ist die Energieversorgung gewährleistet, auch wenn die Wasserstände in den Stauseen der Kraftwerke niedrig sind. Doch ist in Brasilien derzeit Sommer, was einen höheren Energiebedarf bedeutet. Verursacht wird dieser vor allem durch den verstärkten Einsatz von Ventilatoren und Klimaanlagen, um der tropischen Hitze entgegen zu wirken.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Wikimedia

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