Covid-19: Zahl der Neuinfektionen und Todesopfer in Brasilien weiter sinkend

Die Intensität der Coronavirus-Pandemie scheint sich in Brasilien weiter abzuschwächen. Laut Our World in Data hat die durchschnittliche Zahl der täglichen Neuinfektionen im Vergleich zu vor zwei Wochen um 10 Prozent abgenommen. Allerdings werden weiterhin pro Tag offiziell im Durchschnitt etwa 30.000 Neuinfektionen und 700 Todesopfer registriert.

Maskenabgabe in Recife mit Tür-zu-Tür Aktion – Foto: Andrea Rego Barros/PCR

Seit Beginn der Pandemie sind in Brasilien bereits über 4,3 Millionen Menschen positiv getestet worden. Mehr Fälle wurden lediglich in Indien und den USA registriert. An Covid-19 gestorben sind in dem südamerikanischen Land 132.006 Menschen.

Brasilien ist damit weltweit das Land mit der zweithöchsten Zahl an Covid-19-Todesopfern. Hoch ist ebenso die Todesrate. Die wird vom Gesundheitsministerium mit 628 pro einer Million Einwohner angegeben. Unter den G-20-Ländern steht Brasilien damit an der Spitze.

Anders als in Europa nehmen die Neuregistrierungen in Brasilien seit zwei Wochen jedoch kontinuierlich ab, nachdem beinahe über sechs Monate hinweg immense Zunahmen verzeichnet worden waren. Spezialisten stufen die aktuelle Situations dennoch als “intensiv“ ein. In den Krankenhäusern hat sich die Situation jedoch beruhigt.

Zwar gibt es derzeit über 600.000 aktive Covid-19-Fälle, die Kapazitäten der Krankenhäuser scheinen momentan jedoch ausreichend. In vielen Hauptstädten der Bundesstaaten wurde ebenso mit dem Abbau der provisorischen Krankenstationen und Feldlazaretten begonnen.

Bei der Wiederöffnung der Schulen scheiden sich indes die Geister. In der Amazonashauptstadt Manaus ist Anfang August der Schulunterricht wieder aufgenommen worden. Dort haben sich trotz strikter Hygienemaßnahmen jedoch in kurzer Zeit etliche Lehrer mit dem neuen Coronavirus angesteckt.

Einzelne Bundesstaaten wie Paraná haben deshalb einen weiteren Aufschub des Schulunterrichts mit Anwesenheitspflicht angekündigt.

Während Spezialisten und Epidemiologen von einer Instabilität sprechen und vor erneuten Anstiegen warnen, sind Teile der Bevölkerung immer weniger bereit, sich an Vorsichtsmaßnahmen zu halten.

Bei Sommerwetter haben sich an den vergangenen Wochenenden tausende Menschen an den Stränden Rio de Janeiros und andernorts getummelt, ohne Abstandsregeln einzuhalten oder Mundschutz zu tragen. Berichtet wurde ebenso von eigentlich noch verbotenen Festen mit mehr als 4.000 Teilnehmern.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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