Estácio de Sá eröffnet Sambaparaden der Elitegruppe in Rio de Janeiro

Die Estácio de Sá hat Sonntagnacht den berühmten Reigen der Sambaparden der Elitegruppe in Rio de Janeiro eröffnet. Sie präsentierte mit 3.200 Komponenten und 29 alas (Themengruppen) eine wahre Prozession. Sie zelebrierten den Glauben und allen voran den Schutzpatron Rio de Jeneiros, den São Jorge (heiliger Georg).

Nachdem Estácio de Sá im 2015 in der “Grupo de Acesso“ gewonnen hat, hat sie nach acht langen Jahren am Samstag ihr Comeback in der Elitegruppe gegeben.Zum letzten Mal war sie Champion im Jahr 1992.

Die Frontkommission zeigte ein eindrucksvolles Duell zwischen Gut und Bös. Gigantische Puppen brachten dabei ein Pferd in Form einer Marionette zur Welt, den heiligen Georg und ebenso den von Georg besiegten Drachen. An den Fäden des Pferdes gezogen, schien dieses zu galoppieren.

Der Drachen wurde ebenso von der „rainha da bateria“ (Königin der Percussion-Gruppe), Luana Bandeira, verkörpert. Eigentlich wollte sie auf der Avenida während der Parade Feuer spucken. Zwei Monate lang trainierte sie dafür. Allerdings hat die Feuerwehr den Akt nicht genehmigt. “Ein Drache muss Feuerspucken, nicht wahr?“, sagte Luana, die weinte als ihr dies untersagt wurde.

Für Bewunderung sorgten neben den mit Ledlichtern geschmückten allegorischen Wagen auch die Bewegungen, die von Choreograf Márcio Moura kreiert wurden sowie der Auftritt des Direktors der Sambaschule Jorge Fernando und den sieben Engeln.

Als Wiege der Zivilisation in Kappadozien präsentierte sich der Wagen, mit dem die alas eröffnet wurden. Auf ihm tauchte der Löwe, das Wappentier der Estácio de Sá auf. In seiner Folge wurden die Jugendjahre des heiligen Mannes mit mehreren Themengruppen verkörpert.

Der zweite allegorische Wagen war am “Höllentor“ von Auguste Rodin inspiriert. Räder mit Messern, Lanzenspitzen und anderem sollten das Leiden des Heiligen symbolisieren. Folterszenen und auch sein Tod wurden ebenso in den Themengruppen dargestellt.

Der dritte Wagen zeigte São Jorge im Camelot mit seinen Anhängern, unter ihnen der englische Adel und König Arthur. Die britische Königin wurde dabei von Ivete Dugliese verkörpert. König Richard Löwenherz wurde mit dem fünften Wagen präsentiert, der ebenso die Kreuzzüge darstellte.

Die Verbindung São Jorges mit Brasilien verdeutlichte der sechste allegorische Wagen. Der heilige Georg gilt als einer der wichtigsten Schutzheiligen des Landes. Auch in den afrobrasilianischen Religonen wird ihm ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Mit einer Performance wurden zudem die zu Fronleichnam erstellten Blumenteppiche gezeigt. Der siebte Wagen zeigte schließlich den heiligen Georg wie er bei Vollmond gegen den Drachen kämpft.

Aber auch Zwerge, Einhörner, Hexer und Drachen tanzten auf der Aenida. Die Mitglieder der Percussion-Gruppe traten hingegen unter Mestre Chuvisco als römische Soldaten auf. Zum Abschluß der Parade wurden rote Rosen verteilt, als Symbol für die Segnung des heiligen Mannes.

Als Kaiserin Teodora und Kaiser Justiniano trat das Paar “Mestre-sala“ und die “Porta-bandeira“ auf.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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