Karneval: Gefährliche Mikro-Plastikteilchen in Flüssen, Seen und Meer

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Bald werden sich in den brasilianischen Städten Touristen und Bewohner wieder mit Glitter und Schimmer für den Karneval schmücken. Wissenschaftler und Umweltschützer schlagen in den Medien und sozialen Netzwerken derzeit allerdings Alarm, weil die Mikro-Plastikteilchen in Flüssen, Seen und Meer enormen Schaden anrichten.

Es gibt ihn zum Aufsprühen, in Gelform, als Paste und auch in Trockenform zum Werfen. Er landet auf Straßen und Plätzen und mit dem Regen sowie ebenso nach dem Duschen in der Kanalisation und eben letztlich in den Gewässern. Nach einer 2015 veröffentlichten Studie gelangen jährlich acht Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane, der Großteil davon in Form von kleinen Partikeln.

Nicht nur Delphine und Wale verschlucken die Plastik-Mikropartikel. Wie Meeresbiologin Camila Domit in einem Interview erklärte, werden kleine Fische und selbst Wirbellose vom Glanz des Glitters und der weniger als fünf Millimeter umfassenden Plastikteilchen angezogen.

Dass sie im Organismus der Tiere Schaden anrichten wurde laut Domit mit Studien bereits belegt. Jetzt wollen die Forscher herausfinden, wie sich diese Partikel auf die Gesundheit der Menschen auswirken, die Fische und Vögel (Hühner) verspeisen.

Aufgerufen wird dazu, im diesjährigen Karneval keinen Glitter oder Schimmereffekt zu benutzen. Wer dennoch nicht auf den Glanz verzichten will, der sollte auf ein biologisch abbaubares Produkt zurückgreifen, so die Empfehlung einiger Umweltschützer Brasiliens.

Vom Glitter abgesehen können Mikro-Plastikpartikel aber auch von anderen Produkten stammen, wie Peelings, Kleidung aus Kunstfasern und auch von manchen Zahncremes.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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