Jubiläumsausgabe Rock in Rio bricht einmal mehr Rekorde

Kaum sind beim Rock in Rio die letzten Lieder verklungen wird schon an den nächsten Ausgaben gearbeitet. Geht es nach dem Schöpfer des Musik-Spektakels, Roberto Medina, werden künftig alle Kontinente in den Genuß des Festivals “Made in Rio de Janeiro“ kommen. In Brasilien schwelgen die Fans indes noch vom aktuellen Giga-Event, der die Massen begeistert und Jung und Alt vereint hat.

Cidade Rock_Alexandre Macieira Riotur

Vergnügungspark mit Achterbahn und Riesenrad, eine Seilrutsche über das Publikum vor der Bühne Palco Mundo hinweg, Hochzeiten in der in der Cidade do Rock eigens aufgebauten Kapelle, jede Menge Musik und hunderttausende begeisterte Fans haben die Ausgabe zum 30. Jubiläum des Rock in Rio gekennzeichnet. Für das Publikum hat es vom 18. bis zum 20. und 24. bis zum 27. insgesamt 91 Stunden Musik und Fest gegeben. Nebenbei wurde noch der Umwelt gedacht. Rod Stewart, Queen, Metallica, Katy Perry und etliche andere Musiker und Bands haben fleißig ihre Guitarren unterzeichnet und für eine Versteigerung gespendet und somit die Pflanzung von über 110.000 Bäumen am Ufer des Flusses Gandu garantiert.

Für Furore und Rekorde hat das Festival ebenso im Internet gesorgt. Kaum ein Ereignis gab es, das nicht gepostet oder getwittert wurde, sei es der Look von Rihanna, die Tonprobleme beim Metallica-Auftritt, das Aussehen Elton Johns oder der Sturz des Faith No More Sängers Mike Patton. Der wollte sich eigentlich ins Publikum werfen, verfehlte dieses aber und landete auf dem Boden.

Der Online-Datenverkehr während der sieben Rocktage soll dreimal so hoch gewesen sein wie beim Festival im Jahr 2013. Nach Angaben der Telefongesellschaft, die den Event gesponsert hat, sind 9,17 Terabytes angefallen, ein Volumen, das dem Upload von 2,5 Millionen hochauflösenden Fotos entspricht oder 9,9 Millionen Fotos in normaler Qualität.

Für einien Rekord hat auch das Wetter gesorgt. Immerhin blieb die Jubiläumsausgabe beinahe vom strömenden Regen verschont. Doch selbst der starke Regen in der Rocknacht vom Sonntag hielt die Fans nicht vom Feiern ab. Abgesehen davon strahlte die Sonne beinahe über das ganze Festival unerbärmlich hinweg und sorgte am Donnerstag (24.) für eine Höchsttemperatur von 41,3 Grad Celsius, was selbst bei den leicht bekleideten Musikfans in der Cidade do Rock zu einer Suche nach ein wenig Schatten geführt hat.

Nur die ganz eingefleischten Rock-in-Rio-Fans, die ließen sich auch von der Hitze nicht abhalten, in Verkleidung zu erscheinen, als Batman oder Jack Sparrow. Manche ließen sich in den vergangenen Monaten auch einen Schnauzer wachsen, um als Freddie Mercury aufzutreten. Zu sehen waren auch etliche „Katy Cats“, junge Frauen mit bunten Haaren und greller Kleidung im Stil der Sängerin Katy Perry.

Etliche Kuriositäten prägten den größten Musik- und Unterhaltungsevent der Welt. Die brasilianische Musikicone mit der starken Stimme, Alcione, kam beispielsweise in einem T-Shirt mit dem Konterfei von Axl Rose von den Guns N’Roses. Der twitterte ihr ein Dankeschön zu. Alcione hat am letzten Festivaltag bei der 450-Jahrfeier Rio de Janeiros gemeinsam mit etlichen Musikgrößen des Landes die Stadt am Zuckerhut musikalisch gefeiert.

Jetzt müssen die brasilianischen Fans erst einmal zwei Jahre warten. Spekulationen darüber welche Bands und Musiker beim für 2017 in Rio de Janeiro geplanten Rock in Rio auftreten werden, gibt es allerdings schon jetzt. Bruce Springsteen ist einer von ihnen. Davor wird es allerdings eine Ausgabe im protugiesischen Lissabon geben. Dort findet das nächste Rock in Rio vom 20. bis zum 28. Mai 2016 statt.

Gemeinsam haben die 15 in den vergangenen 30 Jahren stattgefundenen Rock in Rios in Lissabon, Portugal, Brasilien und den USA über 8,2 Millionen Menschen agezogen, die Jubiläumsausgabe nicht mitgerechnet. Aufgewartet wurde dabei mit 1.359 Musikbands, 1.200 Stunden Rock, Pop, Heavy Metal und Reggae wurden gespielt und über eine Milliarden Menschen auf der ganzen Welt haben das Festival via Fernseher verfolgt.

Derzeit soll es Verhandlungen mit einem Land im Nahen Osten geben, wie Medina bei einer Pressekonferenz verraten haben soll. Anfragen habe es auch schon aus China gegeben. Dort sei jedoch eine Garantie gefordert worden, dass die Musiker keine politischen Statements während des Konzerts abgeben. Ein Rock in Rio wird es in China deshalb nicht so schnell geben. Auch eine Ausgabe in Argentinien steht wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage des Landes weiterhin in den Sternen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Alexandre Macieira / Riotur

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