Mit einer Zeit von 46s72 hat Alison dos Santos beim 400 Meter Hürdenlauf im olympischen Stadion von Tokio Bronze geholt. Nur der Norweger Karsten Warholm und der Amerikaner Rai Benjamin waren schneller als der Brasilianer. Karsten Warholm hat bei dem Rennen mit 45s94 zudem für einen Weltrekord gesorgt.
Einen Rekord hat auch der Brasilianer erzielt. Der 21-Jährige hat den von ihm selbst erst vor wenigen Tagen aufgestellten südamerikanischen Rekord gebrochen.
Wie Kunstturnerin und Olympia-Siegerin Rebeca Andrade hat auch Alison dos Santos über ein soziales Projekt zu trainieren angefangen. Von Lehrern des Projektes vom Instituto Edson Luciano Ribeiro ist er in einer Schule entdeckt worden. Damals war er 14 Jahre alt, bereits 1,85 Meter groß und von athletischer Figur, wie die Trainer des Projektes befanden.
Der Einladung, am Leichtathletik-Sozialprojekt in seiner Heimatstadt São Joaquim da Barra teilzunehmen ist er aber nicht gleich gefolgt. Wegen seiner Narben an Kopf und Arm war er zunächst zu scheu. Die Narben hat er sich als Baby durch Verbrennungen zugezogen, nachdem ein Topf mit heißem Öl auf ihn gefallen war.
Mittlerweile ist der zwei Meter große Leichtathlet nicht mehr ganz so scheu und zählt zu den weltbesten Hürdenläufern.
Eine Medaille beim Laufen ist von Brasilianern seit 1988 nicht mehr errungen worden. Damals schaffte Robson Caetano im 200 Meter Lauf ebenso Bronze.