Bei sieben Fußball-Weltmeisterschaften hat er in den Stadien die Seleção angefeuert. Clóvis Acosta Fernandes war Brasiliens berühmtester Fan, genauer gesagt Fan der Seleção. In den Stadien der Welt schwenkten brasilianische Kameras stets auf ”den torcedor nº 1 do Brasil” (Brasiliens Fan Nummer Eins) und zeigten den lachenden Südamerikaner, der immer mit einer Nachbildung des begehrten Pokals reiste. 2015 ist der Superfan gestorben. Aber er hat für einen Nachlass gesorgt.
Schnell erhielt Clóvis den Spitznamen ”Gaúcho da Copa“ (WM-Gaúcho). Gaúchos, so werden die Bewohner des südbrasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul genannt. Mit den Jahren schaffte es der charismatische und fröhliche Gaúcho zur Berühmtheit. Der brasilianische Fußballverband CBF hat ihn geehrt und selbst aus dem Buckingham Palast hat er Post als Anerkennung für seinen Einsatz für den Sport und sein Land erhalten.
Clóvis‘ Markenzeichen: ein dicker Schnauzer, sein mit Anstecker gespickter Hut, ein goldenes Pokalimitat und ein breites Lachen.
Seine Leidenschaft hat er auch weitergeführt, als seine beiden Söhne auf die Welt kamen. Er nahm sie einfach mit, um gemeinsam mit ihnen die Seleção in den Stadien der Welt anzufeuern und sie in die Kunst des Superfans einzuführen.
2015 ist der ”Gaúcho da Copa“ gestorben. Seine Tradition lebt aber weiter. Die wird von seinen beiden Söhnen Frank und Gustavo fortgeführt. Logisch sind die beiden jetzt auch in Qatar dabei.
Das Auftaktspiel der Canarinhos gegen Serbien haben sie zwar verpasst. Beim Spiel gegen die schweizerische Nationalelf am Montag (25.) werden sie aber im Stadion in Qatar mitfiebern. Die Verzögerung hat sich ergeben, weil sie erst noch das notwendige Geld für die weite Reise zusammenbringen mussten.
Hilfe in letzter Minute haben sie von brasilianischen Unternehmen erhalten. Unterstützt werden sie aber auch mit Tipps und Verbindungen von Brasilianern auf der ganzen Welt. Schließlich führen sie die Tradition ihres berühmten Vaters weiter als ”Gaúchos da copa“.