Die Hauptattraktion für den Besucher sind wie erwähnt zweifellos die lieblichen Stände der 230 Kilometer langen Küste von Alagoas, wo man zwischen vorgelagerten Riffen auch fantastische Tauchgründe finden kann. Manche Strände sind bevölkert und andere wiederum sind menschenleer und wenig bis gar nicht bekannt im internationalen Tourismus, aber alle sind schlichtweg erstklassig!
Beginnen wir mit dem Küstengebiet nördlich von Maceió, auch „Costa dos Corais“ (Korallenküste) genannt. Wenn wir uns für einen einzigen Streifen der 7.800 km langen Küste Brasiliens entscheiden müssten, um uns dort mehrere Wochen aufzuhalten, dann wäre es dieser.
Die Strände sind hier relativ unberührt, typisch tropisch, das Wasser ruhig – weil durch vorgelagerte Korallenbänke geschützt – und warm. Bei Ebbe entdeckt man unzählige Natur-Pools zwischen den Korallenablagerungen – vereinzelte Flüsse münden hier ins Meer – Kokospalmenwälder reichen direkt bis zum Strand. Dazwischen ein paar Fischerdörfer, die aber vom Tourismus noch unbeeinflusst sind. Die Küstenstrasse, AL-101 – an manchen Stellen als unbefestigte Piste schwierig zu befahren, verläuft nur wenige hundert Meter vom Meer entfernt – dies ist an der brasilianischen Küste im allgemeinen eine Seltenheit. Der Durchgangsverkehr benutzt, in der Regel, die Bundesstrasse BR-101, im Landesinnern, so dass man sich hier, in gemütlicher Fahrweise, die schöne Gegend ansehen kann.
Fahren wir also von Maceió in Richtung Nordosten:
Praia de Paripueira (40 km)
Ist ein herrlicher Strand mit sehr flachem Wasser, er liegt auf der Höhe des kleinen Örtchens „Paripueira“. Bei Ebbe kann man hier rund 1 Kilometer ins azurblaue Meer hineinlaufen. Ein besonderer Genuss: per Katamaran hinüberfahren zu den Natur-Pools (3 km) und dort wie in einer Wanne baden. Der Strand ist von feinem dunklem Sand, eine Sandbank schliesst ihn im Norden und fischreiche Korallenbänke im Süden ab. Hier ist gut angeln und tauchen.
Ein paar Wochenendhäuser tun der Idylle noch keinen Abbruch. Hier gibt es auch ein paar Bars und Restaurants mit regionalen Speisen.
Praia de Sonho Verde (3 Kilometer weiter)
Ist ein Schutzgebiet für den „Peixe-Boi-Marinho“ (Sirinideae fam. Triquequideae). Korallenbänke, schwache Wellen und ein breiter Strand mit lockerem, goldgelbem Sand, bilden, zusammen mit den sich zum Wasser neigenden Kokospalmen, eine Naturidylle der besonderen Art. Hier gibt es sogar Duschen, die mit einer Münze in Gang gesetzt werden können.
Praia de Tabuba (4 Kilometer weiter)
Ist eine noch fast einsame, hufeisenförmige Bucht im Bereich des kleinen Fleckens „Santa Luzia“, an der AL-101. Von dem Ort aus 4 km Fusswanderung zum Strand. Hier gibt es Riffe, schwache Wellen und einen breiten, rostfarbenen Sandstreifen, umgeben von vielen Kokospalmen und ein paar Wochenend-Häuser. Boote fahren die Gäste zu den Natur-Pools an den nahen Korallenbänken.
BARRA DE SANTO ANTÔNIO (48 km nordöstlich von Maceió)
In diesen Ort kommt man nur per Fähre über den „Rio Santo Antônio Grande“. Das Städtchen ist eine holländische Gründung und bietet eine simple Infrastruktur. Per Boot kann man von hier aus auf die „Ilha da Crôa“ übersetzen (15 Minuten). Dort erwartet den Besucher ein interessantes Szenario, mit schönem Strand und Pools zwischen Korallenbänken.
Praia Barra de Santo Antônio (5 km)
Mit weissem Sand und Kokospalmen. Anfahrt nur per Fähre über den „Rio Sant Antônio Grande“, vorbei an der Insel „Ilha da Crôa“.
Und hier ist ein weiterer Strand, der unter den besten Stränden Brasiliens rangiert:
Praia de Carro Quebrado
Sein Name „kaputter Wagen“ sagt schon einiges über die Schwierigkeiten aus, dort hinzukommen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn der 8 Kilometer lange Strand ist vom Tourismus völlig unberührt: starker Wellengang, feiner weisser Sand, viele Kokospalmen und ein paar verstreute Fischerhütten, die dem Landschaftsbild eher gut tun. Zugang nur zu Fuss – bei Ebbe, vom Nachbarstrand „Barra de Santo Antônio“ aus. Beste Zeit: Januar bis April!
Praia da Ponta do Gamela
Klein, wild und einsam ist dieser schöne Strand, 10 km oberhalb von „Santo Antônio“. Mit vorgelagerten Korallenbänken und Steilküste an seinen Ausläufern. Der Weg dorthin, zu Fuss, verlangt einige Geschicklichkeit beim Überqueren von felsigem Terrain – am besten bei Ebbe.
Praia do Morro
Absolut einsam, umgibt eine Bucht mit kristallklarem Wasser. Befindet sich innerhalb einer Kokosplantage. Zugang per Boot oder zu Fuss vom Nachbarstrand „Gamela“ aus – 1 Stunde Weg. Einer der schönsten Strände von Alagoas überhaupt!!!
BARRA DO CAMARAGIPE
Liegt am jenseitigen Ufer der Mündung des „Rio Camaragipe“, der an seinem Unterlauf kilometerweit von Mangroven gesäumt wird und somit besonders reines Wasser führt und besonders fischreich ist. Der Strand, gleichen Namens, hat feinen Sand, Riffs und vorgelagerte Korallenbänke und entsprechend schwachen Seegang. Ein kleines Fischerdorf und viel Platz, 12 km Strand mit Kokospalmen. Die Anfahrt um die Mündung des „Rio Camaragipe“ herum ist etwas kompliziert. In „Barra de Santo Antônio“ vorher erfragen!
Praia do Marceneiro
Oberhalb der „Barra do Camaragipe“, mit einer kleinen Fischerkolonie. Schmaler Sandstrand, mit goldgelbem, feinem Sand, Riffe und Korallenbänke, schwache Wellen und Kokospalmen-Haine. Man kann Boote der Fischer mieten.
Praia do Riacho
Feiner goldgelber Sandstrand, von vielen Kokospalmen begrenzt. Ein kleines Flüsschen durchquert die Idylle.
SÃO MIGUEL DOS MILAGRES (108 km nordöstlich von Maceió)
An der AL-101. Hier angekommen, hat man eine Küste vor sich, deren zahlreiche Kokospalmen-Plantagen das blaue Meer von der Strasse aus verdecken, aber jeder kleine Pfad, der zu einem Strand hinunterführt, ist es wert, erforscht zu werden. Überall überraschen den Neugierigen am Ende ein wunderschöner Strand und – meistens ein einsamer! Zu der Region gehören 5 kleine Orte: „Barra do Camaragipe, São Miguel, Porto da Rua, Tatuamunha“ und „Porto de Pedras“.
Praia de São Miguel dos Milagres
Die schöne Bucht vor dem Ort ist eine Wucht! Feiner fester Sand mit Riffen und Kokospalmen. Eine Fischerkolonie unter Palmen. Zwischen diesem und dem „Porto da Rua“ gibt es einen Strandabschnitt, den die Einheimischen „Toque“ nennen.
Praia do Porta da Rua
Sehr gut besucht an den Wochenenden. Liegt im Ortsbereich von „Porto da Rua“. Mit einer bescheidenen Infrastruktur: Bars und Kioske und „Jangadas“ zum Spazieren fahren der Besucher.
Praia do Porto de Pedras
An der Mündung des „Rio Manguaba“, lokaler Fischereihafen. Der Strand hat Riffe, schwache Wellen, Kokospalmen und einen relativ schmalen Sandstrand mit festem Sand. Die Fähre verkehrt zwischen 6:00 und 19:00 von und nach „Pontal“ (5 Minuten). Vom lokalen Leuchtturm hat man einen schönen Blick über die Landschaft.
Praia do Pontal
Strand mit schwachen Wellen und feinem, festen Sand. Man erreicht ihn über die Fähre von „Porto de Pedras“ aus.
Praia Barreiras do Boqueirão
Viele Palmen, feiner Sandstrand, der von weiss bis ins Rot unterschiedliche Farben aufweist. Leichter Wellengang, ein kleines Fischerdorf und eine besondere Attraktion:
Zwei Süsswasserquellen direkt am Strand. Dieses Phänomen hat die einheimische Bevölkerung so beeindruckt, dass sie daraus die „Männerquelle“ und die „Frauenquelle“ gemacht haben, die Hautleiden heilen sollen. Allerdings darf jedes Geschlecht nur in der ihm entsprechenden Quelle baden. Ein gemischtes Bad ist streng verboten, damit die Quellen ihre Heilkraft behalten.
Praia de Bitingui
Hufeisenförmige Bucht, mit Riffen und schwachem Wellengang. Kokospalmen und dunkler, fester Sand – im Hintergrund eine Fischerkolonie.
Praia de Japaratinga
Ist einer der wenigen Strände in dieser Gegend, der in seinem südlichen Teil eine Steilküste von 100 Metern Höhe aufweist – genannt die „Barrocas“ – von denen man eine schöne Aussicht hat. Schwacher Wellengang, viele Kokospalmenhaine und ein dunkler Quarzsand. Ein kleines Dorf gleichen Namens nahebei, ganz einfache Bars und Restaurants. Bei Ebbe kann man etwa zwei Kilometer ins Meer hinauslaufen. Ein besonderes Erlebnis.
Praia de São Bento
An diesem Strand ist das Wasser getrübt durch die Einwirkung des „Rio Maragogi“, der ein paar Kilometer oberhalb ins Meer mündet. Weitläufige Korallenbänke brechen die hereinkommenden Wellen, das Wasser ist ruhig im Strandbereich. Bei Ebbe werden Sandbänke in 2 km Entfernung vom Strand sichtbar, zu denen man per Boot hinfahren kann (20 Minuten). Der Strand hat Kokospalmen, festen Sand und eine Fischerkolonie in der Nähe.
MARAGOGI (142 km nordöstlich von Maceió)
Der Ort ist zweitgrösstes touristisches Zentrum von Alagoas – nach der Hauptstadt – wächst aber viel schneller. Seine Strände sind in der Regel ruhig, mit vorgelagerten Riffen und einem grossen Pool, den die Einheimischen „Galés“ nennen. Zu erreichen über die Strandstrasse AL-101 von Maceió aus. Grosses 5-Sterne-Ressort in diesem Bereich.
Praia de Maragogi
In der Nähe der Mündung des gleichnamigen Flusses, mit feinem, festen Sand, schwachem Wellengang und vorgelagerten Riffen. Von hier aus kann man an einem Ausflug zu den „Galés“ genannten Natur-Pools teilnehmen, die bei Ebbe aus dem Meer auftauchen. Schön zum Tauchen und Schnorcheln.
Ein Strand, an dem man auch mal eine Übernachtung wagen kann, wenn Sie mit wenig Komfort zufrieden sind: Fast 10 km lang, mit vielen Palmenhainen. 6 km vor der Küste naturgeformte Pools in einem Korallenriff. Jangada-Flösse bringen die Gäste dorthin.
Schwacher Wellengang am feinsandigen Strand, in der Nähe des Flusses gleichen Namens. Ein paar Wochenendhäuser und Fischerhütten. „Chalets“, die gemietet werden können und verschiedene, bescheidene Pensionen.
Praia da Peroba
Ist der letzte Strand vor der Grenze zu Pernambuco: mit schwachen Wellen, Palmen und feinem Sand. Bei Ebbe formen sich vor dem Strand schöne Natur-Pools zwischen den nur 500 Meter entfernten Korallenbänken. Kleine Infrastruktur – das „Maragogi-Praia-Hotel“, Strandhäuser und eine Fischersiedlung.
Übrigens gibt es noch viel mehr Strände zu entdecken, als wir hier aufführen! Das reizt sicher auch die Abenteurer unter den Besuchern: entdecken Sie Ihren Lieblingsstrand selbst und berichten Sie uns einmal von Ihrer Endeckung!!!
Wenn Sie mit nur wenig Zeit nach Alagoas kommen sollten, dann wählen Sie einen von den folgenden beiden Strandausflügen, die wahrscheinlich auch Ihren Geschmack treffen werden. Sie entsinnen sich: Wir bezeichneten den „Küstenstreifen nördlich von Maceió als den, wo wir uns selbst am liebsten aufhalten würden“!
1. TOUR-VORSCHLAG: „DIE NÖRDLICHEN STRÄNDE“
Er erfasst die nördlichen Strände bis zu 30 km Entfernung von der Hauptstadt, also nur kurze Anfahrt und viel Zeit am Strand. Per vollklimatisiertem Bus fahren Sie die folgenden Strände an: „Jatiúca, Cruz das Almas, Jacarecica, Guaxuma, Garça Torta, Riacho Doce, Pratagi und Paripueira“. Der letzte ist auch der interessanteste, seine Beschreibung finden Sie in unserem Text.
An welchem der schönen Strände Sie bleiben wollen, und wie lange, hängt von Ihrer Empfindung ab. Denn: „kein Programm“ ist in dieser reizvollen Umgebung sicher „das schönste Programm“. Sie können zum Beispiel am Vormittag den einen und am Nachmittag einen anderen wählen. Und wenn Sie genug Sonne getankt haben, fahren wir Sie wieder ins Hotel zurück.
2. TOUR-VORSCHLAG : „DIE NÖRDLICHEN STRÄNDE“
Bei diesem zweiten Vorschlag war es eigentlich unser Wunsch, den Gästen einmal die ganze Originalität und Unverfälschtheit „alagoanischer Traumstrände“ zu zeigen, die noch weiter ab von der Hauptstadt liegen – mussten aber nach Aufklärung durch unsere lokalen Operateur einsehen, dass wir mit dem Besuch dieser „wilden Strände“ über das Ziel hinausschiessen würden:
Denn an diesen Stränden gibt es eben gar nichts, was einem Gast einen längeren Aufenthalt auch nur möglich machen würde. Keine sanitären Einrichtungen, nichts zu essen oder zu trinken, ja nicht einmal Süsswasser um sich vor der Weiterfahrt abduschen zu können. Wir würden praktisch die Reklamationen schon vorprogrammieren.