Präsident Lula trifft am Samstag auf US-Präsident Bush

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva reist am kommenden Freitag zu seinem zweiten offiziellen Besuch als Staatspräsident in die Vereinigten Staaten. Lula war bereits 2002 als gewählter Präsident in den USA, der erste offizielle Besuch nach seiner Vereidigung fand jedoch erst 2003 statt. Die Präsidentenmaschine wird am Freitag Abend (30.03.) in Washington erwartet.

Lula wird unter anderem von Aussenminister Celso Amorim begleitet. Am Samstag (31.03.) ist ein Treffen mit US-Präsident Bush in Camp David terminiert. Im Anschluss fliegt die Delegation nach Brasilien zurück.

In seinem wöchentlichen Radio Programm „Café com o Presidente“, welches am gestrigen Montag ausgestrahlt wurde, sprach das brasilianische Staatsoberhaupt auch über die Themenschwerpunkte bei dem Treffen am kommenden Samstag. So will Lula mit Bush weitere Möglichkeiten in der Entwicklung im Bereich Biodiesel und Ethanol diskutieren. Die Verhandlungen in der Welthandelsorganisation (WTO) müssten nach Ansicht Lulas jedoch ebenfalls fortgesetzt werden.

Aber auch die politische Situation in Haiti steht auf der Tagesordnung. Brasilien ist in dem karibischen Inselstaat mit einer Friedenstruppe vertreten. „Die brasilianischen Streitkräfte sind dort, chilenische und argentinische Streitkräfte ebenfalls. Sie werden so lange dort bleiben, wie die Präsidenten ihrer Länder dies wollen. Aber es ist wichtig, den Menschen in Haiti beim Aufbau zu helfen. Wir müssen Geld investieren und Projekte starten, um die Wirtschaft Haitis zu stärken“ erklärte Lula in seinem Radioprogramm.

Das letzte Treffen Lulas mit dem amerikanischen Staatsoberhaupt fand am 09. März dieses Jahres in São Paulo statt. Dort vereinbarten die Präsidenten eine engere Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Biokraftstoffen. Brasilien konnte sich dabei jedoch nicht mit der Forderung durchsetzen, die amerikanischen Strafzölle für brasilianisches Ethanol von derzeit 54 Dollarcent je Gallone (ca. 3.78 Liter) zu senken. Brasilien und die USA produzieren derzeit rund 75% des weltweiten Ethanols.

Auch Italien ist an einer Zusammenarbeit mit Brasilien in diesem Bereich interessiert. Der italienische Ministerpräsident Romano Prodi, der mit Lula am heutigen Dienstag zusammentraf, will mit dem südamerikanischen Land an verschiedenen Standorten weltweit gemeinsame Biodieselanlagen aufbauen. Neben vier Anlagen in Brasilien mit einer Investitionssumme von 360 Mio. Euro sei zudem der afrikanische Staat Angola im Gespräch. Brasilien ist laut Prodi der geeignete Partner, die dafür notwendigen strukturellen Veränderungen in Italien mit umzusetzen.

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AutorIn: Dietmar Lang

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