Ehrenamtliche geben Obdachlosen mit „Street Store“ Würde zurück

Street Store_Jose Cruz Agencia BrasilIn der Hauptstadt Brasília wird Obdachlosen mit einem “Street Store” ein Stückchen Würde zurück gegeben. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Kleidungsgeschäft unter freiem Himmel, ist eine Kleiderbörse, bei der Bedürftige kostenlos “einkaufen” können. Betreut und organisiert wird es von zahllosen ehrenamtlichen Helfern.

Zum zweiten Mal ist der “Street Store” mittlerweile in Brasiliens Hauptstadt organisiert worden. Er geht auf den Einsatz auf eine Journalistin, einer Agronomin und zwei Studenten zurück, die den Event im vergangenen Jahr ins Leben gerufen haben. Schon bei seiner ersten Ausgabe war der Event ein großer Erfolg. Dieses Jahr haben sich die Zahlen der Helfer und Spender jedoch verdoppelt, wie Marcela Nóbrega, eine der Organisatoren, berichtet.

Mit Aufrufen über die sozialen Netzwerke haben sie dieses Jahr über 11.000 Hosen, Hemden, Schuhe, Zubehör und andere Kleidungsstücke gesammelt. Sie wurden von den Helfern nach Größen und Rubriken sortiert und wenn nötig ausgebessert und gewaschen.

Schließlich geht es um die Würde, die sie den Obdachlosen und Bedürftigen mit ihrer Aktion verleihen wollen. Durchgeführt wurden deshalb auch vier Trainingseinheiten für die ehrenamtlichen “Verkäufer”, die ihren “Kunden” beratend zur Seite stehen sollen.

Im August 2015 sind auf diese Weise 550 Männer und Frauen beim Event “The Street Store” bedient worden. Für 2016 wird mit einer noch höheren Zahl gerechnet. Aufgebaut wird für das etwas andere Kleidergeschäft unter freiem Himmel ein Zelt an einem strategischen Punkt Brasílias, in dessen Umgebung besonders viele obdachlose Menschen leben.

120 Ehrenamtliche sind dieses Jahr im Einsatz. Die Aktion ist jedoch weit mehr als eine Kleiderbörse. So hat sich dieses Jahr ebenso ebenso ein Schönheitssalon beteiligt und kostenlose Haarschnitte und Rasuren angeboten. Darüber hinaus haben 150 Anwälte die Hilfesuchenden zu verschiedensten rechtlichen Fragen beraten.

Das Team der Anwaltsvereinigung OAB hat zudem mit Sozialarbeitern, Masseuren und Krankenpflegern aufgewartet, die Blutdruck und Blutzucker gemessen haben. Unterstützt wurden sie von Studenten der medizinischen Fakultät Brasílias.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: José Cruz/Agência Brasil

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